Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Erebos

Erebos

Titel: Erebos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
Vom Netzwerk:
trampelnd rufen sie BloodWorks Namen, immer und immer wieder.
    Das große Glotzauge tritt in die Mitte und bringt die Massen mit einer Handbewegung zum Verstummen. Es beugt sich zu dem Liegenden hinunter und nimmt ihm seinen Halsschmuck ab. Eine eiserne Kette, an deren Ende ein rubinroter Ring vom Durchmesser eines Flaschenbodens baumelt. Die Innenseite weist eine Spitze auf, deren Form an einen Rosendorn oder ein geschwungenes V erinnert und die zur Mitte des Rings zeigt. Der Zeremonienmeister legt BloodWork das Schmuckstück um, erneut brandet Jubel auf, verebbt auch nicht, als Beroxar sich wieder auf die Beine kämpft und, der Weisung des Zeremonienmeisters folgend, seinen Platz unter den versammelten Barbaren einnimmt.
    Sarius hat nicht mitbekommen, wie der Bote in die Mitte der Arena gelangt ist, doch nun steht er dort und hält BloodWork seine Knochenhand entgegen.
    »Sei willkommen im Inneren Kreis. Wir alle hoffen, du wirst dich der Auszeichnung würdig erweisen.«
    BloodWork verneigt sich und geht auf die goldene Plattform zu, wo er sich auf Beroxars Platz setzt. Der rote Kreis auf seiner Brust leuchtet wie ein frisches Brandmal.
    Der Bote wendet sich den Barbaren zu.
    »Für Beroxar gilt weiterhin sein Gelübde. Das sollte er keinesfalls vergessen. Verräter sterben schnell. Natürlich steht es ihm bei passender Gelegenheit offen, seinen Platz im Inneren Kreis zurückzuerobern. So wie es jedem von euch« – seine weit ausholende Geste umfasst das ganze Rund – »offensteht, euch einen Platz im Inneren Kreis zu erkämpfen.«
    Gleich der nächste Krieger nimmt diese Ermunterung wörtlich und fordert Wyrdana heraus, die Dunkelelfin des Inneren Kreises. Sie entsorgt ihn mehr, als dass sie ihn besiegt. Ihr Hagel aus Feuerkugeln, Blitzentladungen und gut gezielten Speerstößen dauert nicht länger als einmal ausgiebig Nase putzen. Danach liegt der Herausforderer im Sand und verlässt die Arena als traurige Eins.
    Von wegen, Dunkelelfen taugen nichts. Das soll ihr erst einmal jemand nachmachen. Sarius fühlt fast so etwas wie Stolz in sich aufsteigen. Kein Wunder, dass Blood sich lieber an einen der anderen Muskelheinis gehalten hat.
    Die nächsten drei Kämpfe sind so unspektakulär, dass Sarius’ Gedanken abschweifen. Kurz merkt er auf, als es erstmals um einen Wunschkristall geht – weder LaCor, der Vampir, noch Maimai, die Katzenfrau, besitzen einen, sind jedoch beide sehr scharf darauf. Das Glotzauge zaubert einen hervor, setzt ihn zur Belohnung aus und die Katze staubt ihn ab, während LaCor ein Level verliert. An wen? An niemanden. Einfach so.
    »Feniel!«
    Er hat sie bisher in dem Wust an Elfen nicht gesehen, doch jetzt stolziert sie an ihm vorbei. Zu schade, dass die Skorpione sie nicht gekriegt haben, mit ihrem dämlichen, stupsnasigen Puppengesicht. Sarius sieht ihr zu, wie sie sich in der Mitte der Arena aufstellt, und hofft, dass sie eine richtig schlechte Wahl trifft. Drizzel vielleicht oder einen anderen, der die Level nur so aus ihr rausdrischt.
    »Wähle deinen Gegner.«
    Einen Herzschlag bevor die Antwort kommt, weiß er, wie sie lauten wird.
    »Ich fordere Sarius.«
    Sofort ist die Angst wieder da und das Bild des toten Xohoo, wie er aus der Arena geschleppt wird, nur ist dafür jetzt keine Zeit. Er kann Feniels Level nicht sehen, sie seines auch nicht, sonst dürfte sie ihn nicht herausfordern. Also ist sie eine Drei. Das müsste zu schaffen sein.
    Das ungeduldige Murren des Publikums macht ihm klar, dass er immer noch wie versteinert zwischen den anderen Dunkelelfen steht. Also los, los!
    Feniel kann nicht wissen, dass er eine Drei ist. Wieso also hat sie ihn ausgewählt? Weil sie ihn beim Kampf um den Skorpion so mühelos verdrängen konnte? Wahrscheinlich.
    Er bahnt sich seinen Weg durch die anderen Elfen, ohne nach links oder rechts zu schauen. Er braucht eine Taktik, die er Feniels Hellebarde entgegensetzen kann. Damit wird sie ihn auf Abstand halten, keine Frage. Sarius sieht sich bereits wirkungslos mit seinem Schwert in der Luft herumstochern, während seine Gegnerin ihm die Spitze ihrer Waffe zwischen die Rippen stößt.
    »Worum wollt ihr kämpfen?«
    Feniel überlegt nicht lange. »Um ein Level und 20 Goldstücke.«
    Alle haben Gold, nur Sarius nicht. Dafür besitzt er immer noch die Schalen und Teller des Grabräubers, die er nicht verkauft hat, die er vergessen hat. Wieso fällt ihm das jetzt erst ein, jetzt, wo der Gedanke nur hinderlich ist?
    »Ich habe kein Gold und ich

Weitere Kostenlose Bücher