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Erntemord

Erntemord

Titel: Erntemord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Lächeln zu verbergen. Sie war überrascht, dass Joe so schnell zu Jeremys Verteidigung blies.
    Als sie wieder aufsah, war Brads Gesicht mit Röte überzogen.
    „Sie verstehen nicht“, sagte er. „Sie wissen nicht, wie es ist, jemanden zu lieben und verzweifelt zu fürchten, dass diese Person tot aufgefunden wird.“
    „Doch, das weiß ich“, sagte Joe barsch und sah Brad eindringlich an. Der wirkte verlegen.
    Rowenna fragte sich, ob er davon wusste, dass Jonathan Brentwood im Militärdienst getötet worden war, oder ob er Joes Worten nur entnahm, dass es da eine Geschichte geben musste.
    „Wann kommt Zach an?“, fragte sie Jeremy, um die Betretenheit zu überspielen.
    „Erst spät am Nachmittag. Es war der erste Flug, den er kriegen konnte.“
    „Und was hast du jetzt vor?“, fragte sie.
    „Willst du heute Nachmittag noch weitere Recherchen in der Bibliothek anstellen?“, fragte er zurück.
    „Ja“, erwiderte sie zögernd. Ihr war eine Idee gekommen. Sie dachte schon darüber nach, seit sie in Eves Laden gewesen war und in Adams Buch gelesen hatte. Und sie wollte ihrerTheorie nachgehen. Doch sie musste unbedingt mit Jeremy allein sprechen, bevor die Dunkelheit hereinbrach und Adam und Eve schließen würden.
    „Ich werde zwei Officer beauftragen, die Liste zu überprüfen, die Jeremy von Hugh bekommen hat. Sie werden herausfinden, wer an jenem Abend in der Bar war und wer mit Dinah Green gesprochen hat, bevor sie ging“, sagte Joe.
    „Ich werde hinausfahren“, sagte Jeremy. „Hinausfahren?“, fragte Rowenna überrascht.
    Er zuckte die Achseln. „Ich möchte nachschauen, ob dort draußen etwas ist, wo Ginny diese Lichter gesehen hat“, erklärte er.
    „Sie … sie wird alt. Dreht ein bisschen durch“, warnte Joe ihn.
    „Ich weiß. Rowenna sagte das schon. Aber ich möchte trotzdem nachsehen, ob dort draußen etwas ist.“ Er wandte sich an Rowenna. „Ich hole dich vor der Dämmerung im Museum ab. Versprochen.“
    „Ich komme mit dir“, sagte Brad.
    „Sicher“, erwiderte Jeremy. „Zwei sehen mehr als einer, das wissen wir ja.“ Er runzelte die Stirn. „Aber Rowenna, warte diesmal auf mich, ja?“
    „Das mache ich“, versprach sie.
    Als sie gingen, hakte sie sich bei ihm ein. „Ich muss mit dir sprechen“, flüsterte sie.“
    „Was ist los?“, fragte er. Sie zögerte. Brad stand nur einen knappen Meter entfernt.
    „Kann es nicht bis heute Abend warten?“, fragte er. „Kannst du gegen halb fünf zurück sein?“
    „In Ordnung.“
    Sie nickte.
    Joe verabschiedete sich und ging Richtung Revier, während Brad und Jeremy Rowenna zum Museum begleiteten. Dieses Mal saß nicht June am Empfang, sondern Lily Valentine, eine Studentin, die Rowenna ebenfalls kannte. Lily gab ihr den Schlüssel für die Bibliothek und erklärte, dass Daniel zum Lunch gegangen sei, aber ihr zweifellos Gesellschaft leisten würde, wenn er wiederkäme.
    Rowenna war froh, allein zu sein. Sie begann mit ihrer Lektüre über die vier Mörder, die alle in die Fußstapfen des Schnitters getreten waren. Sie machte sich Notizen und achtete besonders darauf, wie viele Opfer jeder Killer angegeben hatte. Drei in einem Fall, vier in einem weiteren, dann wieder drei.
    Hank Brisbin, das jüngste Glied in der mörderischen Kette, war auch der Produktivste gewesen. Fünf Leichen gingen auf sein Konto. Alle wurden in den Maisfeldern gefunden, von einer waren nur noch die bloßen Knochen übrig gewesen. Kurz vor seiner Hinrichtung hatte er einem Zeitungsreporter im Interview gesagt: „Sieben müssen kommen und sieben müssen gehen, dann wird dich Satan für immer sehen.“
    Sieben.
    War es möglich, fragte sie sich, dass in jedem dieser Fälle der Mörder, die Wiedergeburt des Schnitters, versucht hatte, sieben Opfer zu bringen, aber vorher aufgehalten worden war?
    Sie sprang auf und eilte zu einem anderen Regal. Sie überflog die Buchtitel über Heidentum und Wicca-Glauben, bis sie ein Buch mit einem lächerlich langen Titel erblickte: Wenn Welten aufeinanderprallen: Satanismus und die Praktiken der Vorfahren, Germanen, Götter, Göttinnen, Teufel und Dämonen .
    Sie nahm es mit zum Tisch und vertiefte sich darin.
    Die Zahl sieben wurde oft mit Magie in Verbindung gebracht, hieß es im Buch. Einige hielten sie für eine Glückszahl, doch in einigen primitiven Kulturen, die in Europa vor dem Christentum angesiedelt gewesen waren, war sieben die Zahl der Opfer, die erbracht werden mussten, um die Gunst der Erntegötter zu

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