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Erobert von tausend Kuessen

Erobert von tausend Kuessen

Titel: Erobert von tausend Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Biachin
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eigenen Stiefgeschwistern großes Glück gehabt hatte. Und Madeline achtete zwar sehr darauf, bei Rick die erste Geige zu spielen, war jedoch nicht streitsüchtig genug, einen Keil zwischen ihren Mann und seine Tochter zu treiben.
    "Jedenfalls solltest du deine Krallen wetzen", schlug Francesca humorvoll vor.
    Gabbi lachte amüsiert. "Sie sind bereits gefeilt und einsatzbereit."
    Gutgelaunt verabschiedeten sie sich voneinander. Francesca wollte gerade Dominics Nummer wählen, als das Telefon klingelte.
    "Hallo, Francesca."
    Beim Klang von Dominics Stimme pochte ihr Herz sofort schneller.
    "Wie geht es dir? Hast du gut geschlafen?" fragte er besorgt.
    "Ja. Vielen Dank", fügte sie höflich hinzu.
    "Wofür denn?"
    Seine Stimme klang so sinnlich, so verführerisch. Francesca wusste im ersten Moment nicht, was sie antworten sollte. Wofür dankte sie ihm? Dafür, dass er sich um sie gekümmert hatte?
    Dass er für sie da gewesen war? "Für alles." Sie malte sich aus, wie er jetzt lächelte. Humorvoll und leicht verlegen. Man hörte es seinem Tonfall an.
    "Hast du Lust, mit mir zu picknicken?" fragte er.
    Die Frage kam überraschend. Francesca musste kurz darüber nachdenken. "Wenn ich nein sage, ziehst du dich dann in dein Atelier zurück und malst?"
    Er lachte heiser. "Kann schon sein."
    "Wie wäre es mit einem Kompromiss?"
    "Kommt darauf an."
    "Okay, pass auf: Ich sehe dir beim Malen zu, und anschließend picknicken wir."
    "Du bist ja nur neugierig auf meine Bilder."
    Francesca lächelte vergnügt. "Du hast mich schließlich auch bei der Arbeit beobachtet", gab sie zu bedenken.
    "Das ist etwas anderes. Deine Arbeit ist viel reizvoller und zauberhafter als meine kläglichen Versuche, Farben auf die Leinwand aufzubringen. Das kannst du mir ruhig glauben."
    "Ist es denn nun abgemacht?"
    "Abgemacht", antwortete er lässig.
    "Schön. In fünf Minuten bin ich unterwegs."
    Sie holte ihre Ersatzsonnenbrille aus dem Schlafzimmer und steckte sie in die Handtasche. Ob ich etwas zum Picknick beitragen soll? überlegte Francesca. Ihr Kühlschrank gab kaum etwas her. Daher beschloss sie, unterwegs anzuhalten und einzukaufen.
    So kam es, dass sie geraume Zeit später mit vier Einkaufstüten vor Dominics Tür stand.
    Dominic schüttelte den Kopf und nahm ihr die Tüten ab, die er in die Küche brachte. "Ich habe dich zum Picknick eingeladen, aber nicht erwartet, dass du es selbst mitbringst."
    "Tut mir leid. Ich habe wohl etwas über die Stränge geschlagen. Andererseits bin ich dir ein Essen schuldig."
    "Du bist mir gar nichts schuldig, Francesca."
    Sie folgte ihm in die Küche. "Mach mir doch die Freude. Es hat wohl mit meinem Streben nach Unabhängigkeit zu tun, dass ich nicht gern etwas schuldig bleibe."
    Dominic ging nicht darauf ein. Er konzentrierte sich darauf, die Einkäufe in der modern eingerichteten Küche zu verstauen.
    Francesca ließ unauffällig den Blick über ihn gleiten. Er trug ein ärmelloses Hemd, abgeschnittene Jeans und Sportschuhe.
    Dominic drehte sich um und fing ihren Blick auf. "Was hast du denn erwartet? Einen wehenden Umhang, wie ihn Künstler früher getragen haben?" fragte er amüsiert und strich ihr zärtlich über die Wange. Als er Francescas leichtes Unbehagen bemerkte, zog er die Hand sofort zurück. "Kommst du mit?"
    Francesca folgte ihm ins lichtdurchflutete Atelier, das sich über einer großen Garage befand.
    Ein traumhafter Arbeitsraum für einen Maler, dachte sie bewundernd, als sie das Atelier betrat. Wände und Dach bestanden aus Glas, so dass aus allen Richtungen Licht einfallen konnte. In einem hohen, bis zur Decke reichenden Regal entdeckte sie Farbeimer und -tuben, Leinwände und Rahmen.
    Außerdem zählte sie drei Staffeleien. Vereinzelte Farbtupfer auf dem Holzfußboden verrieten, dass in diesem Raum tatsächlich gearbeitet wurde.
    "Brauchst du Ruhe und Stille zum Malen? Oder machen dir Geräusche nichts aus?" fragte sie interessiert.
    "Das hängt davon ab, in welcher Stimmung ich mich befinde", erklärte Dominic und beobachtete Francescas Reaktion. Dies war sein Reich, in das er nur sehr wenige Menschen hineinließ. Das Atelier verriet nämlich mehr über ihn, als ihm lieb war.
    "Wo soll ich sitzen oder stehen, während du malst?"
    "Möchtest du dich denn nicht umsehen?"
    "Wenn es hier etwas gibt, was ich sehen soll, dann wirst du es mir schon zeigen", antwortete Francesca.
    "Setz dich ruhig. Ich werde ein farbenprächtiges, abstraktes Bild malen, das nächste Woche zugunsten

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