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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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dachte einen Moment nach. »Vielleicht sollte ich sogar unhöflich sein.«
    Ashton runzelte die Stirn, schenkte sich jedoch ein Glas Brandy ein und sagte nichts.
    Mrs Wilks kam herein, um die Gäste ein weiteres Mal anzukündigen. Cecily und der Duke traten ein und sahen sich um. Alle starrten einander schweigend an.
    »Lassen Sie uns doch bitte mit unseren Gästen allein, Mrs Wilks«, sagte Ashton.
    Mrs Wilks kniff die Augen zusammen. Sie wollte ganz eindeutig bleiben. Doch Ashton wusste, dass die Gegenwart eines Dukes sie zu sehr einschüchterte, um zu argumentieren, sodass sie nur leicht knickste und in die Küche verschwand.
    »Darf ich mich Ihnen vorstellen?«, sagte Cecily und trat auf Violet zu. »Ich bin Cecily Worthing.« Violet schüttelte Cecily die Hand. »Vielleicht hat Ihr Bruder mich ja erwähnt?«
    »Nein«, entgegnete Violet und nahm wieder Platz, »das hat er nicht.«
    »Oh«, meinte Cecily, »dann lassen Sie mich Ihnen den Duke von Illyria vorstellen, meinen Cousin und Vormund.«
    »Wir sind uns bereits begegnet«, antwortete Violet kühl. Ashton und Jack starrten Violet an. Sie legte ein Verhalten an den Tag, wie sie es noch nie an ihr erlebt hatten. Ihr Rücken war gebogen, ihr Kinn gereckt und ihr Gesicht bleich.
    »Ihr Besuch bei uns überrascht mich, Sir«, sprach Violet weiter. »Obwohl ich gesagt habe, dass unser Garten wunderschön ist, fürchte ich, dass er im Winter wie alle anderen aussieht.«
    »Äh, ja«, sagte Ernest und verschränkte auf dem Rücken die Hände ineinander. Die Kälte in ihrer Stimme entging ihm nicht. Niemandem im Raum.
    »Aber wir haben … Ich meine, wir haben einen Astronomieturm«, sagte Ashton und trat einen Schritt vor. »Ich bin Ashton, Violets Cousin. Natürlich habe ich von Ihnen gehört, Sir. Vielleicht würden Sie sich den Turm gerne ansehen?«
    »Ja«, sagte Cecily. »Zeigen Sie doch Cousin Ernest den Turm. Und Sie auch, Jack. Dann können Violet und ich uns wie Damen unterhalten.« Jack kicherte bei diesen Worten, doch Violet warf ihm einen Blick zu, der ihn sofort zum Verstummen brachte.
    »Ja«, sagte Jack, »sehen wir uns den Astronomieturm an. Natürlich kann man ihn nicht mit dem in Illyria vergleichen, Sir.« Die drei Männer verließen den Raum, und Cecily setzte sich in den Sessel neben Violet.
    »Irgendetwas sagt mir, dass wir gute Freundinnen werden«, sagte Cecily. »Ich mag Sie bereits sehr, und mein erster Eindruck von Menschen ist niemals falsch.« Violet merkte, dass sie nicht aufhören konnte, Cecily anzustarren ob ihrer Kühnheit. Sie musste die Panik aus ihrer Stimme verdrängen, als sie nickte. »Und ich hoffe, Sie werden mich Schwester nennen«, sagte Cecily. »Sehen Sie, ich liebe Ihren Bruder, und ich werde seine Frau werden.« Sie seufzte und lehnte sich in ihrem Sessel zurück.
    »Darf ich Ihnen einen Tee anbieten, Miss Worthing?«, fragte Violet und stand auf. Sie fühlte sich extrem unwohl und nahm an, dass Cecily das an ihrer Körperhaltung ablesen konnte. »Vielleicht auch etwas Kuchen oder Brot und Butter?«
    »Nein, vielen Dank, Miss Adams«, sagte Cecily, »doch ich fürchte, dass Sie das, was ich gesagt habe, unangenehm berührt hat. Ich nehme an, ich war zu direkt. Ich muss Ihnen sagen, dass Ihr Bruder noch nicht um meine Hand angehalten hat. Aber ich hoffe, dass er es tun wird. Ich bin mit der ausdrücklichen Hoffnung hierher gekommen, Ihre Freundin zu werden, sodass wir beide bereits wie Schwestern sind, wenn Ihr Bruder und ich uns verloben.«
    »Oh«, sagte Violet und setzte sich. Sie hoffte, dass Mrs Wilks nicht lauschte. Sie war sich nicht sicher, was sie tun sollte – mit der richtigen Lüge könnte sie Cecily wahrscheinlich das Herz brechen, aber sie wollte gerne ihre Freundin sein. »Ja, ich hoffe auch, dass wir Freundinnen werden«, sagte sie vorsichtig, »aber reden wir nicht über meinen Bruder.«
    »Haben Sie sich gestritten?«
    »Ja«, sagte Violet und dachte schnell nach. »Wir hatten einen ziemlichen Streit, als er zurückkam. Er wollte den Brief, den unser Vater uns aus Amerika geschickt hat, mitnehmen, um ihn auf der Fahrt zu lesen, aber ich habe ihn aufgehoben, sodass wir ihn zusammen lesen können.« Violet schämte sich, wie leicht ihr das Lügen fiel, war aber auch erleichtert.
    »Das erscheint mir sehr egoistisch«, sagte Cecily, deren Stirn sich vor Verwirrung in Falten legte. Plötzlich wusste Violet, wie sie Cecily das Herz brechen, aber trotzdem ihre Freundin bleiben konnte.
    »Er ist sehr

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