Es begann in einer Winternacht
Reisetruhe zog. Er war hochgewachsen und schlank, mit einem geschmeidigen Körper, der von den Aktivitäten eines Gentlemans – reiten, boxen, fechten – geformt war. Sein Rücken und seine Schultern waren gut entwickelt, mit Muskeln, die sich unter der festen Haut bewegten. Noch faszinierender war der Anblick seiner Vorderseite, einschließlich seiner Brust, die nicht nackt war, wie man es normalerweise an Statuen aus Marmor oder Bronze sah, sondern leicht von Haar bedeckt. Das Haar auf seiner Brust – und an anderen Stellen – hatte sie überrascht. Es war ein weiteres der Geheimnisse des anderen Geschlechts, die sich ihr nun – im wörtlichen Sinne – enthüllten.
Zu verlegen, um ebenfalls unbekleidet den Raum zu durchqueren, wickelte Evie eines der Laken um sich, bevor sie zu ihrer Reisetasche ging. Sie fand ein sauberes Kleid aus schwerem, braunem Wollstoff und eine frische Garnitur Unterwäsche und, das Beste von allem, ein sauberes Paar Schuhe. Ihr anderes Paar war so verdreckt und klamm, dass ihr bei dem Gedanken, es wieder anziehen zu müssen, ein kalter Schauer über den Rücken lief. Während des Ankleidens fühlte sie Sebastians Blick auf sich ruhen. Hastig zog sie sich das Hemdchen über den Kopf, um ihren errötenden Körper zu verbergen.
„Du bist schön, Evie“, kam sein leiser Kommentar.
Evie war zu lange bei Verwandten aufgewachsen, die immer wieder die grelle Farbe ihres Haares und die ständige Zunahme ihrer Sommersprossen beklagt hatten, und schenkte ihm nur ein ungläubiges Lächeln. „Tante Florence hat mir oft Lotion zum Bleichen gegeben, um meine Sommersprossen verschwinden zu lassen. Aber sie sind einfach nicht loszuwerden.“
Sebastian lächelte langsam, als er zu ihr hinüberkam. Er legte seine Hände auf ihre Schultern und ließ einen beifälligen Blick über ihren halb bekleideten Körper gleiten. „Entferne keine einzige Sommersprosse, meine Süße.
Ich habe einige an den bezauberndsten Stellen gefunden. Schon jetzt habe ich ein paar besondere Lieblinge. Soll ich dir sagen, wo?“
Von seinen Worten entwaffnet, aber auch etwas unbehaglich, schüttelte Evie den Kopf und wollte sich mit einer schnellen Bewegung aus seinem Griff drehen. Doch er zog sie nur noch näher und neigte den Kopf, um sie auf den Hals zu küssen. „Ich erzähle es dir trotzdem.“ Seine Finger schlossen sich um ein Stück des Hemdchens und zogen den Saum langsam nach oben. Ihr Atem stockte, als sie seine Finger zärtlich zwischen ihren nackten Beinen fühlte.
„Wie ich vorhin festgestellt habe“, sagte er gegen die empfindliche Haut ihres Halses, „gibt es einen Pfad auf der Innenseite deines rechten Schenkels, der bis zu …“
Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie, und Sebastian hob den Kopf mit einem verärgerten Knurren. „Frühstück“, sagte er unwillig. „Und ich habe keine Lust, dich zwischen meiner Liebeskunst und einer warmen Mahlzeit wählen zu lassen, da die Entscheidung vermutlich nicht sehr schmeichelhaft für mich ausfallen würde. Zieh dein Kleid an, während ich zur Tür gehe.“
Nachdem Evie ihm mit ungeschickter Eile gehorcht hatte, öffnete er die Tür und enthüllte ein Paar Zimmermädchen, die Tabletts mit abgedeckten Tellern hielten. Sobald sie einen Blick auf ihren attraktiven Gast mit seinem engelsgleichen Gesicht und Haar von der Farbe reifen Weizens erhaschten, atmeten die Frauen heftig ein und kicherten dann unkontrollierbar. Es half ihnen auch nicht, die Fassung wiederzuerlangen, als sie sahen, dass er nur teilweise bekleidet war, seine Füße nackt unter seinen Hosen, sein weißes Hemd und der Kragen am Hals noch offen. Seine seidene Krawatte hing ihm lose um den Nacken. Zweimal ließen die vernarrten Zimmermädchen beinahe ihre Tabletts fallen, bevor sie es schafften, das Frühstück auf dem Tisch anzurichten. Als sie das zerwühlte Bett bemerkten, fiel es ihnen schwer, Laute des Entzückens zu unterdrücken, während sie insgeheim darüber spekulierten, was dort wohl während der Nacht vorgefallen war. Evie scheuchte sie verärgert aus dem Zimmer und schloss hinter ihnen fest die Tür.
Sie warf Sebastian einen Blick zu, um seine Reaktion auf die unmissverständliche Anbetung der Zimmermädchen abzuschätzen, aber er schien sie gar nicht bemerkt zu haben. Offensichtlich war ihr Verhalten so natürlich für ihn, dass er es gar nicht mehr wahrnahm. Ein Mann seines Aussehens und seiner Position würde immer von Frauen bewundert werden. Evie zweifelte
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