Erst ich ein Stück, dann du! 3 Drachengeschichten - Themenband 4
einen dicken Eistisch herum und knobelten mit Eiswürfeln. „Ah, wie schön, dass du kommst, um uns zu befreien“, begrüßte König Kunibald seinen Sohn. „Es ist wirklich verdammt kalt hier.“
Ächzend erhoben sich die drei und reckten ihre steif gefrorenen Glieder. „Ich hoffe doch sehr, dass wir daheim alles in bester Ordnung vorfinden werden“, brummte der Baron.
Kuno lehnte sich gegen die Wand und tat unendlich gelangweilt. „Wenn nicht, werde ich die Schlossdrachen aller Königreiche weit und breit zusammentrommeln. Und dann werden wir ein schönes Feuerchen entfachen.“
„Nein!“, jammerte der Frostkönig.
„Bitte, bitte nicht!“
„Dann nimm auf der Stelle
deine Flüche zurück!“, befahl Poldi.
Die Knechte zischelten wütend und fauchten feine Eiskristalle aus.
„Seid still“, sagte der Frostkönig harsch. „Es reicht doch, wenn wir es hier bei uns schön kalt haben.“ Er ließ den Kopf auf die Brust sinken und seufzte schwer.
„Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass wir keinen Besuch bekommen.“
„Ach, darum geht es Euch!“, rief König Kunibald erstaunt. „Es mangelt euch also an Gesellschaft. Nun, ich fand das Eiswürfelspiel eigentlich recht unterhaltsam. “ Er sah den Baron und den Fürsten an. „Oder seht ihr das anders?“
„Aber ganz und gar nicht“, erwiderte der Fürst. „Ich würde es gerne einmal wieder spielen.“
„Nun, dann schlage ich vor, dass wir dem lieben Frostkönig ab jetzt jeden Mittwoch einen Besuch abstatten. Zu uns reisen kann er ja leider nicht. Die Hitze würde ihm wohl ziemlich arg zu schaffen machen. Wir drei sollten uns allerdings eine Heizdecke mitbringen“, scherzte er. „Oder einen Drachen.“
Die Augen des Frostkönigs leuchteten.
Sogar seine Knechte freuten sich.
Dann verabschiedeten sich alle voneinander. Und während der Frostkönig den Fürsten und den Baron nach oben in sein Schloss führte, damit sie von dort aus die Heimreise antreten konnten, folgte König Kunibald Poldi und Kuno durch den langen Gang in seinen Schlosskeller zurück. „Sehr praktisch, dieser Geheimgang“, sagte er, nachdem sie nacheinander
durch den Kohlenschacht in den Herd hinaufgeklettert waren.
„Ich werde nach dem Erdloch suchen und nachsehen, ob der Frostkönig sein Versprechen eingehalten und alle Königreiche wieder aufgetaut hat. Aber auch ich werde dich regelmäßig besuchen“, versprach Kuno Poldi.
Der Prinz öffnete die Ofenklappe und sein Vater und er traten mit verrußten Gesichtern in die königliche Küche.
„Der Drache ist toll“,
raunte Kunibald Poldi zu.
„Bist du auf ihm geritten?“
„Klar“, sagte Poldi und grinste.
In der Küche herrschte reger Betrieb. Königin Gertrude war heruntergekommen und hatte veranlasst, dass zwölf dreistöckige Cremetorten gebacken wurden.
„Weißt du was, Kunibald“, begrüßte sie ihren Mann.
„Wir verreisen heute nicht. Wir laden unsere Untertanen ein und feiern ein schönes Frühlingsfest im Schlosspark. Die Luft da draußen ist so wunderbar mild.
Keine Frage: Der Frostkönig
hatte sein Versprechen gehalten.
Und Poldi hatte einen Entschluss gefasst: Er wollte in Zukunft nicht mehr so oft auf dem Bett liegen und vor sich hin träumen, sondern sich lieber dem echten Drachenreiterdasein widmen.
Frostiges Gitter-Wirrwarr
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Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform
1. Auflage 2011
© 2011 cbj, München
Alle Rechte vorbehalten
Buchidee und Konzept: Patricia Schröder
Rätselseiten: Christine Lederer
Innenillustrationen: Tina Schulte
Illustration Serienlogo: Ute Krause
cl · Herstellung RF
Satz: dtp im Verlag, CF
Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a. A. Gesamtproduktion: Print Consult, München
eISBN 978-3-641-04182-3
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