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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mög­lichst schnell aus der Glut­zo­ne her­aus. Den Ro­bo­ter be­hiel­ten wir im Au­ge, aber noch bot er uns kei­ne Chan­ce für einen ge­ziel­ten Schuß. Die hin­te­re Hälf­te sei­ner Or­tungs­leis­te war für un­se­re Zwe­cke un­brauch­bar.
    Dann blieb er un­ver­hofft ste­hen. Ich be­merk­te er­neut das ei­gen­tüm­li­che Zö­gern. Dach­te er über sei­nen Feu­er­über­fall nach? Konn­te er über­haupt Re­chen­vor­gän­ge durch­füh­ren, die man als »den­ken« be­zeich­nen konn­te? Wir hat­ten es noch nicht er­grün­den kön­nen.
    Er wand­te den klo­bi­gen Ober­kör­per. Die Kopf­dre­hung er­folg te blitz­ar­tig.
    Ich ahn­te, daß wir ei­nem zwei­ten Be­schuß aus den schwe­ren Ener­gie­waf­fen nicht mehr ent­rin­nen wür­den – trotz un­se­rer Schutz­schir­me. Die Pro­jek­to­ren leuch­te­ten wie­der in ih­rem nor­ma­len Farb­ton, aber das muß­te sich beim Auf­prall der son­nen­hei­ßen Atom­flu­ten sehr schnell än­dern. Au­ßer­dem wa­ren die Ge­rä­te durch die neue Zu­stands­form in der Ma­schi­nen­hal­le oh­ne­hin be­las­tet. Die Schutz­schir­me hat­ten im­mer­hin das ent­stan­de­ne Va­ku­um ab­zu­weh­ren und den In­nen­druck des Le­bens­er­hal­tungs­sys­tems zu hal­ten.
    Han­ni­bal hüll­te sich in Schwei­gen. Er hat­te ge­nau er­faßt, daß ein Ent­kom­men nicht mehr mög­lich war. Die Ma­schi­ne stand zu na­he.
    Ich lau­er­te mit ver­zwei­fel­ter Span­nung. Den einen Punkt in­ner­halb der Sicht­leis­te konn­te ich nun er­ken­nen, auf kei­nen Fall aber schon tref­fen. Das MA-Me­tall des Kör­pers war über­haupt nicht an­greif­bar, we­nigs­tens nicht für ir­di­sche Waf­fen oder Werk­zeu­ge. Ich muß­te ex­akt je­nes grün­schil­lern­de Pünkt­chen tref­fen, oder es war al­les ver­ge­bens.
    »Ab­war­ten«, gab ich an Han­ni­bal durch. »Er muß so­fort fal­len, oder es ist vor­bei.«
    Ich sah den Klei­nen zu­stim­mend ni­cken. Mei­ne Bli­cke ruh­ten wei­ter­hin auf der Sicht­leis­te. Sie flim­mer­te so stark, daß der ei­ne Punkt kaum noch zu er­ken­nen war. Der Ro­bo­ter or­te­te.
    Ich hat­te die lang­läu­fi­ge Ther­mo­rak auf den lin­ken Un­ter­arm ge­legt und das Mi­kro-Re­flexvi­sier ein­ge­schal­tet. Es er­laub­te einen haar­ge­nau­en Schuß, al­ler­dings muß­te man Zeit zum Zie­len ha­ben.
    Als die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­leis­te der Kampf­ma­schi­ne zu Irr­lich­tern be­gann, wur­de es höchs­te Zeit. Ich zog ruck­frei durch.
    Die Mi­krora­ke­te peitsch­te aus dem Füh­rungs­lauf. Die Ab­gase um­wa­ber­ten das Mün­dungs-Um­lenk­git­ter und blen­de­ten mich. Den­noch war der Tref­fer deut­lich zu se­hen.
    Das Ge­schoß drang le­dig­lich mit der Spit­ze in die Leucht­leis­te ein und ex­plo­dier­te so­fort. Ich war­te­te auf den Knall, ver­nahm aber kei­nen. Erst jetzt fiel mir wie­der ein, daß wir uns neu­er­dings in ei­nem luft­lee­ren Raum be­fan­den.
    Han­ni­bal feu­er­te eben­falls. Er jag­te ei­ne Zwöl­fer-Se­rie von Ex­plo­siv­ge­schos­sen in mein Schuß­loch.
    Die Kampf­ma­schi­ne stand plötz­lich reg­los vor uns. Qualm­wol­ken dran­gen aus der grö­ßer ge­wor­de­nen Be­schuß­öff­nung her­vor.
    Han­ni­bal schrie auf. Der Ro­bo­ter er­hob die bei­den un­te­ren Waf­fen­ar­me. Es ge­sch­ah ruck­ar­tig und wirk­te un­kon­trol­liert – aber er han­del­te!
    Oh­ne zu zö­gern, be­tä­tig­te ich den Ab­zug. Elf Pro­jek­ti­le ex­plo­dier­ten auf dem an­vi­sier­ten Punkt, trotz­dem woll­te der Gi­gant nicht fal­len. Wahr­schein­lich war die Spreng­wir­kung doch zu ge­ring, um wich­ti­ge Schalt­ele­men­te zer­stö­ren zu kön­nen.
    Han­ni­bal schal­te­te sei­ne Waf­fe auf Ther­mo­ni­tal­ge­schos­se um und riß sie er­neut hoch – doch da ge­sch­ah es!
    Ein blen­den­der Blitz zuck­te aus der Schuß­öff­nung her­vor. Der Ro­bo­ter be­gann zu wan­ken, um schließ­lich halt­los zu stür­zen. Un­kon­trol­lier­te Be­we­gun­gen, aus­ge­löst von ei­ner teil­wei­se be­schä­dig­ten Po­sitro­nik, lie­ßen ihn zum Rand der Hoch­stra­ße rol­len und ab­stür­zen.
    Ich schau­te dem hin­ab­wir­beln­den Kör­per mit ei­nem Ge­fühl dump­fer Er­leich­te­rung nach. Den

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