Erziehen ohne Frust und Traenen
Sie ihm den ersten Satz vorsagen: »Sag einfach ›Mama, bitte hilf mir.‹«
Widerstand gegen Veränderung (zum Beispiel einen Ort zu verlassen oder ein Spiel abzubrechen)
Machen Sie dem Kind die 5-3-1-Minuten-Ankündigung. Das gibt dem Kind die nötige Zeit, sich auf die bevorstehende Veränderung einzustellen. (siehe 5-3-1-GO auf → Seite 64 ).
Bieten Sie eine Wahlmöglichkeit an: »Möchtest du zum Auto laufen oder rennen?«
Teilen Sie in Zukunft Ihrem Kind den Zeitplan mit, so dass es sich darauf einstellen kann.
Reizüberflutung
Bringen Sie Ihr Kind aus dem Trubel weg an einen ruhigen Ort (zum Beispiel auf die Toilette oder in die Küche).
Gehen Sie auf Augenhöhe des Kindes, halten Sie Blickkontakt und sprechen Sie sanft und beruhigend mit ihm.
Nehmen Sie Ihr Kind auf den Schoß und umarmen Sie es sanft.
Langeweile
Geben Sie ihm ein Spielzeug.
Beginnen Sie ein Reim- oder Wortspiel oder »Ich sehe was, was du nicht siehst …«
Erzählen Sie eine Geschichte.
Gehen Sie mit dem Kind zum Spielen nach draußen.
Geben Sie Ihrem Kind eine kleine Aufgabe, wie: »Kannst du mir bitte die Nudelpackung holen?«, »Kannst du diese Bohnen abknipsen?«, »Holst du mir bitte meine Hausschuhe?«, »Kannst du dem Baby ein neues Spielzeug aussuchen?«
Unbehagen
Versuchen Sie, die Ursache herauszufinden und falls möglich abzustellen (Drückt der Schuh? Werfen die Socken im Schuh Falten? Ist es zu heiß? Zu kalt? Ist der Kindersitz im Auto unbequem?)
Schmerz oder Krankheit
Beobachten Sie Ihr Kind. Zeigt es Krankheitssymptome? (Eine unerkannte Ohrenentzündung? Zahnen? Kopfschmerzen? Bauchweh? Verborgene Allergien oder Asthma?)
Verwirrung oder Unbeständigkeit
Prüfen Sie, ob Sie von Ihrem Kind jeden Tag etwas anderes erwarten und es daraufhin zu dem entsprechenden Missverhalten neigt.
Führen Sie feste Abläufe und Routinen für alltäglich wiederkehrende Aktivitäten ein.
Legen Sie Familienregeln fest und machen Sie diese auf einem Poster für alle sichtbar.
Bedürfnisse/Aufmerksamkeit
Stellen Sie sicher, alle Bedürfnisse Ihres Kindes erfüllt sind. Ist dies der Fall, stellen Sie das Missverhalten ab und geben Sie ihm dann die Aufmerksamkeit, die es sucht. (Ist ein Bedürfnis nicht erfüllt, finden Sie die richtige Ursache heraus: Langeweile? Bieten Sie dem Kind eine Aktivität an. Schüchternheit? Gewöhnen Sie das Kind langsam an die neue Situation. Müdigkeit? Legen Sie das Kind schlafen.)
Ihr geht es genau wie mir
Kristi, Mutter einer kleinen Tochter
Wenn ich wütend auf meine Tochter war, habe ich ihr gesagt: »Entschuldige, mein Schatz, Mama ist wirklich müde und das macht mich noch ärgerlicher.« Bis mir eines Tages auffiel: Das ist ja auch der Grund dafür, dass sie so zornig ist. Ich habe völlig außer Acht gelassen, dass Kinder auch nur Menschen sind – mit Bedürfnissen, Wünschen und Frustrationen, die ihr Verhalten bestimmen.
Schluss mit Wutanfällen, Jammern und Nörgeln
Ganz gleich, wie gut Sie Ihr Kind kennen, wie sensibel Sie auf seine Bedürfnisse und Gefühle eingehen – es wird immer wieder zu Wutanfällen und anderen Formen von Missverhalten kommen. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, diese unvermeidlichen Hürden zu nehmen. Lesen Sie sie in Ruhe durch und markieren Sie sich diese Seiten, wenn Sie möchten, damit Sie die Punkte schnell zur Hand haben, falls Sie sie brauchen sollten.
Denken Sie daran, dass alle Kinder und Eltern unterschiedlich sind und dass auch keine Situation wie die andere ist. Deshalb werden Sie das Instrument von Situation zu Situation, von Kind zu Kind und von Tag zu Tag verändernund anpassen müssen. Seien Sie deshalb flexibel und wählen Sie jenes Instrument, das Ihnen unter den jeweiligen Umständen am passendsten erscheint.
Bieten Sie Wahlmöglichkeiten an
Viele Schwierigkeiten lassen sich im Vorfeld vermeiden, wenn Sie Ihrem Kind mehr Mitspracherecht einräumen. Sie können Ihr Kind mitbestimmen lassen, aber immer noch die Kontrolle behalten, indem Sie ihm, wie bereits zuvor beschrieben, mehrere Wahlmöglichkeiten bieten. Kinder, die mitreden dürfen, sind so beschäftigt mit ihrer Entscheidung und abgelenkt, dass sie gar keine Zeit für Wutausbrüche haben.
Begeben Sie sich auf Augenhöhe Ihres Kindes
Eine Bitte aus fast zwei Meter Höhe und über drei Räume hinweg an das Kind zu richten kann keinen Erfolg haben. Das Kind wird Sie und Ihre Aufforderung ignorieren. Das wiederum lässt bei Ihnen Stress entstehen, der sich negativ auf Sie sowie auf das
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