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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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hoch, um ihren Kopf zu schützen. Als der erwartete schmerzhafte Schlag nicht kam, atmete sie erleichtert aus und senkte vorsichtig die Arme, nur um festzustellen, dass Sebastian sie überrascht anstarrte.
    Plötzlich verdunkelte sich sein Gesicht.
    „Evie“, sagte er, und seine Stimme hatte eine klingengleiche Schärfe, die sie erschreckte. „Hast du gedacht, dass ich dich … Herr im Himmel. Jemand hat dich geschlagen. Jemand hat dich in der Vergangenheit geschlagen. Wer zur Hölle war das?“ Er griff plötzlich nach ihr – zu plötzlich –, und sie stolperte zurück und prallte hart gegen die Wand. Sebastian erstarrte. „Gottverdammt“, flüsterte er. Er schien mit einem übermächtigen Gefühl zu kämpfen und starrte sie durchdringend an. Nach einem langen Moment meinte er sanft: „Ich würde niemals eine Frau schlagen. Ich würde dir nie etwas antun. Das weißt du, oder?“
    Gebannt von seinen hellen, glitzernden Augen, die ihren Blick mit so großer Ernsthaftigkeit erwiderten, konnte Evie keine Bewegung machen, keinen Laut von sich geben. Sie zuckte zusammen, als er langsam auf sie zukam.
    „Es ist alles in Ordnung“, sagte er leise. „Lass mich zu dir kommen. Es ist alles in Ordnung. Ganz ruhig.“ Er legte einen Arm um sie, während er mit seiner freien Hand über ihr Haar strich, und dann atmete sie wieder, seufzte, als Erleichterung sie durchströmte. Sebastian zog sie näher an sich, sein Mund strich über ihre Schläfe. „Wer war es?“, fragte er.
    „M-Mein Onkel“, presste sie heraus. Die Bewegung seiner Hand auf ihrem Rücken hörte auf, als er sie stottern hörte.
    „Maybrick?“, fragte er geduldig.
    „Nein, d-der andere.“
    „Stubbins.“
    „Ja.“ Evie schloss erleichtert die Augen, als er auch seinen anderen Arm um sie legte. Gegen Sebastians harte Brust gedrückt, ihre Wange an seiner Schulter, atmete sie den Duft sauberer männlicher Haut ein und den leichten Hauch von seinem Sandelholz-Rasierwasser.
    „Wie oft?“, hörte sie ihn fragen. „Mehr als einmal?“
    „Ich … e-es ist jetzt nicht mehr wichtig.“
    „Wie oft, Evie?“
    Evie erkannte, dass er nicht aufhören würde zu fragen, bis sie ihm eine Antwort gegeben hatte, und murmelte:
    „Nicht sch-schrecklich oft, aber … manchmal wenn ich ihn oder Tante Florence verärgert habe, hat er die Fassung verloren. Das l-letzte Mal, als ich v-versucht habe, wegzulaufen, hat er mir ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe geschlagen.“
    „Tatsächlich?“ Sebastian war für einen langen Moment still und sprach dann mit eisiger Sanftheit. „Ich werde ihm alle Gliedmaßen einzeln ausreißen.“
    „Das will ich nicht“, sagte Evie ernst. „I-Ich will nur sicher vor ihm sein. Vor ihnen allen.“
    Sebastian lehnte seinen Kopf zurück und schaute in ihr erhitztes Gesicht. „Du bist sicher“, sagte er leise. Er hob eine Hand an ihr Gesicht, streichelte über die zarte Haut ihrer Wange und folgte mit einer Fingerspitze dem Pfad heller goldener Sommersprossen über ihren Nasenrücken. Sobald ihre Wimpern sich senkten, strich er über die schmalen Bögen ihrer Augenbrauen und barg ihr Gesicht in der Handfläche. „Evie“, murmelte er. „Ich schwöre bei meinem Leben, dass meine Hände dir niemals Schmerz zufügen werden. Auf jede andere Weise mag ich ein Teufel von Ehemann sein … aber ich würde dir nie so wehtun. Das musst du mir glauben.“
    Seine Finger lösten ein angenehmes Prickeln auf ihrer Haut aus, jede Berührung schien irgendwie intensiver als sonst … seine Hände, der erotische Hauch seines Atems an ihren Lippen. Evie hatte Angst, die Augen zu öffnen oder irgendetwas anderes zu tun, was den Moment beenden könnte. „Ja“, gelang es ihr zu flüstern. „Ja … ich …“
    Der vorsichtige Kuss auf ihren Lippen kam als süßer Schock … ein weiterer … sie öffnete ihren Mund mit einem kleinen Seufzen. Sein Mund war heiße Seide und zärtliches Feuer, das mit sanft forschendem Druck in sie drang.
    Seine Fingerspitzen glitten über ihr Gesicht, er hob leicht ihr Kinn an, um den Kuss zu vertiefen.
    Ihr Gleichgewichtssinn schien sie plötzlich zu verlassen. Sebastian fühlte sie schwanken, nahm eine ihrer Hände und zog sie sanft zu seiner Schulter. Sie hob auch die andere Hand, legte sie um seinen Nacken und fing an, seine sanften, kostenden Küsse zu erwidern. Er atmete heftig, und die Bewegung ließ seine Brust betörend gegen ihre Brüste reiben. Plötzlich wurden seine Küsse tiefer,

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