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Erwacht

Erwacht

Titel: Erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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wohl keine Überraschung, dass sie es dir gesagt hat.«
    Steph stand wie hypnotisiert da und starrte Phoenix an.
    »Steph.« Ich stieß sie mit dem Ellbogen an. Mit einem Ruck kam sie wieder zu sich.
    »Tut mir leid. Es ist nur – jetzt, wo ich es weiß, kommt es mir so seltsam vor, mit einem Engel hier im Club zu stehen.«
    Phoenix lächelte ein wenig. »Glaub mir, so interessant ist das nun auch wieder nicht.«
    Marcus kam mit weiteren Drinks zurück und beendete damit das ganze Engel-Gerede. Ich merkte, dass Phoenix erleichtert darüber war.
    Gegen zehn Uhr sahen Steph und Marcus aus, als hätten sie die Grenze überschritten und einen Drink zu viel erwischt. Es war mir peinlich, als sie anfingen, sich auf der Tanzfläche zu blamieren. Retro-Kleider aus den Achtzigern waren eine Sache, Retro-Tanzbewegungen eine ganz andere.
    Phoenix und ich ließen uns auf einem Sofa in der Ecke nieder und entspannten uns, jetzt wo wir wieder alleine waren. Wir vermieden es, über Grigori und Engel zu sprechen, so gut das ging. Er erzählte mir aus der Zeit, als er 1901 den Mount Everest »bestiegen« hatte. Dafür hätte er nur wenige Sekunden gebraucht, wenn er nicht eine Weile oben geblieben wäre, um die Stille und die Aussicht zu genießen. Ich versuchte, ganz locker zu bleiben, aber wem fällt nicht die Kinnlade herunter, wenn jemand erzählt, dass er das verdammte Ding über fünfzig Jahre vor den ersten Menschen bestiegen hat. Und, ach ja … er war eindeutig gut über hundert Jahre alt!
    Phoenix rückte näher, sodass er direkt neben mir saß. Er ließ seine Finger an meinem Oberschenkel hinaufwandern. »Ich habe mir gedacht …«, sagte er anzüglich. Mein Körper prickelte. Bei jeder Berührung wurde ich mir sicherer, dass meine Zukunft nicht bei Lincoln lag und dass ich ihm unmöglich verzeihen konnte. Mir wurde wieder bewusst, wie stark Phoenix auf mich wirkte, mich mit sich fortriss. Mein Atem stockte, dann beschleunigte er sich. Der Gedanke daran, in diese Glückseligkeit zu entfliehen, war zweifellos aufregend. Aber als ich mich dabei ertappte, wie ich mich zu ihm hinüberbeugte, erinnerte mich das seltsamerweise daran, wie ich in Onyx’ und Joels Macht gefangen war. Meine Sinne schärften sich.
    »Ich muss lernen, dich zu blockieren, wenn ich das will«, sagte ich und zerstörte damit abrupt die Stimmung.
    Er erstarrte. »Warum?«
    »Ich muss lernen, meine Kräfte einzusetzen. Offensichtlich haben sie so eine Art Macke.«
    Ich merkte, wie er zögerte, und fragte mich, warum er nicht gerade erpicht darauf zu sein schien, mir zu helfen. Gerade als ich ihn fragen wollte, lächelte er gefährlich. »Vielleicht sollten wir gehen, um die Theorie voll und ganz auszutesten.«
    Ich lächelte und lachte. »Ich dachte eher an einen Kuss oder so«, sagte ich und klang dabei nervöser, als mir lieb war. »Fürs Erste«, fügte ich hinzu, damit er wusste, dass das kein direktes Nein war. Ich machte mir Sorgen, ich könnte ihn verletzen, wenn ich ihm sagte, dass ich nicht sicher war, ob wir uns wieder in dieses ganze Sex-Ding stürzen sollten.
    Phoenix rückte näher und musterte mich. Es war seltsam – er schien mir nicht lange in die Augen schauen zu können.
    »Alles okay? Wenn du nicht willst …« Ich ließ die Worte in der Luft hängen; was immer ich an Tapferkeit aufgebracht hatte, schwand ziemlich rasch.
    »Es ist nicht so, dass ich nicht möchte. Ich würde alles tun, um dich für mich zu gewinnen.« Dann schafften es seine Augen, meinen Blick zu halten; er strich mir das Haar aus dem Gesicht, legte mir die Hand auf die Wange, die Finger in meinem Haar. In diesem Moment konnte ich fühlen, was ich ihm bedeutete, und dann bestätigte er es mir mit Worten.
    »Du bist eine Göttin.«
    Er küsste mich. Summende Energie strömte durch mich hindurch, und er öffnete die Kanäle seiner Gefühle und entfesselte eine Lawine der Lust. Ich suchte und fand die Kraft in mir und errichtete eine Mauer um mich herum, drängte die wogende Energie zurück, die durch meinen ganzen Körper pulsierte. Ich wusste nicht, ob das, was ich tat, richtig war, ich folgte nur meinen Instinkten.
    Allmählich klang die Lust ab. Phoenix musste meinen Widerstand gefühlt haben, denn er drängte noch heftiger. Dieses Mal wurde ich von Verlangen, totalem, blankem Verlangen überschwemmt. Alle richtigen Teile … bzw. die falschen Teile, reagierten darauf, mein Körper regierte meinen Verstand.
    Meine Hände wanderten über seinen Körper, als ich mich

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