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Eroberer

Eroberer

Titel: Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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standen regungslos da und beobachteten sie.
    »Und du bist Elfgar.«
    Elfgar verneigte sich.
    Sie stand wachsam auf, den Rücken zum Tisch. Elfgar und seine Kumpane schwärmten aus und schnitten ihr den Weg zur Tür ab. Sie sah Gemeinheit und Verschlagenheit in ihren feisten Gesichtern. Aber sie hatte lauter Worte im Kopf, und ihre erste Reaktion war nicht Angst, sondern Ärger, dass sie ihre kostbare Zeit verschwendeten. »Was wollt ihr? Ihr seht doch, dass ich arbeite. Bald ist die Studierstunde um …«
    »Ach ja, das Studium.« Elfgar beugte sich über das Manuskript und kam dabei nah an sie heran. Sie konnte ihn riechen, eine Art ekelhafter Milchigkeit unter dem Schmutzgestank. »Du bist nicht sehr gut darin, wie?« Mit einer langsamen, obszönen Geste steckte er einen Finger in den Mund, nahm ihn wieder heraus  – jetzt war er nass – und hielt ihn über das Blatt.
    »Bitte«, sagte Aelfric hastig. »Du machst es kaputt.«
    »Na und? Ist doch bloß Gekritzel.«
    »Daran habe ich viele Stunden gearbeitet. Ich gehe zu Dom Wilfrid. Das ist mein Ernst.«
    Elfgar kicherte. »Der gute alte Wilfrid. Ist lange
her, dass ich ein unfreundliches Wort von ihm gehört habe, das kann ich dir sagen. Aber er schämt sich ja auch so.«
    »Er schämt sich? Weswegen?«
    »Wegen dem, was wir ihm geben, und weil es ihn so sehr danach verlangt.«
    »Was immer du willst, Elfgar, bring’s hinter dich.«
    Er trat näher, sodass sein milchiger Gestank noch stärker wurde. »O je, glaubst du, ich bin hier, um dir etwas zu tun, Novize? Ganz und gar nicht. Ich bin hier, um deiner schwachen kleinen Seele zu helfen. Es wird dir gut tun, wenn du bei jedem prandium etwas weniger isst und den Rest mir und meinen Brüdern gibst. Es wird deinen Weg in den Himmel beschleunigen, wenn du in den Stunden des opus manuum ein bisschen länger auf den Feldern arbeitest, während ich und meine Brüder ein Nickerchen machen. Verstehst du? Solche Sachen. Und nur um dir meine Aufrichtigkeit zu beweisen, gebe ich dir umsonst etwas von dem, wonach es Dom Wilfrid in seiner kalten und einsamen Zelle derart verlangt.«
    Die anderen stürmten von beiden Seiten auf sie los. Bevor sie eine Hand heben konnte, hielten sie ihr die Arme fest und drehten sie herum, und Elfgar stieß sie nach unten, sodass sie mit ausgebreiteten Armen über dem Tisch lag, der Bauch auf dem kostbaren Menologium. Sie wehrte sich und bekam einen so heftigen Schlag in den Rücken, dass ihr die Luft wegblieb. Es ging alles blitzschnell. Offenbar übten diese brutalen Kerle ihre Vorgehensweise.

    Die plötzliche Gewalt an diesem Ort des Lernens war schockierend.
    Die beiden drückten sie auf den Tisch, rissen ihr dabei die Arme über den Kopf, und Elfgar fummelte an ihrer Kutte herum und zog sie ihr über die Beine hoch. Aelfric verstand. Sie versuchten, sie zu besteigen  – obwohl die Kerle sie für einen Jungen hielten. Auf diese Weise übten sie also ihre Macht aus, sogar über den armen, verwirrten Dom Wilfrid.
    Aber sie war kein normaler Novize.
    »Hört auf damit! Ihr werdet in der Hölle schmoren!« Sie wand sich und schlug um sich. Zur Belohnung bekam sie einen weiteren Faustschlag, diesmal auf die Nase. Ihr Mund füllte sich mit Blut. Elfgar riss ihr die Hose herunter und stieß ihr mit dem Fuß die Beine auseinander. Er befummelte sie, und sie spürte, wie die heiße Spitze seines Schwanzes gegen ihre Pospalte stieß.
    Verwirrt und benommen von dem Schlag, versuchte sie nachzudenken. Wenn er sich in ihrem Po verausgabte, kam sie aus dieser Sache vielleicht noch heraus, ohne dass ihr Geheimnis aufgedeckt wurde und sie schlimmere Blessuren davontrug als eine blutige Nase und einen schmerzenden Rücken.
    Doch nun spürte sie voller Entsetzen, wie seine Hand sich um ihre Hüften herumschob. Vielleicht hatte er vor, mit Aelfrics Eiern zu spielen. Sie konnte nichts dagegen tun. Sie merkte, wie seine heiße Hand über ihren Bauch glitt, dann abwärts ins Gewirr der Haare darunter …

    Er zog sich zurück. »Bei Christi Tränen!« Er lachte. »Hört mal, Leute, das ist kein Aelfric! Du bist eine …«
    Holz krachte auf Knochen. »Tiere! Höllenhunde!«
    Elfgar schrie auf und wich zurück. Aelfrics Hände wurden losgelassen. Sie glitt rückwärts vom Tisch, und ihre Manuskripte rutschten mit ihr herunter. Hektisch fummelte sie an ihrer Kutte herum.
    Dom Boniface hieb mit seinem Gehstock um sich. Die purpurrote Narbe in seinem Gesicht glühte. Die drei Novizen rannten schreiend

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