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Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Erstens kommt es anders ... (German Edition)

Titel: Erstens kommt es anders ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Baby war? »Dessen ungeachtet vertrage ich ein wenig mehr. Adresse!«
    Wütend warf sie sich in ihrem Sitz zurück und verschränkte trotzig die Arme. »Von wegen! Das kannst du gar nicht wissen!«
    »Verdammt, ich könnte dein Vater sein, begreifst du das nicht?«
    Ihr schrilles Gelächter antwortete und es klang gar nicht nett. Von süß konnte auch keine Rede sein. Darüber hinaus schmerzte es in den Ohren, was Michael noch etwas ungehaltener werden ließ. Einen Wimpernschlag später erfüllte seine durchdringende Stimme den Wagen. »Adresse!« Ihr Gezeter verstummte abrupt und sie starrte ihn mit großen, entsetzten Augen an. Und dann ... endlich ... erfuhr er das Fahrtziel.
    Was für eine schwere Geburt!
    Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde war so gut wie kein Fahrzeug unterwegs, daher benötigten sie nicht länger als sechzig Minuten, um das kleine Häuschen zu erreichen. Es befand sich in irgendeinem Kaff westlich der Stadt. Also von Ranch konnte keine Rede sein. »Soll ich dich hineinbringen?«, erkundigte Michael sich, nachdem er den Wagen direkt davor gehalten hatte.
    »Nein!«
    »Was ist mit deinem Wagen?«
    Wütend kramte sie in ihrer Tasche, zog nach Ewigkeiten einen Zündschlüssel hervor und warf ihn mit bemerkenswerter Verachtung in seinen Schoß.
    In diesem Augenblick beschloss Michael, niemals – unter keinen Umständen – Vater zu werden. Schon gar nicht von einer Tochter. So etwas sollte bisweilen ja auch ohne Trauschein vorkommen. Nein, er nicht! Die zwei Stunden waren ihm eine Lehre gewesen und er restlos geheilt.
    »Moment!«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Bereits im Aussteigen befindlich, musterte sie ihn fragend über die Schulter.
    »Setzen!«
    »Was ...«
    »Setzen!«
    Stöhnend ließ sich das Mädchen wieder in den Sitz fallen, verschränkte die Arme und starrte verbissen vor sich hin.
    »Tür zu!« Nur zur Sicherheit, denn unter Umständen würde das Kommende lauter werden. In der Zwischenzeit verfügte Michael über einige Erfahrungen, was das Temperament der Kleinen anging. Und – oh Wunder! - sie schloss sogar die Wagentür.
    »Ausweis!«
    Ihn traf ein Blick, der tiefste Fassungslosigkeit ausdrückte. »Was?«
    »Ich will den gefälschten Ausweis!«
    »Einen Teufel werde ich ...«
    Womit Michaels Geduldsgrenze erreicht war. In der nächsten Sekunde befand sich seine Nasenspitze ihrer gefährlich nah. »Entweder, du rückst jetzt den Ausweis raus oder ich begleite dich unter Garantie hinein! Du hast fünf Sekunden!«
    »Michael ...«
    »Vier.«
    »Bitte ...«
    »Drei ...«
    Mit einem unterdrückten, wütenden Brüllen kramte sie erneut in ihrer Tasche und kurz darauf gesellte sich eine Ausweiskarte zu dem Zündschlüssel.
    »Danke«, lächelte er.
    Ein entrüstetes Schnauben war die Antwort und gleichzeitig das Signal für ihren Diva-Abgang.
    Nachdem sie die Haustür hinter sich geschlossen hatte, wartete er fünf Minuten, startete dann den Wagen, fuhr bis zur Straßenecke und wartete abermals.
    Als nach einer Viertelstunde immer noch kein erneuter Ausbruchsversuch erfolgt war, fuhr Michael zurück nach Portland. Erstaunt stellte er dort fest, dass der Wagenschlüssel tatsächlich zu dem uralten Vehikel mit dem grauenvollen Aufdruck passte. Welches übrigens giftgrün/gelbe Neonstreifen besaß, neben den Fäusten, der Schlägervisage und dem Schriftzug.
    Yeah!
    Seufzend rief er Duncan an – einen Freund seiner Schwester Diana. Der reagierte zwar etwas unwirsch, mittlerweile zeigte die Uhr nach ein Uhr nachts, trollte sich aber schließlich und kam. Und gegen fünf Uhr am Morgen befand sich der Dodge in jenem Kaff namens Tillamook und die beiden Männer durften endlich zu Bett gehen. Eines ließ sich unter den vielen übrigen Resümees nicht leugnen:
    Unter Garantie war dies keine der erfolgreicheren Nächte im Leben des Staranwaltes Michael Rogers gewesen.
    * * *

as für ein seltsames Geschöpf ...
    Wie an jedem Tag seit über vier Wochen saßen sie beim Diktat. Und so langsam wurde Michael ein wenig ungeduldig. Es ließ sich kaum in Worte fassen, was ihn an dieser Person derart reizte, dass ihm neuerdings die abenteuerlichsten Gedanken kamen. Mit seiner Verwirrung allein ließ sich ja durchaus leben. Wenn er täglich zwölf Stunden in Gegenwart einer begehrenswerten Frau zubrachte, konnte ihn das wohl kaum unberührt lassen.
    Nur musste Michael mit zunehmender Gereiztheit erkennen, dass sie ihn komplett ignorierte.
    Nicht den Chef! Diesbezüglich erfüllte Miss

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