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Erfindung der Violet Adams

Erfindung der Violet Adams

Titel: Erfindung der Violet Adams Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Rosen
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Erfahrungen mit den Freuden des Rausches.«
    Miriam schnaubte. »Du warst ganz eindeutig nie auf einem französischen Sederabend«, widersprach sie.
    »Was?« Er sah sie verwirrt an. Miriam schüttelte nur den Kopf und ging vorsichtig in den Keller hinunter.
    »Wo war er nur?«, fragte Drew und sah sich im Keller um. Der Boden war dick mit fettigem Staub bedeckt, und nur wenige elektrische Lampen flackerten schwach. Niemand sprach.
    Miriam erkannte, was für eine schlechte Idee das war: mit einer Gruppe betrunkener Schüler auf der Suche nach Waffen, von denen sie angegriffen werden könnten, durch die labyrinthischen Gänge des Kellers zu stolpern. Sie räusperte sich. »Vielleicht sollten wir es an einem anderen Abend versuchen.«
    »Wir tun das für dich, Liebes«, antwortete Toby und hielt ihre Hand in der Dunkelheit fest. Darauf hatte sie nichts zu erwidern.
    »Es ging hier entlang!«, sagte Jack.
    »Warte einen Moment«, meinte Ashton und suchte in seiner Tasche herum. »Ich habe sie immer bei mir … nur für … alle Fälle«, murmelte er und zog etwas aus der Tasche. Kurz darauf schoss ein Lichtstrahl aus seiner Hand. Miriam war beeindruckt. Mit den Jahren hatte sie in Illyria viele wunderbare Erfindungen gesehen, doch nichts so Praktisches.
    Sie gingen weiter in die Dunkelheit. Miriam fuhr mit dem Finger durch den Staub an der Wand, sodass sie den Rückweg leichter finden würden. Sie war besorgt, aber nicht überängstlich. Sie hatte von den diversen Initiationen gehört und wusste, dass die Neulinge durchaus einer Täuschung ihrer Gehirne aufgesessen sein konnten. Wahrscheinlich würden sie eine rostige Rüstung finden oder etwas Ähnliches. Aber sie hatte auch andere Geschichten am Tisch der Professoren gehört. Keiner der derzeitigen Professoren hatte die Errichtung des Gebäudes miterlebt, und nur wenige von ihnen kamen regelmäßig hierher, doch wenn sie das taten, fanden sie den Keller unheimlich und meinten, Geräusche zu hören. Der Duke war immer eigentümlich schweigsam, was das Thema anging, und sagte nie etwas zu dem Keller oder seinem Bau. Vielleicht waren es doch nur Sinnestäuschungen, wie Prism meinte, doch Prism trug diese lächerliche Brille, die ihn für Sinnestäuschungen empfänglicher machte. Sie sagte sich, dass es hier unten völlig sicher war, obwohl hin und wieder etwas ihren Rock streifte, sie aber nichts sehen konnte, und aus der Dunkelheit Seufzer zu hören waren. Es mussten Sinnestäuschungen sein. Der Duke konnte einen Keller voller Monster nicht geheim halten, oder?
    »Es ging hier entlang, denke ich«, sagte Drew und zeigte in einen dunklen Gang. Langsam schritten sie den Gang hinunter.
    Jack sah sie zuerst und keuchte, was alle veranlasste, stehen zu bleiben. Langsam hob Ashton seinen Lichtstrahl und richtete ihn auf den Berg aus Metall am Ende des Gangs. Sie hatten recht, dachte Miriam: es sah tatsächlich wie ein Haufen Metallskelette aus. Und jedes war aus einem anderen Metall: aus Kupfer und Eisen, vielleicht auch aus Silber und Gold, obwohl sie sich fragte, warum jemand eine so komplexe Maschine vergolden sollte.
    Sie traten näher, und die Skelette, die ihnen am nächsten waren, drehten die Köpfe der sich nähernden Gesellschaft zu. Miriam keuchte.
    »Was wirklich seltsam ist, ist, dass sie so verdammt vertraut aussehen, ich weiß nur nicht, an was sie mich erinnern … Oder an wen«, sagte Ashton.
    Doch das tat Miriam. Es war eine grobe Imitation, sicher, doch der Schädel, der sie anstarrte, war ihr bekannt. Die ausladenden Metallwangen, die runden Einmuldungen um die Augen, die Form des Kiefers und der Stirn – für diesen Schädel hatte sie die vergangenen sechs Jahre gearbeitet. Es war unverkennbar das Gesicht von Ernest, des Dukes von Illyria.

Kapitel 13
    J ack Feste wusste viel über die Haut. Über die Jahre hatte er die verschiedensten Häute studiert: Katzen- und Hundehaut, Frettchenhaut, Rattenhaut, Schlangenhaut, Elefantenhaut, Pferdehaut und menschliche Haut. Er wusste, welche Häute am dicksten und welche am dünnsten waren, welche Hitze oder Kälte am besten standhielten, welche in perfekten kristallinen Formen abgeworfen wurden und welche abblätterten wie weißer Puder. Er wusste, wie sich die Haut von über einem Dutzend Spezies dehnte und an den Muskeln hing, und er wusste mit Sicherheit, dass es für ein menschliches Wesen unmöglich war, ohne vorausgehende wissenschaftliche Modifikationen des Körpers aus seiner Haut zu fahren.
    Und trotzdem

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