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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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stehen, packte Martt an der Hand und zerrte ihn hinter einen großen breiten Baumstamm, der in der Nähe des Wassers stand.
    »Zee, was …?«
    »Da, dort drüben – auf dem freien Platz. Ein Stück vom Ufer entfernt.«
    Er duckte sich neben ihr und folgte mit den Blicken ihrem ausgestreckten Finger – und dann sah er, was sie meinte.
    Winzige Gestalten, die sich über den Boden bewegten. Vier waren es – kleine dunkle Punkte, die sich vom weißen Sand abhoben. Sie waren etwa hundert Schritt von Martts und Zees Versteck entfernt. Offensichtlich kamen sie aus dem Wald und wollten zum Wasser.
    »Was sind sie, Zee?«
    Aber sie gab keine Antwort. Ihre zierliche Gestalt drückte sich eng an ihn. Er konnte spüren, wie sie zitterte.
    Die Gestalten erschienen langgestreckt und dünn, und in ihrer Mitte ragte etwas nach oben. Martt keuchte. Er hatte sie für vier Tiere mit kamelartigen Buckeln gehalten. Aber nun erkannte er, daß es sich um Reittiere handelte, auf denen winzige menschliche Gestalten saßen. Und dann keuchte er noch einmal. Die Gestalten wurden größer!
    Sie überquerten den Sand in langen Sprüngen und blieben dann einen Moment lang stehen. Schon hatten sie die Hälfte ihrer normalen Größe erreicht. Vier gehörnte Tiere, die groteske Hunde oder Pferde hätten sein können. Sie waren gesattelt. Auf den beiden vorderen saßen ein untersetzter halbnackter Mann und eine merkwürdige, formlose Frau. Dahinter kamen zwei Mädchen.
    Normale Größe – nein, sie wuchsen noch weiter! Sie wuchsen schnell und wurden immer größer. Frannie und Leela!
    Martt wäre beinahe aufgesprungen. Er wollte die beiden unwillkürlich rufen, aber Zee zog ihn zurück und legte den Finger auf die Lippen. Die vier Tiere gingen ins Wasser und begannen mit vorgestreckten Köpfen zu schwimmen. Martt konnte sehen, daß Leela und Frannie sich vorbeugten und die Tiere am Horn packten. Hintereinander schwammen sie in den sternenerleuchteten See. Sie schienen jetzt nicht mehr zu wachsen, nachdem sie etwa das Doppelte ihrer normalen Größe erreicht hatten. Bald waren sie nur noch vier dunkle Flecken auf dem schimmernden Wasser. Hinter ihnen liefen glänzende Wellenkämme V-förmig auseinander.
    Und dann waren sie verschwunden.
    Martt und Zee standen auf. Er sagte:
    »Wir müssen zu Brett – und ihm alles erzählen. Dann verfolgen wir sie …«
    Wieder liefen sie am Ufer entlang. Sie wollten an der Lagunenmündung zum Pavillon abbiegen.
    »Das da drüben ist Ried«, meinte Zee nachdenklich. »Der Ort, zu dem sie hinüberschwammen …«
    Auch der Riese war in diese Richtung gewatet. Der Bote hatte berichtet, daß Ried verlassen war, daß sich Riesen in der Stadt befanden. Offensichtlich war das der Ein- und Ausgangspunkt für die Giganten. Man würde Leela und Frannie nach Ried bringen …
    Martts Herz klopfte. Langsam nahm ein Gedanke in ihm Gestalt an … Er dachte an den Transporter. Er würde ihnen gegen die Riesen nichts nützen. Er war zu schwerfällig. Außerdem konnte man nicht angreifen, wenn man darin eingeschlossen war. Und wenn sie ausstiegen, würden die Riesen sie überwältigen. Oder – falls der Transporter zu groß für sie war – würden sie einfach fliehen, bevor Martt landete …
    Und dann war der Transporter auch zu kostbar. Man durfte kein Risiko mit ihm eingehen.
    Martt sagte sich vor, daß er Brett dazu bringen mußte, den Transporter zu verbergen. Irgendwie müßte man ihn auch bewachen …
    Sie kamen an die Lagunenmündung. Und hier, wie um Martts Plan zu unterstützen, lag ein kleines Segelboot. Sein Besitzer hatte es offenbar im Stich gelassen. Es war halb auf den Strand gezogen.
    »Zee! Warte einen Moment! Ich muß dir etwas sagen.«
    Zee war ein Stück vor ihm hergelaufen. Sie blieb stehen und wartete, bis er herankam.
    »Sieh dir das Segelboot an«, sagte er. »Es ist sehr schnell, nicht wahr?«
    »Ja.« Sie sah es prüfend an. »Ja, es ist schnell.«
    Es war nicht mehr als eine Nußschale. Ein flaches Ding, in dem kaum zwei Leute Platz fanden. Darüber stand ein sehr hoher, biegsamer Mast mit einem übergroßen Halbmondsegel. Das Segel knatterte in der Brise. Auf dem See draußen hatte sich ein starker Wind erhoben. Er blies in Richtung Ried.
    »Zee, hör zu! Kannst du mit dem Boot umgehen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Auch bei dem Wind da draußen?«
    »Ja.«
    »Und – und wie schnell wäre es, Zee?«
    »Du meinst, wie schnell wir Ried erreichen könnten?«
    Sie war jetzt ebenso aufgeregt wie er.
    »Ja,

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