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EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN

Titel: EROBERT VON EINEM ITALIENISCHEN GRAFEN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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gingen sämtliche Lichter aus, und Laura schrie erschrocken auf. Sofort war Alessio bei ihr und nahm ihre Hand.
    „Angst im Dunkeln?“, fragte er sanft.
    „Normalerweise nicht“, antwortete sie. Und fügte im Stillen hinzu: Vor Ihnen fürchte ich mich mehr. Das durfte sie ihn jedoch nicht wissen lassen. Sie räusperte sich. „Fällt hier bei Gewitter immer der Strom aus?“
    „Öfter, als mir lieb ist. Wir haben einen Generator, den wir aber nur bei echten Notfällen einschalten. Zum Glück kocht Emilia auf einem Holzherd, also gibt es kein Problem mit dem Essen.“ Er ließ Lauras Hand los und ging zum Kamin, wo er eine einzelne lange Kerze vom Sims nahm und anzündete. Mit dieser ging er umher und zündete die Kerzen in den Leuchtern an.
    Sie blühen auf wie kleine goldene Blumen, dachte Laura bezaubert und seufzte unwillkürlich erfreut.
    „Ja, Feuer und Kerzenlicht finde ich auch schöner als Elektrizität“, meinte Alessio.
    Und unter den gegebenen Umständen gefährlich romantisch, ergänzte sie im Stillen.
    „Möchten Sie einen Drink, Laura?“
    „Nur Mineralwasser, bitte.“ Sie musste unbedingt einen klaren Kopf behalten!
    Er goss ihr das Wasser in ein Glas und reichte es ihr. Mit der einen Hand das Glas umklammernd, mit der anderen nervös den Rock glatt streichend, setzte sich Laura auf das Sofa.
    Alessio schenkte sich einen Whisky ein, dann legte er noch Holz ins Feuer. Unauffällig blickte er zu Laura und merkte, wie angespannt sie war. Er musste etwas dagegen tun.
    „Laura, würden Sie mir bitte etwas versprechen?“, begann er.
    Argwöhnisch blickte sie auf. „Das hängt ganz davon ab!“
    „Es ist nichts allzu Schwieriges – nur dass Sie in London wenigstens einmal pro Woche schwimmen gehen.“
    „Ja, das könnte ich versprechen.“
    „Gut. Paolo kann Sie ja begleiten.“
    „Vielleicht.“ Plötzlich lächelte sie mutwillig. „Falls er bisdahin wieder ganz gesund ist.“
    Auch Alessio lächelte breit. „Man soll die Hoffnung nie aufgeben.“
    Es hat funktioniert, dachte er zufrieden. Sie klammerte sich nicht länger an das Glas wie an einen Rettungsring, und dennoch stand die unsichtbare Mauer immer noch zwischen ihnen.
    Lauras Reserviertheit überraschte ihn. Einmal hatte er sich anhören müssen, wie Paolo sich mit seinen Londoner Eroberungen brüstete, und diese Frauen hatten ganz anders als zurückhaltend geklungen. Was also reizte Paolo an ihr?
    Dass Laura anfangs von Paolos oberflächlichem Charme angezogen worden war, konnte er sich vorstellen … Und auch, dass sie inzwischen enttäuscht war, weil er sich als Muttersöhnchen entpuppt hatte.
    Ja, die Beziehung der beiden war undurchschaubar – aber ihm blieb ja die ganze Nacht, um dieses Rätsel zu lösen. Und um Laura zu erobern.
    Einen Augenblick lang wünschte er, es wäre schon alles überstanden, sie würde neben ihm im Jeep sitzen und mit ihm irgendwohin fahren, wo die Boshaftigkeit seiner Tante ihnen nichts anhaben konnte. An einen Ort, an dem sie sich entspannen und sich gegenseitig Vergnügen bereiten konnten.
    Plötzlich wurde ihm klar, dass er jede Nacht neben ihr einschlafen und morgens an ihrer Seite aufwachen wollte. Er brauchte sie wie das tägliche Brot! Und er würde nicht länger an den schmutzigen Handel denken, den seine Tante ihm aufgezwungen hatte. In dem Moment, als er Laura zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er sie um ihrer selbst willen begehrt, und nicht mehr daran gedacht, seine Haut zu retten. Damit erfuhr Alessio ein Glück, das er eigentlich nicht verdiente!
    Er riss sich zusammen. Eine Hand streckte er nach einem der Kerzenleuchter aus und hielt Laura die andere hin. „Wollen wir jetzt essen gehen?“
    Laura hatte eigentlich Kopfweh vortäuschen wollen, um sich nach dem Essen gleich zurückziehen zu können. Doch bei dem Getöse des Gewitters hätte der Vorwand, Ruhe zu brauchen, seltsam gewirkt. Und Alessio hätte bestimmt die richtigen Schlüsse gezogen – und das wäre gefährlich.
    Beim Essen herrschte eine seltsame Stimmung. Immer wieder wurde die Unterhaltung von Donner übertönt. Das flackernde Kerzenlicht ließ Schatten an den Wänden tanzen, die dann vom bläulichen Licht der Blitze überstrahlt wurden. Laura konnte sich nicht auf das leckere Essen konzentrieren, da sie häufig zusammenzuckte. Nur der Rotwein half ihr, etwas weniger nervös zu sein.
    Ein Donnerschlag war besonders heftig und schien nicht enden zu wollen, unter dem lang gezogenen Grollen schien das Haus zu

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