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Erste Male

Erste Male

Titel: Erste Male Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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nicht zu süß. Ich zog es in der Umkleide an und war echt ziemlich angetan von meinem Spiegelbild. So sehr, dass ich rausging, um es Mom zu zeigen. Schwerer Fehler.
    »In dem Kleid machst du deinem Namen alle Ehre«, sagte sie voll mütterlichen Stolzes. »Ein richtiger Darling.«
    Ein Darling. Ich sah wie ein Darling aus, also kein bisschen wie ich selbst. Und da ging es mir endlich auf: Ich machte Mom an ihrem Geburtstag glücklich, weil ich mich wie Bethany aufführte. Auf einmal kam mir die ganze Unternehmung so dämlich vor. Ich brauchte dieses Kleid nicht. Ich musste für nichts und niemanden wie ein Darling aussehen. Ich zog den Reißverschluss runter, knautschte es wieder über den Bügel, machte die Tür auf und sagte Mom, wir müssten jetzt gehen.
    »Du willst es nicht haben?« Sie war total niedergeschlagen.
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich es nicht brauche, Mom.«
    »So ein Quatsch«, sagte sie und zog es wieder vom Bügel. »Ich kaufe es dir.«
    »Mooooom«, sagte ich und wollte es ihr wieder wegnehmen. »Ich kann das niemals tragen.«
    »Du wirst noch Gelegenheit dazu haben, versprochen.«
    Wenn sie unbedingt grundlos ihre Kreditkarte belasten wollte, warum sollte ich sie dran hindern?
    Vier große Kaufhäuser und einhundertsiebzig kleine Boutiquen später waren wir endlich fertig.
    »War überhaupt nicht voll heute in der Mall«, bemerkte Mom beim Salat im TGI Friday’s .
    Ich schob mir eine Handvoll Pommes in den Mund, um nicht wie Linda Blair in Der Exorzist Gift und Galle zu spucken.
    »Ich wette, jetzt sitzen alle zu Hause und machen sich für den Homecoming-Ball fertig«, fuhr sie fort und spießte eine Kirschtomate auf.
    Tödliche Blitze. Aus meinen Augen. Mitten in ihr Herz.
    »Was denn?«, fragte sie.
    »Kannst du nicht mal zwei Sekunden lang aufhören, mich an den Scheiß-Homecoming-Ball zu erinnern?«
    »Pass auf, was du sagst, Schatz«, antwortete sie mit gepresster Stimme. »Ich kann eben nicht glauben, dass du das einzige Mädchen deines Jahrgangs bist, das keinen Jungen für den Ball abgekriegt hat.«
    »Bridget geht auch nicht hin.«
    »Bridget?« Sie setzte sich kerzengerade hin. » Bridget hat niemanden gefunden? Und was ist mit Burke?«
    »Die beiden haben Schluss gemacht.«
    »Schluss gemacht? Wann? Warum? Wie?«
    Bei so was lebt meine Mom auf. Und weil sie Geburtstag hatte, gönnte ich ihr einen saftigen Leckerbissen. Außerdem fand ich, sie durfte ruhig mitkriegen, wie widerlich meine früheren falschen Freundinnen wirklich waren. Dann würde sie vielleicht nicht mehr so viel nörgeln, dass ich nichts mehr mit ihnen unternahm.
    »Alles fing damit an, dass Manda mit Burke geschlafen hat, als Bridget in L. A. war …«
    Und dann erzählte ich ihr die ganze Schmuddel-Story. Als ich fertig war, blieb ihr die Spucke weg.
    »Ich glaube das einfach nicht.«
    »Ist aber wahr.«
    »Die Ärmste«, sagte Mom. »So ein hübsches Mädchen muss beim Homecoming-Ball ganz allein zu Hause sitzen.«
    Schon wieder Homecoming. Oh Mann! Ich konnte kaum noch an mich halten.
    »Sie sitzt nicht allein zu Hause«, sagte ich mit zugeschnürter Kehle. »Sie ist übers Thanksgiving-Wochenende zu ihrem Vater geflogen, weil ihre Mutter arbeiten muss.«
    »Wir hätten sie zu uns einladen sollen«, sagte sie. »Das wäre doch lustig geworden! Ganz wie früher …«
    Das war’s. Jetzt war Schluss.
    »Ganz genau«, rief ich und warf angewidert die Serviette auf den Tisch. »Wie konnte ich bloß so blöd sein. Ich hätte dir Bridget zum Geburtstag mieten sollen! Als Leasing-Tochter. Dann hättest du dich nicht den ganzen Tag mit mir rumquälen müssen.«
    »Ein bisschen leiser bitte!«
    »Ich gehe!«, kreischte ich.
    Für einen dramatischen Abgang ist es ganz hilfreich, wennman ein bisschen weiter kommt als bis zum Parkplatz. Ich hatte nicht dran gedacht, mir die Autoschlüssel meiner Mutter zu schnappen, oder auch nur meinen Rucksack, um mir ein Taxi zu nehmen. Also saß ich fest. Ich musste vor dem Eingang der Mall auf einer Bank warten, dass Mom rauskam.
    Ich hörte ihre Absätze schon, bevor ich sie sah. Sie ging schnurstracks an mir vorbei zum Auto. Ich hinterher. Sie schloss die Beifahrertür auf, damit ich einsteigen konnte – sie wollte also nicht ohne mich los.
    »Möchtest du mir erzählen, was das gerade sollte?«
    Zum Teil ja. Zum Teil nein.
    »Ich fahre erst los, wenn du mir eine Erklärung lieferst.«
    Ich war nicht sicher, wie ernst sie das meinte, aber ich hatte das Gefühl, jede

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