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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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sei die einzige Möglichkeit.“
    „Ja“, antwortete er einfach.
    „Ist mein Schwager jetzt ruiniert?“
    „Ich denke ja.“
    „Schuldet er Ihnen viel Geld?“
    „Ungefähr so viel wie Sir Roland und Mr. Spike.“
    „Dann muss ich meinen Plan vorantreiben.“ Sie las die Schmuckstücke auf und legte sie in den Beutel zurück. „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Hiermit bin ich in der Lage, eine kleine Anzahlung zu leisten, wenn ich ein Haus zur Miete gefunden habe.“
    „Sie werden die Schmuckstücke, die Ihnen gewiss viel bedeuten, doch nicht etwa verkaufen wollen?“
    „Sentimentalität kann ich mir nicht leisten, Mylord. Ich muss nach Ipswich fahren und versuchen, sie für eine angemessene Summe zu veräußern. Dann sehe ich mich sofort nach einem neuen Heim um, damit ich endlich die Schule gründen kann. Ich habe keine andere Möglichkeit als diese, um mich und meine Töchter zu versorgen.“
    Schweigend sah der Viscount sie an. Charlotte Hobart wirkte so niedergeschlagen und entkräftet, als stehe sie kurz vor einem Zusammenbruch. Ihre schönen blaugrünen Augen waren müde und glanzlos, und ihre Schultern hingen herab, als habe sie den Glauben an eine bessere Zukunft verloren. Durfte er es wagen, ihr zu diesem Zeitpunkt seine Liebe zu gestehen? Durfte er ihr erklären, dass er vorhatte, sich um sie zu kümmern, damit sie sich nie wieder Sorgen machen musste? Was würde sie sagen, wenn er ihr in diesem Augenblick verkündete, er wolle sie heiraten? Würde sie seinen Antrag ernst nehmen und an die Aufrichtigkeit seiner Gefühle glauben? Und was würde Julia sagen, deren Vertrauen er bislang nicht gewonnen hatte? Seit mehreren Wochen war er jetzt unterwegs und vernachlässigte seine väterlichen Pflichten wie all die Jahre zuvor. Konnte er es der Tochter zumuten, dass er mit seiner Braut heimkehrte, ohne dass die beiden einander jemals begegnet waren? Vermutlich nicht, denn auch wenn Charlotte sich die größte Mühe gab – Julia würde sie von vornherein ablehnen, es sei denn, sie lernten sich kennen, bevor er Charlotte einen Antrag machte.
    „Madam, lassen Sie mich diese Sache für Sie erledigen“, bot er ihr an und ergriff ihre Hände. Die vertrauliche Geste kam Charlotte so natürlich vor, dass sie sich nicht dagegen sträubte. Sie fühlte sich ihm verbunden und war zutiefst betrübt ob der Aussicht, dass er Easterley Manor in Kürze verlassen und seine Reise fortsetzen würde.
    „Wovon sprechen Sie?“
    „Ich möchte Ihren Schmuck zu einem Juwelier in die Stadt bringen. Bestimmt gelingt es mir, einen besseren Preis zu erzielen als Sie, und Ihnen bleiben leidige Feilschereien erspart.“
    Er wird recht haben, dachte Charlotte. Zumal ich mich mit derlei Geschäften nicht auskenne und leicht betrogen werden kann. Dennoch zögerte sie. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Mylord.“
    „Vertrauen Sie mir?“
    Sie blickte ihm in die Augen und nickte. Eine innere Stimme sagte ihr, dass sie sicher sein konnte, dass er zu ihr zurückkehrte, sobald er den Schmuck verkauft hatte.
    „Ja, Mylord, ich vertraue Ihnen. Aber kann ich Ihnen zumuten, mir in dieser Sache behilflich zu sein? Sie müssen sich doch um Ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Ihre Tochter wird sich fragen, wann Sie nach Hause kommen.“ Charlotte senkte den Blick. „Ich verstehe nicht, dass Sie nicht längst abgereist sind.“
    „Können Sie sich nicht denken, weshalb ich geblieben bin?“, fragte er mit zärtlicher Stimme.
    Sie wagte nicht, ihn anzusehen. „Wegen des Glücksspiels vielleicht … Sie sagten, Sie fänden Vergnügen daran.“
    Ihre Antwort ließ ihn erkennen, dass er ihr Herz noch nicht erobert hatte, und er fühlte sich in dem Entschluss bestätigt, mit seinem Geständnis zu warten. „Das ist richtig, doch kein Vergnügen sollte mich daran hindern, einer Dame, die in Not geraten ist, zu helfen.“ Sacht drückte er ihre Hände. „Lassen Sie mich Ihnen gefällig sein. Eine Frau, die allein reist und wertvolle Dinge mit sich führt, bietet eine vortreffliche Zielscheibe für jeden Schurken, der sich auf den Straßen herumtreibt. Außerdem kann ich mich gleichzeitig um meine eigenen Belange kümmern.“
    „Dann danke ich Ihnen von ganzem Herzen.“
    Er neigte sich zu ihr vor und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Ich werde nicht lange fort sein, meine Liebste, trotzdem geben Sie auf sich acht, nicht wahr? Gehen Sie diesen Betrügern in Ihrem Haus aus dem Weg. Falls Sie Easterley Manor

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