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Erebos

Erebos

Titel: Erebos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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sage dir, der ist auch nur Mist. Wie viele Verteidigungspunkte hat er? 14? Da kannst du dir genauso gut einen aus Papier falten.«
    »Von wegen«, empört sich Nurax. »14 halten auf jeden Fall Orkpfeile ab; die hätten mich gestern fast meine ganze Lebensenergie gekostet!«
    Sarius hält sich aus den Diskussionen heraus. Gerade hat er begriffen, dass sein Wams zum Problem werden kann. Nur 5 Verteidigungspunkte. Hoffentlich sind keine Orks in der Nähe.
    »Sieh dir mal Bloods Harnisch an! Wie viele Stärkepunkte hat der?«
    BloodWork lässt sich mit seiner Antwort Zeit.
    »52.«
    »Ich will gar nicht wissen, was er dafür tun musste«, meint Sapujapu.
    »Geht dich auch einen Dreck an«, erklärt der riesige Barbar.
    »Vorsicht! Fürs Fluchen hat der Bote schon mal jemanden verwarnt. Einen Zwerg, ich war dabei.«
    Noch während Nurax spricht, tritt eine neue Figur ans Feuer. Eine Dunkelelfin, über deren Schulter ein Langbogen hängt. Der schwarze, eng geflochtene Zopf erinnert Sarius an Emily. Er ruft ihren Namen auf: Arwen’s Child.
    »Hi, AC«, begrüßt Nurax sie. »Wow, du bist jetzt eine Drei! Glückwunsch.«
    »Danke. War eine Kleinigkeit. Gar kein Kampf heute?«
    »Wir sind gerade durch«, informiert Keskorian sie. »Vier Trolle, das war kein Spaß. Kennst du hier alle? Auf jeden Fall BloodWork, oder?«
    »Ja, wir haben gemeinsam einen Steinwandler gesucht. Hi, Blood.«
    Der Barbar gibt keine Antwort, sondern steht unbeweglich und starrt ins Feuer.
    »Aber LaCor kenne ich nicht, genauso wenig Sapujapu, Samira und Sarius. Sind Namen, die mit Sa beginnen, gerade in Mode?«
    »Besser als von Herr der Ringe geklaut«, erwidert Sarius und erhält Beifall von Samira.
    Arwen’s Child geht ein paar Schritte auf Sarius zu. »Du bist eine Eins«, stellt sie fest.
    »Ja.«
    »Noch andere Einsen hier?«
    »Ich habe heute schon vier davon gesehen«, sagt Lelant. Den stillen Dunkelelfen hat Sarius beinahe wieder vergessen. Was möglicherweise daran liegt, das Lelant es mit dem ›Dunkel‹ sehr wörtlich genommen hat: Seine Kleidung ist durchgängig schwarz, seine Haare ebenso und sein Gesicht hat die Farbe von Kaffee mit sehr wenig Milch. Unwillkürlich fragt Sarius sich, ob sich hinter der Figur nicht Colin verbirgt.
    »Es werden immer mehr Einsen. Mit Sarius waren es heute zwei Dunkelelfen, eine Werwölfin und ein Mensch.«
    »Menschen sind total selten«, findet Sapujapu.
    »Und überflüssig«, ergänzt BloodWork.
    Gern würde Sarius in die entstehende Gesprächspause hinein ein paar Fragen stellen. Ob der kreiselnde, ovale Stein über ihnen ein Wunschkristall ist. Was er tun soll, um mit seiner schwachen Ausrüstung den nächsten Kampf zu überstehen. Oder wie er schnell ins nächste Level kommt. Denn als Eins ist man, wie es aussieht, eine Null.
    »Habt ihr gute Tipps für mich?«, fragt er in die Runde.
    »Ja. Versuch, am Leben zu bleiben«, sagt Nurax. »Am besten ist es, du bleibst im Kampf nah bei einem sehr starken Charakter, solange du selbst noch so schwach bist.«
    »Aber mir bleib vom Hals«, sagt BloodWork. »Scheißelfen.«
    »Wieso gibst du dem Neuen überhaupt Tipps?«, mault Keskorian. »Wir sind Gegner, schon vergessen? Willst du am Schluss die Belohnung kriegen oder soll er das? Von mir aus können die Neuen alle abkratzen, wir sind sowieso schon zu viele.«
    »Richtig«, sagt BloodWork.
    »Zu viele wofür?«, erkundigt sich Sarius.
    Nurax schweigt, nachdem er eben so rüde zurechtgewiesen worden ist, doch Sapujapu ignoriert die Einwände der Barbaren.
    »Na, für diesen letzten Kampf. Das große Gefecht gegen Ortolan. Da können nur fünf oder sechs Leute mitmischen und die gewinnen dann … eine Art Jackpot. BloodWork ist so scharf da drauf, das glaubst du nicht.«
    Der angesprochene Barbar holt mit der Faust aus und streckt Sapujapu mit einem einzigen Schlag zu Boden. Ein Teil vom Gürtel des Zwergs wird schwarz.
    »Jetzt haltet das Maul, ihr Idioten. Ihr habt doch keine Ahnung.«
    Mit diesen Worten tritt BloodWork vom Feuer weg und stellt sich an den Waldrand. Keskorian folgt ihm wie ein Hund seinem Herrn.
    »Darf der das? Ist das erlaubt?«, fragt Nurax aufgeregt, während Sapujapu sich wieder hochrappelt.
    »Scheint so. Sonst wäre längst einer der Gnome des Boten aufgetaucht und hätte ihn verwarnt. Die sind doch beim winzigsten Regelverstoß sofort da«, erklärt Arwen’s Child.
    Exakt in dem Moment hüpft etwas aus dem Gebüsch. Ein Gnom mit orangefarbener Haut, der ansonsten dem aus dem

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