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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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entgehen, wie erregt er war – und tatsächlich hörte er ihr schnelles Einatmen durch den ganzen Raum. Nachlässig wickelte er sich das Handtuch um die Hüften und steckte das lose Ende fest, als er zu seiner Reisetruhe hinüberging.
    Er stöberte nach einem Kamm, nahm ihn mit zum Waschtisch hinüber und zog ihn heftig durch seine nassen Locken. Die Ecke des Spiegels über dem Waschtisch bot ihm einen teilweisen Blick auf das Bett, und er sah, wie Evie ihn beobachtete.
    „Bin ich also heute Nacht der Metzgershund?“, murmelte er, ohne sich umzudrehen.
    „Metzgershund?“, fragte Evie verwirrt.
    „Der Hund, der in der Ecke des Ladens liegt, aber kein Fleisch bekommt.“
    „Dieser Vergleich ist für keinen von uns sch-schmeichelhaft.“
    Es gab eine beinahe nicht wahrzunehmende Pause in seinem Kämmen, als Sebastian die Rückkehr ihres Stotterns bemerkte. Gut, dachte er kalt. Sie war nicht halb so gefasst, wie sie es vorgab zu sein. „Wirst du meine Frage beantworten?“
    „Es … es tut mir leid, aber ich würde es v-vorziehen, heute nicht wieder intim mit dir zu sein.“
    Überrascht und gekränkt legte Sebastian den Kamm beiseite und drehte sich zu ihr um. Keine Frau wies ihn je zurück. Und die Tatsache, dass Evie es nach den Vergnügungen dieses Morgens konnte, war schwer zu verstehen.
    „Du hast mir gesagt, dass du es vorziehst, keine Frau mehr als einmal in dein Bett zu nehmen“, erinnerte Evie ihn halb entschuldigend. „Du hast gesagt, es wäre unfassbar langweilig.“
    „Findest du, dass ich gelangweilt aussehe?“, fragte er. Das Handtuch tat nur wenig, um seine Erregung zu verbergen.
    „Ich würde sagen, das hängt davon ab, welchen Teil von dir man sich ansieht“, murmelte Evie und ließ den Blick auf die Überdecke sinken. „Ich muss Mylord wohl kaum daran erinnern, dass w-w-wir eine Abmachung hatten.“
    „Es ist dir erlaubt, deine Meinimg zu ändern.“
    „Das werde ich aber nicht.“
    „Deine Weigerung klingt nach Heuchelei, Kleines. Ich habe dich bereits einmal besessen. Macht es wirklich einen Unterschied für deine lügend, wenn wir das noch mal tun?“
    „Ich weise dich nicht aus Schicklichkeit zurück.“ Ihr Stottern verschwand, als sie ihre Fassung wiedergewann. „Ich habe einen ganz anderen Grund.“
    „Ich kann es kaum erwarten, ihn zu hören.“
    „Selbstschutz.“ Evie erwiderte seinem Blick mit offensichtlicher Mühe. „Ich habe keinerlei Einwände, wenn du beschließt, Geliebte zu haben. Es ist nur so, dass ich nicht eine von ihnen sein will. Der sexuelle Akt bedeutet dir nichts, aber mir bedeutet er schon etwas. Ich habe nicht das Verlangen, von dir verletzt zu werden, und ich denke, das wäre unvermeidlich, wenn ich zustimmen würde, weiter mit dir das Bett zu teilen.“
    Sebastian kämpfte darum, wenigstens äußerlich Ruhe zu bewahren. Sein Inneres wirbelte in einer wilden Mischung aus Verlangen und Ärger. „Ich werde mich nicht für meine Vergangenheit entschuldigen. Es wird erwartet, dass ein Mann Erfahrungen sammelt.“
    „Allem Anschein nach hast du genug Erfahrung für zehn Männer gesammelt.“
    „Warum sollte das für dich wichtig sein?“
    „Weil deine … deine romantische Vorgeschichte, um es höflich auszudrücken, die eines Hundes ist, der an jede Hintertür der Straße kratzt und an jeder Schwelle Happen einsammelt. Und ich werde nicht eine weitere Tür sein.
    Du kannst nicht nur einer Frau treu sein – das hast du bewiesen.“
    „Nur weil ich es noch nie versucht habe, heißt das nicht, dass ich es nicht kann, du selbstgerechte Hündin! Es heißt nur, dass ich es bis jetzt noch nie wollte.“
    Das Wort „Hündin“ ließ Evie erstarren. „Ich wünschte, du würdest nicht so unflätige Sprache benutzen.“
    „Es schien angemessen, wenn ich mich heute Abend schon mit dem Metzgershund vergleichen muss“, sagte Sebastian scharf. „Was übrigens eine nicht korrekte Beschreibung meines Falles ist, denn Frauen betteln mich an und nicht umgekehrt.“
    „Dann solltest du zu einer von ihnen gehen.“
    „Oh, das werde ich“, sagte er heftig. „Wenn wir nach London zurückkehren, werde ich mich in eine Orgie von Verderbtheit stürzen, die erst enden wird, wenn jemand dafür im Gefängnis landet. Aber bis dahin … erwartest du wirklich, dass wir zwei heute Nacht – und morgen Nacht – so keusch wie ein Paar Nonnen auf Urlaub die Zeit verbringen?“
    „Das wird für Aich kein Problem sein“, sagte Evie vorsichtig, wohl wissend, dass

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