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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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kannst die Taschentücher behalten.«
    Die Reichen sind wirklich anders als wir, dachte ich, sie sind echte Freaks.
    Ich eilte hinaus, um meine Gedanken Teenie mitzuteilen.

    An dem Abend hatte ich eine Mail von Helen …

    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Thema: Oberlangweilig

    Wieder eine Unterbrechung der Routine! Detta hat sich zum Lunch mit »den Mädels« getroffen: drei anderen Frauen, alle ungefähr im gleichen Alter wie sie, vielleicht auch mit Verbrecherbaronen verheiratet? Abartige Handtaschen von Chanel, gesteppt, mit Schulterriemen aus Goldketten. Grässlich. Musste wieder auf der Straße bleiben, wie Obdachlose, und durchs Fenster zugucken, und diesmal wollte jemand Methadon von mir kaufen. Keine Spur von Racey O’Grady. Wollte aber nachsehen und gab vor, die Toilette benutzen zu müssen (nebenbei: bei dieser Arbeit musst du jede Chance zum Pipimachen nutzen), und die vier saßen in einer Wolke von Kotz-Parfum, total blau, und gackerten über ihre Ehemänner. Als ich reinging, kreischte eine – tiefe Augenhöhlen, dunkle Haare, Fingernägel wie Freddie Kruger – : Er könnte seinen Arsch nicht im Dunkeln finden.
    Als ich wieder ging, sagte eine andere – Gesicht wie eine Satsuma (rund, orange, Poren wie Schlaglöcher) – : Ich sage also zu ihm: Meinetwegen kannst du mich bumsen, aber ich muss jetzt schlafen!
    Sich überschlagendes Gelächter wie von Wahnsinnigen, aber nicht Detta. Rauchte nicht, weil verboten. Sah aber aus, als würde sie gerne. Lächelte zerstreut und starrte ins Leere. Habe ein paar Bilder auf Handy gemacht, falls Harry Big an ihnen interessiert ist – aber wie könnte er? Das hier ist so verdammt langweilig, aber ich sage dir, Anna, ich verdiene ein Vermögen.

    Und eine Mail von Mum …

    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Thema: Das Neueste

    Es gibt nichts Neues. Keine Neuigkeiten. Helen verbringt alle ihre Tage im Gebüsch bei Mr. Big. Wir werden immer noch von der Hundekacke belästigt, diese Woche zweimal. Am Samstag fahre ich nach Knock. Es ist schon eine Weile her, dass ich ein Exerzitienwochenende gemacht habe, und jetzt brauche ich das, weil mich die ganze »Schikane« so mitnimmt. Ich werde das Trauergebet für dich sprechen, Anna, dass unser Herr dir Frieden bringe und du dein Schicksal annimmst.
    Deine dich liebende Mutter
    Mum
    PS: Hat Jacqui das mit Bon Jovi schon gesagt?
    PPS: Sagst du Rachel bitte, wenn sie Mattweiß tragen möchte, dann soll sie Mattweiß tragen. Es ist ja ihre Hochzeit. Es ist nur – ich finde, dass Mattweiß bei einem Hochzeitskleid ein bisschen »schmutzig« aussieht, aber das ist einfach meine »Ansicht«.

    »Hallo, Anna.« Ein Mann hatte eine Nachricht für mich hinterlassen. »Hier ist Kevin. Ich bin geschäftlich in New York.«
    Aidans Bruder. Mir wurde das Herz schwer.
    Armer Kevin, ich mochte ihn sehr, aber ich konnte mich nicht mit ihm treffen. Ich kannte ihn auch gar nicht besonders gut. Was würden wir zueinander sagen? »Tut mir Leid, dass dein Bruder gestorben ist.« »Ja, danke, na, und mir tut es Leid, dass dein Mann gestorben ist«?
    Es war schon hart genug, jedes Wochenende mit Mrs. Maddox zu sprechen, wie viel schwerer wäre es, einen ganzen Abend mit Kevin zu verbringen.
    »Ich bin bis zum Wochenende hier und wohne im W«, fuhr er fort. »Vielleicht könnten wir uns zum Essen treffen. Ruf mich doch an.«
    Hilflos starrte ich den Anrufbeantworter an. Entschuldige, Aidan, ich weiß, er ist dein Bruder, aber ich werde unhöflich zu ihm sein und ihm nicht antworten.

    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Thema: Das Neueste

    Colin hat mich heute im Auto mit Rüschenvorhängen zu großer Besprechung mit Harry Big gefahren.
    Ich zu Harry: Ich beschatte Detta seit Wochen, und sie hat Racey O’Grady nicht einmal getroffen.
    Harry: Und?
    Ich: Ich will ihr Telefon abhören lassen, ich brauche Ihre Hilfe mit Dettas Handy, und ich brauche Kopien von ihren Telefonrechnungen.
    Er (unbehaglich): Das gefällt mir nicht. Das ist eine Verletzung der Privatsphäre.
    Ich (denke: So ein Quatsch) : Sie bezahlen mich dafür, dass ich sie beschatte, tagein, tagaus, und ihnen jede Zigarette melde, die sie sich anzündet …
    Er (ganz aufgeregt): Was? Sie raucht wieder?
    Ich: Und wie. Sie hört nie auf.
    Er: Aber sie sagt, sie hat aufgehört. Sie darf nicht rauchen, wegen ihres Bluthochdrucks. Wie viele raucht sie?
    Ich: Mindestens zwanzig am Tag. Nach der Messe kauft sie

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