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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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dass ich ihn für sie verkaufen werde, damit sie ein Haus anmieten und eine Schule einrichten kann.“
    „Ja, ihr Plan ist mir bekannt. Ich fürchte nur, dass der Schmuck nicht viel wert ist. Der Erlös dürfte jedenfalls nicht genügen, um die Unkosten für ein Vorhaben dieser Größenordnung zu decken.“
    „Ich stimme Ihnen zu, doch da ich nicht vorhabe, ihn zu veräußern, spielt es ohnehin keine Rolle.“
    „Was gedenken Sie zu tun?“
    „Ich werde den Schmuck für Mrs. Hobart verwahren und ihr die nötigen Geldmittel aus eigener Tasche zur Verfügung stellen.“
    „Das ist sehr großzügig von Ihnen, Mylord, aber tun Sie ihr wirklich einen Gefallen, wenn Sie sie bei der Schulgründung unterstützen? Schließlich ist Unterrichten kaum eine angemessene Beschäftigung für eine Dame, darin stimmen Sie mir gewiss zu.“
    „Ich muss gestehen, dass ich anderer Meinung bin“, erwiderte Lord Darton unverblümt. „Mrs. Hobart liegt viel daran, diesen Kinder etwas beizubringen, sonst wäre sie längst aus Parson’s End fortgegangen.“
    „Das ändert nichts an der Fragwürdigkeit ihres Vorhabens. Armen Kindern aus Gründen der Nächstenliebe ein paar Kenntnisse zu vermitteln ist eine Sache; mit dem Unterricht Geld zu verdienen eine ganz andere.“
    „Das weiß ich. Deswegen bin ich hier. Ich will ihr eine ausreichend hohe Summe zukommen lassen, damit sie vorerst nicht auf zahlende Schüler angewiesen ist. Denn die werden sich ohnehin nicht so rasch bei ihr einfinden. Es muss allerdings so aussehen, als stamme das Geld aus einer anderen Quelle. Sie als der Anwalt der Hobarts könnten ihr doch einen gewissen Betrag aushändigen und behaupten, Sie hätten einen Passus im Testament übersehen, dem zufolge ihr das Geld zusteht.“
    „Ich habe ihr bereits zugesagt, dass ich mit den Treuhändern spreche, die das Vermögen der Enkelkinder verwalten. Ich stellte ihr eine Teilauszahlung des Legats ihrer Töchter in Aussicht …“
    „Und? Konnten Sie schon etwas erreichen?“
    „Bedauerlicherweise benötigen wir die Zustimmung sämtlicher Treuhänder, und obwohl ich sie alle bereits unmittelbar nach unserem Gespräch im ‚Dog and Fox‘ angeschrieben habe, fehlt mir noch die Zusage von Lord Swindon, der sich bis Jahresende außer Landes aufhält. Mein Anliegen war es allerdings, ihr ein ruhiges Leben zu ermöglichen, bis Frances und Elizabeth in die Gesellschaft eingeführt werden; das Vorhaben, eine Schule zu gründen, vermag ich nicht wirklich zu unterstützen. Ich ging davon aus, dass sie diesen abwegigen Plan fallen lässt, wenn sie ein sorgenfreies Leben führen kann.“
    „Dann haben Sie nicht gesehen, wie Mrs. Hobart mit den Kindern umgeht, die sie unterrichtet. Sie ist so eifrig bei der Sache, behandelt die Knirpse aber keineswegs hochmütig oder zu nachsichtig. Es gelingt ihr scheinbar mühelos, die Schülerschar zu disziplinieren, und zwar weniger mit unnachgiebiger Strenge als mit aufrichtiger Zuneigung. Die Kinder lieben sie, und ich denke, sie ist genau die richtige Lehrerin für Julia.“
    Hardacre musste lachen. „Oh, ich verstehe, es ist Ihnen also ein persönliches Anliegen, Mrs. Hobart zu unterstützen.“
    Soll er glauben, was er will, dachte der Viscount und setzte ein freundliches Lächeln auf, ohne auf die Bemerkung des Anwalts einzugehen. Der Mann hatte nur die Wahrheit gesagt, obwohl Stacey einräumen musste, dass er die volle Tragweite seines Ansinnens erst jetzt so richtig begriff: Würde er überhaupt Charlottes Herz gewinnen können, so engagiert sie hinsichtlich der Kinder war? Und würde er sie mit einem Dutzend Kindern nebst ihren Töchtern teilen wollen? Denn darauf lief es am Ende hinaus. Aber wie konnte er diese Frau lieben und gleichzeitig ihre Vorstellung von einem erfüllten Leben ignorieren?
    „Während wir hier sitzen, befinden Mrs. Hobart und ihre Töchter sich in Gefahr“, betonte er. „Was kann es schaden, wenn wir sie darin unterstützen, ein Haus zu mieten und eine Schule einzurichten? Nichts ist jetzt wichtiger, als sie vor ihrem Schwager und seinen widerwärtigen Freunden zu beschützen. Und falls es ihr nicht gelingen sollte, Schülerinnen aus wohlhabenden Familien anzuwerben, können wir immer noch versuchen, sie von ihrem Plan abzubringen.“
    Mr. Hardacre vermochte der Überzeugungskraft seines Gasts nichts entgegenzubringen und seufzte. „Also schön, wenn Sie mit dem Frühstück fertig sind, werden wir in die Bibliothek gehen und die Angelegenheit regeln. Ich

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