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ErosÄrger

ErosÄrger

Titel: ErosÄrger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Schuldbewusstsein breit – auf Sergios ein Interesse, das mich neugierig machte.
    »Du kennst Sie auch?«
    »Klar, war ja unsere Nachbarin und bei meinem kleinen Bruder in der Klasse.« Der gutaussehende Spanier verdrehte die Augen.
    »Und du warst in sie verliebt?«
    »Nein.« Sergios Blick blieb einen Moment zu lange auf seinem Bruder ruhen, um nicht eindeutig zu sein. Zumindest für die geübte Liebesvermittlerin. Das war ich.
    »Und du?« Ich gab mir geistig einen Tritt, aber mein Taktgefühl hatte sich verabschiedet. Ohne Nachricht, ob es zurückkommen würde.
    »Sie, nicht du«, korrigierte eine der hübschen Kühe und besiegelte mein Taktgefühl-Embargo.
    »Ich duze Leute, die ich mit Zunge geküsst habe grundsätzlich und mit Leuten, die ich nicht kenne und die ich doof finde, rede ich grundsätzlich nicht«, sagte ich. Allerdings zur Welt im Allgemeinen, nicht zu der Kuh. »Und wenn du«, ich baute mich vor Sandro auf, »nicht ein paar Tipps von deinem Bruder bezüglich Kleidung und Aussehen annimmst, kann nicht einmal ich dir helfen.«
    Obwohl sich die zwei Kühe langsam nach vorne schoben wie halbgute Bodyguards, die ihren Einsatz verpasst hatten, meinte Sandro kleinlaut: »Aber der Kuss war doch gut?«
    »Nicht annähernd gut genug!«
    Ich trat einen Schritt zurück, weil ich ernsthaft versucht war, den SuperStier mit seiner schrecklichen Krawatte zu strangulieren. »Und wenn man an jemanden des anderen Geschlechtes interessiert ist, hat man keine hübsche Konkurrenz dabei. Wenn man Hilfe benötigt auch nicht.«
    »Aber ich …«
    »Nein. Kein. Aber. Zuhören!« Selbst die zwei Frauen – die eigentliche Gefahr bei dieser Unterhaltung – blieben stehen und starrten mich an. Wahrscheinlich kam es nicht oft vor, dass sie in der Lautstärke eines startenden Flugzeuges angebrüllt wurden. »Wenn du weiterhin den Idioten spielen möchtest, kannst du so weitermachen. Wenn nicht, liegt der erste Schritt bei dir. No Risk, no fun. Erzähl mir nicht, du traust dich nicht. Umsonst bist du nicht der Bovidaeus geworden, oder?«
    Ich ignorierte das verschwörerische Zwinkern Sergios und den perplexen Gesichtsausdruck seines Bruders und machte auf dem Absatz kehrt, um meinen Bus zu erwischen. Kaffee und Schoko konnten warten.

    Fünf Einhörner später war zumindest die Schoko immer noch in weiter Ferne. Ebenso wie mein Seelenfrieden. Direkt am Ende des Bahnhofscenters, wo gestern noch ein Drogeriemarkt gewesen war, hatte sich nun eine neue Liebesvermittlungsagentur breit gemacht. Wie sie so schnell das Inventar und die Werbung gewechselt hatten, würde wohl für immer ihr magisches Geheimnis bleiben.
    Mein leiser Flucht ging in einem lauteren unter, der in direktem Zusammenhang mit meinem verschütteten Kaffee stand. Selbst »to-go«-Becher hielten nicht, wenn man mit einer wütenden Peri zusammenstieß, die unverhofft aus einer Vermittlungsagentur kam.
    »Verfluchte Scheiße«, kam unisono aus unserer beider Münder. Was zumindest die Peri dazu brachte, ihre Wut für eine Sekunde zu vergessen. Ein eindrucksvoller Anblick bei einem bei einem albanischen Berggeist. In einem Moment war die Peri furchteinflößend, im nächsten liebreizend.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Außer den Verbrennungen dritten Grades.« Ich streckte meine Arme von mir, um so die heißen Kaffeeflecken auf meinen Klamotten halbwegs von einem direktem Hautkontakt abzuhalten.
    »Tut mir leid.« Die hübsche Frau mit ihrem weißen, duftigen Kleidchen, das ganz und gar nicht den aktuellen Wetterbedingungen im Oktober entsprach, wirkte gebührend zerknirscht. Erst recht, als der Liebesvermittler aus der neuen Agentur ebenfalls um die Ecke bog. Sein Körper war recht krumm, die Gliedmaßen irgendwie merkwürdig geformt und sein Rücken wurde von einem großen Buckel verunstaltet. Er wirkte zwar auch wütend, aber mit Respekt. Jede Wette, dass er vor wenigen Minuten noch ein attraktiver Mann gewesen war.
    Die Peri warf mir einen bedauernden Blick zu und wollte weitergehen.
    »Stopp!«, befahl ich, war aber klug genug, meine Hände bei mir zu behalten. »Würde es Ihnen was ausmachen, wenn Sie die Verwandlung vorher rückgängig machen?«
    »Ja.«
    »Auch wenn ich Ihnen die Erstberatung bei der Matching-Myth gratis anbiete?«
    Der Berggeist zögerte einen Moment lang und wog ihren Beleidigt-Status gegen mein Angebot ab. Schließlich nickte sie und nahm meine Visitenkarte an, bevor sie sich in Luft auflöste. Im wahrsten Sinne.
    »So eine doofe

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