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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Da gehe ich jede Wette ein.«
    Eve hatte sich nicht geirrt. Er war ein faszinierender Liebhaber. Er war jung, stark, voller Energie und achtete ebenso auf die Bedürfnisse einer Frau wie auf seine eigenen. Sie liebte sexuelle Großzügigkeit bei einem Mann. Es war ein zusätzlicher Glücksfall, dass sie angefangen hatte, ihn wirklich zu mögen, als sie den letzten Schritt getan und ihn in ihr Bett mitgenommen hatte.
    Welche Frau in ihrem Alter konnte wohl einen Mann, der noch nicht einmal vierzig war, so erregen? Sie wusste, dass er ihr ausgeliefert war, sein schneller Atem, die glitzernden Schweißperlen auf seiner Brust, das Zittern seines Körpers verrieten es ihr, als sie dem Höhepunkt näher kamen.
    Lächelnd, mit zurückgeworfenem Kopf, ritt sie ihn, bis sie beide in jenem Zustand seliger Erschöpfung beieinander lagen, der Vergessen bedeutete.
    »Himmel!« Peter fiel in die Kissen zurück. Sein Herz schlug wie ein Preßlufthammer. Er hatte andere, jüngere Frauen gehabt, aber noch nie eine, die so erfahren war. »Du bist wirklich unglaublich.«
    Sie schlüpfte aus dem Bett und nahm ein Kleid vom Stuhl. »Und du bist gut. Sehr gut. Mit ein wenig Glück wirst du auch unglaublich werden, wenn du in meinem Alter bist.«
    »Darling, wenn ich meine Zeit nur damit verbringe, bin ich lange tot, bevor ich dein Alter erreicht habe.« Er streckte sich wie ein großer Kater. »Es wäre ein kurzes, glückliches Leben gewesen.«
    Sie lachte, sehr zufrieden mit ihm, und ging zum Ankleidetischchen, um sich mit der Bürste durchs Haar zu fahren. Er ging nicht einfach über ihr Alter hinweg, wozu so viele andere jüngere Männer sich verpflichtet fühlten. Sie würzten Sex nicht mit zahllosen Lügen und Schmeicheleien. Sie wusste, dass Peter Jackson das, was er sagte, auch meinte.
    »Warum erzählst du mir nicht etwas über dein kurzes und glückliches Leben, Darling?«
    »Ich mache genau das, was ich machen will.« Er legte die Arme unter seinen Kopf. »Ich glaube, ich wollte Schauspieler werden, seit ich etwa sechzehn bin. Es fing an mit Aufführungen in der Schule. Im College belegte ich Theaterkurse und brach meiner Mutter damit fast das Herz. Sie wollte, dass ich Arzt werde.«
    Ihr Blick begegnete dem seinen im Spiegel und wanderte dann über seinen Körper. »Du hast die richtigen Hände dafür.«
    Er grinste. »Yeah, aber ich hasse Blut.«
    Sie legte die Bürste beiseite und fing an, Creme unter ihre Augen zu tupfen. Der Klang des Regens und seiner Stimme beruhigten sie. »Du hast also den Beruf eines Mediziners an den Nagel gehängt und bist nach Hollywood gegangen.«
    »Mit einundzwanzig. Ich habe ein bisschen gehungert und verschiedene Jobs angenommen.« Da er spürte, dass seine Kraft zurückkehrte, richtete er sich auf den Ellbogen auf. »Hast du mich je als Verkäufer von Blueberry Crunch Gra- nola gesehen?«
    Wieder trafen sich ihre Blicke im Spiegel. »Ich fürchte, das habe ich versäumt.«
    Er nahm sich eine von ihren Zigaretten vom Nachttisch. »Eine tolle Aufführung, mit Schneid, Stil und Leidenschaft. Dabei ging es nur ums Futter.«
    Sie kehrte zum Bett zurück, um die Zigarette mit ihm zu teilen. »Es muss toll gewesen sein.«
    »Um die Wahrheit zu sagen, es schmeckt wie irgend welches Zeug, das man vom Waldboden aufklaubt. Aber da wir gerade beim Essen sind: Soll ich uns Frühstück machen?«
    »Du?«
    »Sicher.« Er nahm ihr die Zigarette aus der Hand und steckte sie sich zwischen die Lippen. »Bevor ich ganz groß im Seifenhandel einstieg, habe ich ein kurzes Zwischenspiel als Koch gegeben.«
    »Du kannst mir also Schinken mit Eiern anbieten?«
    »Vielleicht, wenn du das möchtest.«
    Langsam nahm sie noch einen Zug. Er hatte sich ein bisschen in sie verliebt. Das war süß und schmeichelhaft, und unter anderen Umständen würde sie nichts dagegen gehabt haben. Aber wie die Dinge lagen, wollte sie keine Verwicklungen heraufbeschwören. »Habe ich nicht zu verstehen gegeben, dass ich das möchte?«
    »Aber.«
    Ganz sanft fuhr sie mit den Lippen über seinen Mund. »Aber«, wiederholte sie. Und das war alles.
    Es war schwieriger, als er erwartet hatte, solche unausgesprochenen Grenzen zu respektieren. Schwierig und überraschend. »Ich denke, ein paar Tage in Georgia sind gar keine so schlechte Sache.«
    Dankbar küsste sie ihn wieder. »Eine tolle Sache. Für uns beide. Und wie steht es mit dem Frühstück?«
    »Ich sag dir was ...«Er beugte sich vor und küsste sie auf die Schulter. »Wir könnten

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