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Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition)

Titel: Erhört: New Tales of Partholon 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.c. Cast
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Schock in seinen geweiteten Augen erblickt, aber sie schaute nicht zu ihm. Zu sehr war sie gebannt von der Schönheit des Morgens und des anschwellenden Gefühls in sich, das sie langsam als Sehnsucht nach Zugehörigkeit erkannte. Mit einem Mal brach die Sonne hinter den Wipfeln der Kiefern durch, und ihre Strahlen tauchten die Mauern der Burg in goldenes Licht, sodass es aussah, als hätten die Steine Feuer gefangen.
    „Siehst du es, Cu? Die Mauern scheinen zu glühen.“
    „Das, was von ihnen übrig geblieben ist, meinst du.“ Seine Stimme klang ruppiger als beabsichtigt, da er immer noch überrascht war von der neuen Macht, die seine Schwester ausstrahlte. Er räusperte sich und kniff die Augen zusammen, um das verfallene Gebäude besser sehen zu können. Für ihn sah die Burg aus wie eine zerzauste alte Bestie, die gefährlich nah an der Klippe kauerte. „El, mach dir nicht zu große Hoffnungen. Sogar von hier aus kann ich erkennen, dass das nur noch eine Ruine ist. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns.“
    Sie boxte ihm freundschaftlich gegen den Oberarm. „Hör auf, Mama zu spielen. Komm, beeilen wir uns.“
    Sie sprang voraus, und Cuchulainn spornte seinen Wallach an, umzu seiner geschmeidig daherlaufenden Schwester aufzuschließen.
    Entschlossen kämpften sie sich durch das Unterholz, bis sie die Straße fanden, die zum Vordereingang der Burg führte. Auf ihr ließ es sich einfacher laufen, doch Cuchulainn fluchte unterdrückt über das viele Unkraut und die umgestürzten Bäume, die den einst breiten Weg verstopften.
    „Oh, hör schon auf zu grummeln, und sieh dir diese wunderschöne Umgebung an!“, schalt Elphame ihren Bruder. Sie wurde langsamer und drehte sich einmal im Kreis in dem Versuch, alles in sich aufzunehmen. „Ich hatte keine Ahnung, dass es so schön sein würde.“
    Selbst ein Jahrhundert der Vernachlässigung konnte den atemberaubenden Anblick von so vielen blühenden Rotblütenbäumen und wilden Kirschen nicht schmälern.
    „Es ist, als ginge man durch einen Wald voll rosafarbener Wolken.“
    „In Wolken wächst normalerweise kein Gestrüpp.“ Cuchulainn deutete auf die dornigen Pflanzen, die zwischen den Bäumen inmitten des wild wuchernden Unkrauts wuchsen.
    „Das ist kein Gestrüpp, das sind Brombeersträucher, Cu. Man muss sie nur ein wenig beschneiden, dann sind sie wie neu. Denk nur an die feinen Kuchen und Torten, die wir diesen Sommer daraus machen können.“
    „Nachdem du eine Küche gebaut hast, meinst du“, grummelte er.
    Sie schenkte ihm ein Lächeln. „Ich werde eine Küche bauen.“
    Cuchulainn dachte, dass die Entschlossenheit in ihrer Stimme vermutlich stärker war als die Wände der Burg, an die sie ihr Herz schon verloren hatte.
    „Und du weißt, dass ich den Wald schon immer gemocht habe.“ Elphame wirbelte herum, den Kopf zurückgeworfen, die kastanienbraunen Haare wie einen Mantel um sie herumfliegend. „Die Kiefern sind wunderschön, aber ich glaube, diese blühenden Bäume sind noch unglaublicher.“
    Cuchulainn schüttelte den Kopf und sprach mit dem Wissen des Kriegers: „Sicher hast du nicht vor, sie stehen zu lassen, oder? Nach all deinen Studien der Geschichte scheint mir deine Erinnerung nicht mehr ganz intakt zu sein. Einer der Hauptfehler MacCallans war es, dass die Leute hier ihre Verteidigung schleifen ließen.“Seine Armbewegung schloss die üppig blühenden Bäume ein. „MacCallan ließ zu, dass der Wald sich bis an die Burgmauern ausbreitete. Die fomorianische Armee hatte daher kein Problem, unentdeckt zu bleiben, bis sie die Mauern der Burg überwand und anfing, die Bewohner abzuschlachten.“
    Elphame öffnete den Mund, um zu erwidern, dass sie sich nicht im Krieg befänden und seit einhundertfünfundzwanzig Jahren kein Fomorianer mehr in Partholon gesehen worden war, besann sich dann aber anders. Niemand würde versuchen, die Mauern zu überwinden. Partholon hatte sich aber auch damals nicht im Krieg befunden. Nicht bis die MacCallan-Burg überraschend angegriffen worden war. Ja, die Fomorianer waren geschlagen worden, und was von ihrer dämonischen Rasse übrig geblieben war, war aus Partholon durch die Berge Trier in das dahinterliegende Ödland vertrieben worden. Sie wusste, würde sie in nordöstlicher Richtung reisen, käme sie zur Wachtburg, die grimmig und unerschütterlich Wache stand, auf Ewigkeit den Weg nach Partholon schützend.
    Einhundertfünfundzwanzig Jahre waren eine lange Zeit. Abgesehen von kleinen Scharmützeln

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