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Erdbeermond: Roman (German Edition)

Erdbeermond: Roman (German Edition)

Titel: Erdbeermond: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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ich, längst nicht überzeugt, und las weiter.

    Ich saß vorne neben Bozo Nummer eins. Bozo Nummer zwei musste hinten bei den schändlichen Rüschenvorhängen sitzen.
    Ich: Bozo Nummer eins, haben Sie einen Namen?
    Bozo Nummer eins: Colin.
    Ich: Hat Bozo Nummer zwei einen Namen?
    Er: Nein, Bozo passt schon.
    Ich: Wer hatte die Idee mit den Rüschenvorhängen?
    Er: Mrs. Big.
    Ich: Es gibt eine Mrs. Big?
    Er (zögernd): Vielleicht nicht mehr lange. Deshalb will der Boss Sie sehen.
    Und ich denke, verdammter Mist. Hielt das hier für den Anfang einer neuen Laufbahn, stattdessen sieht es nach mehr feuchtem Gebüsch aus. Mit dem Unterschied, dass feuchtes Gebüsch Drogenhändlern und Zuhältern gehört, aber davon wird es nicht spannender. Feuchtes Gebüsch ist feuchtes Gebüsch. Willkommen aufs Neue, Oberlippenbart.
    Hielten vor übler Billardhalle mit abartiger Beleuchtung in Orange. Colin führte mich durch die Halle zu einer Nische, wo Schaumstofffüllung, orange, aus den Sitzen quoll. Warum können Verbrecherkönige sich nicht nette Lokale aussuchen, wie die Ice Bar im Vier Jahreszeiten?
    Kleiner, adretter Mann in Nische, zupft an dem Schaumstoff – kein bisschen groß. Sauber gestutzter Obenlippenbart, wie meiner, wenn voll erblüht.
    Er sah auf, sagte: Helen Walsh? Setzen Sie sich. Möchten Sie etwas trinken?
    Ich: Was trinken Sie?
    Er: Milch.
    Ich: Für mich einen Grasshopper.
    Mag Grasshopper gar nicht, hasse Crème de Menthe, schlimmer als Zahnpasta trinken, wollte nur zickig sein.
    Er: Kenneth, einen Grasshopper für meine Freundin hier.
    Kenneth (Barkeeper): Ein Glas was?
    Mr. Big: Nicht Glas. Einen GRASShopper. Gut, Miss Walsh, jetzt das Geschäftliche. Was hier besprochen wird, bleibt unter uns. Ich erzähle Ihnen das streng vertraulich. Verstanden?
    Ich: Mmmm.
    Ich würde das alles natürlich Mum erzählen, sobald ich nach Hause kam, und jetzt dir.
    Ich (zeige auf Colin): Was ist mit ihm?
    Mr. Big: Colin ist in Ordnung. Ich und Colin, wir haben keine Geheimnisse voreinander. Also, es geht darum …
    Im nächsten Moment senkt er den Kopf, Hände vor die Augen gelegt, als wollte er weinen. Werfe aufgeregt einen Blick auf Colin, der besorgt wirkt.
    Colin: Boss, alles in Ordnung … wollen Sie lieber ein andermal…?
    Mr. Big (lauf schniefend, »sich zusammenreißend»): Nein, nein, schon in Ordnung. Ms. Walsh, Sie müssen wissen, dass ich Detta, meine Frau, sehr gern habe. Aber in letzter Zeit ist sie, wie soll ich sagen … reserviert, und ein kleiner Vogel flüstert mir ins Ohr, dass sie vielleicht ein bisschen zu viel Zeit mit Racey O’Grady verbringt.
    Ich konnte mich kaum konzentrieren, weil ich mitkriegte, wie hinter mir die Leute an der Bar in Panik waren … ein Grasshopper … was zum Teufel ist das? … vielleicht eine von diesen neuen Biersorten … geh doch mal in den Keller, bitte, Jason …
    Ich (laut): Hören Sie, es macht nichts, ich nehme einfach eine Cola light.
    Ich (wieder zu Mr. Big): Entschuldigung, Sie sagten gerade Speedy McGreevy.
    Er (stirnrunzelnd): Speedy McGreevy? Speedy McGreevy hat damit nichts zu tun. Oder doch? (Seine Augen werden zu Schlitzen) Was wissen Sie? Wer hat mit Ihnen gesprochen?
    Ich: Niemand. Sie haben es gesagt.
    Er: Ich habe Speedy McGreevy nicht erwähnt, ich habe Racey O’Grady gesagt. Speedy McGreevy hat sich nach Argentinien abgesetzt.
    Ich: Habe mich geirrt. Sprechen Sie weiter.
    Er: Racey und ich haben uns in den letzten Jahren schön arrangiert. Er hat seinen Bereich und ich meinen. Zu meinem Bereich gehören Schutzmaßnahmen.
    Einen Moment lang dachte ich, er spreche von Personenschutz, dann ging mir auf, dass er Erpressung meinte. Seltsamerweise wurde mir etwas schlecht.
    Er: Damit Sie wissen, mit wem Sie es hier zu tun haben, Ms.Walsh, lassen Sie mich erklären, dass ich nicht einer von diesen Trotteln bin, die in Begleitung von zwei Typen mit Eisenstangen an einer Bausstelle aufkreuzen und mit dem Vorarbeiter sprechen wollen. Ich bin ein ausgebuffter Geschäftsmann. Ich habe Kontakte in den Planungsbüros, zu den Anwälten, den Banken. Ich habe Verbindungen. Ich weiß lange im Voraus, was geplant ist, sodass die Deals alle stehen, bevor der erste Stein gelegt wird. Aber in den letzten sechs Wochen habe ich zwei verschiedene Bauunternehmer aufgesucht, um das übliche Geschäft abzuwickeln, und sie haben mir mitgeteilt, dass sie schon versorgt sind. Das ist für mich höchst interessant, Ms. Walsh, denn nur sehr wenige Menschen wissen von diesen

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