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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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emotionalen Zuckerfäden, einer wohligen Wärme, die den Rest der Welt nebensächlich werden ließ.
    »Lilly!”
    Ich löste mich nicht von dem Verzauberten und seinem Kuss. Jedes Zurückweichen, jede falsche Reaktion hätte seine Liebestriebe aktiviert, den Zauber erneut gegen mich gerichtet. Stattdessen erwiderte ich den Kuss, während ich meine Hände von seinem Gesicht nahm, aus seinen Locken befreite. Langsam, unbemerkt von seiner leidenschaftlichen Aufmerksamkeit, griff ich nach der Gitterabsperrung und zog sie soweit zu wie möglich.
    Mein Stoß überrumpelte den Bovidaeus und ermöglichte es mir, das zweite magische Gitter direkt vor seiner Nase zu schließen. Sekunden, bevor sich Sandra gegen das Hindernis warf, welches ihn plötzlich von der Frau seiner Begierde trennte. Der Aufprall versetzte die Magie in Schwingung, doch fand sie keinen Widerhall in der Realität. Weder ihm noch dem Fahrzeug würde ein Schaden entstehen.
    »Ist es wenigstens schön gewesen?” Hathors Frage kam von draußen.
    Ich überlegte einen Moment, während ich aus dem Auto stieg, ohne Sandro aus den Augen zu lassen. Sein Mund hatte eine Erinnerung auf dem meinen zurückgelassen.
    »Ja«, gab ich zu. Warum sollte ich lügen?
    Das gutturale Knurren aus dem magisch verstärkten Transportraum schien nicht von einem WerStier stammen zu können, kam aber direkt aus Sandros Mund. Bevor er den Versuch sich in einen Stier zu verwandeln aufgab.
    »Bring ihn am Besten zu seinem Bruder. Dort kann er die Verzauberung aussitzen«, schlug ich vor.
    »Ich würde dich ja mitnehmen …”, meinte Hathor, verzichtete aber darauf, ihre Erklärung fortzusetzen, als sich der König der Paarhufer abermals wütend gegen die magische Barriere warf.
    »Ich weiß, ich weiß …” Ich hatte mehr als einmal gesehen, wie menschliche und magische Wesen unter dem Einfluss offiziell nicht existierender Liebeszauber gerieten. Sandro würde sein Toben erst einstellen, wenn er meiner erneut habhaft wurde – oder die Magie ablief.
    »Sergio gehört der Kiosk in meiner Straße.« Ich warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Und eigentlich sind wir gleich verabredet.«
    »Es tut mir wirklich leid!” Hathors Worte bezogen sich auf viel mehr als offensichtlich war.
    Ich sah mich um. Einhorn und Golem standen nah genug, um eine sichtbare Störung in meiner Umwelt darzustellen, aber weit genug entfernt, um mich nicht hören zu können. »Wenn es dir wirklich leid tut, dann wäre ein Feintuning der Kette hilfreich!«
    »Was meinst du?” Die ehemalige Liebesgöttin mochte Mitleid mit mir haben, aber nicht genug, um ihren Argwohn zu verbergen.
    »Ich will sie abnehmen können!”
    »Unmöglich!”
    »Unmöglich oder nicht möglich?”
    Die einstige Göttin mied meinen Blick und sah zum König der WerPaarhufer, der immer noch vor benommener Liebe und wahnsinniger Lust tobte.
    »In Anbetracht der Umstände vielleicht gar keine so blöde Idee!”, murmelte sie schließlich.
    Ich atmete erleichtert auf, obwohl mich die Tatsache, dass es die Ratsherrin einen Gedanken und eine Handbewegung kostete, die Kette zu einem abnehmbaren Gegenstand zu machen, ärgerte. Offensichtlich war es Hathor gewesen, die vorher für nicht-abnehmbar plädiert hatte.
    »Danke!”, meinte ich und beobachtete, wie der Göttin eine steile Grübelfalte auf der Stirn wuchs.
    »Du musst das Abnehmen wirklich wollen!”
    »Okay!”
    »Und es nur machen, wenn es niemand bemerken kann.«
    »Okay!«
    »Im Zweifelsfall hat der Rat nichts mit der Sache zu tun.«
    »Wie immer!«
    Hathor wandte sich Richtung Fahrersitz ab.
    »Ich bin echt ein Idiot, dass ich das mache.” Ich war mir nicht sicher, ob ich die Bemerkung der Ratskuh hatte hören sollen. Trotzdem meinte ich: »Komisch! Genau das habe ich gerade von mir selbst gedacht!”

KAPITEL 16

    Der Ort war eine unglückliche Mischung aus unheimlich und gezwungen. So als hätten mehrere Künstler und Veranstaltungsplaner ihre Vorstellung von einem perfekten Dating-Ort entworfen und schließlich – ohne sich einigen zu können – alle gleichzeitig umgesetzt.
    Der Effekt der vier ionischen Säulen, die den Eingang flankierten und zwischen denen auf beiden Seiten ein mehr oder weniger umweltschonendes Gel-Feuer hinter einem ebenso mehr oder weniger dekorativen Glasgebilde brannte, wurde von dem künstlichen Nebel, der aus dem rot beleuchteten Eingang wallte, ins eher mehr als weniger Kitschige gezogen.
    Die herbstliche Dekoration, die mich ans nahende Halloween

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