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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Gegners gefangen, während sein Kopf mit harten Schlägen malträtiert wurde. „Nein“, keuchte Evie und wollte zu ihm eilen, doch ein stahlharter Arm schlang sich um ihre Taille und hielt sie zurück.
    „Warte“, sagte eine bekannte Stimme an ihrem Ohr. „Gib ihm eine Chance.“
    „Cam!“ Wild wand sie sich in seinem Griff, ihr panischer Blick auf seinem vertrauten Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den dicht bewimperten goldenen Augen. „Sie werden ihn umbringen“, sagte sie und klammerte sich an seine Rockaufschläge. „Geh und hilf ihm … Cam, du musst …“
    „Er hat sich schon frei gekämpft“, stellte Cam sanft fest und drehte sie mit festen Händen tun. „Schau … er stellt sich gar nicht mal dumm an.“
    Einer von Sebastians Gegnern setzte mit einem Arm einen mächtigen Haken an. Sebastian duckte sich darunter hindurch und revanchierte sich mit einem schnellen harten Schlag. „Cam, warum zum T-Teufel hilfst du ihm nicht?“
    „Ich kann nicht.“
    „Kannst du wohl! Du bist daran gewöhnt zu kämpfen, viel mehr als er …“
    „Er muss“, sagte Cam, seine Stimme leise und fest in ihrem Ohr. „Andernfalls wird er hier niemals Autorität haben.
    Die Männer, die im Club arbeiten, haben eine Vorstellung von Führungsstil, die nicht nur Worte, sondern auch Taten beinhaltet. St. Vincent kann sie nicht um irgendetwas bitten, was er nicht selbst auch tun würde. Und das weiß er auch genau. Sonst würde er das hier jetzt nicht gerade tun.“
    Evie hielt sich die Augen zu, als einer der Gegner sich ihrem Ehemann von hinten näherte, während der andere ihn mit einem Wirbel von Schlägen beschäftigte. „Sie werden nur loyal zu ihm stehen, wenn er b-bereit ist, seine Fäuste in einer sinnlosen Zurschaustellung brutaler Gewalt zu gebrauchen?“
    „Im Prinzip genau das. Sie wollen sehen, aus welchem Holz er geschnitzt ist.“ Cam zog an ihren Handgelenken, aber vergeblich. „Sieh hin“, drängte er sie mit einem plötzlichen Lachen in der Stimme. „Er schafft das schon.“
    Aber sie konnte nicht hinsehen. Sie presste sich an Cams Seite und zuckte bei jedem Geräusch von auf Fleisch aufprallenden Fäusten, bei jedem männlichen Schmerzenslaut zusammen. „Es ist unerträglich“, stöhnte sie „Cam, bitte …“
    „Niemand hat ihn gezwungen, Egan zu entlassen und den Club selbst zu führen“, hielt er ihr unerbittlich vor Augen. „Dies ist Teil seiner Aufgaben, meine Kleine.“
    Sie verstand das. Sie wusste sehr wohl, dass ihr Vater die meiste Zeit seines Lebens Kämpfe beendet oder an ihnen teilgenommen hatte. Sebastian hingegen war nicht für dieses Leben gemacht – er hatte nicht die angeborene Brutalität oder die Lust an der Gewalt, die Jenner ausgezeichnet hatte.
    Doch als ein weiterer Mann zu Boden ging und Sebastian seinen letzten Gegner wachsam umkreiste, wurde deutlich, dass er – ob es nun seiner Natur entsprach oder nicht – alles Nötige tun würde, um zu beweisen, dass er nicht nur ein verwöhnter Müßiggänger war. Der betrunkene Mann stürmte auf ihn zu, und Sebastian brachte ihn mit einer schnellen Kombination, zwei Linke und eine Rechte, zu Fall. Die Menge der Angestellten zeigten ihre Billigung über Sebastians Sieg durch lautes Gejohle und Applaus. Sebastian nahm dies mit einem grimmigen Nicken zur Kenntnis. Dann sah er Evie in Cams Arm stehen, und sein Gesicht verfinsterte sich.
    Begeisterte Zuschauer halfen den besiegten Kämpfern aus dem Zimmer. Besen und Eimer wurden geholt, um den Dreck und die Trümmer zu entfernen, während einige der Angestellten Sebastian deutlich freundlichere Blicke zuwarfen als je zuvor. Sebastian benutzte einen Hemdsärmel, um sich ein bisschen Blut aus dem Mundwinkel zu wischen, beugte sich dann vor, um einen umgefallenen Stuhl aufzurichten und ihn an seinen Platz in der Ecke zu stellen.
    Cam ließ Evie los und ging zu Sebastian hinüber, nachdem sich der Raum geleert hatte. „Sie kämpfen wie ein Gentleman, Mylord“, bemerkte er.
    Sebastian warf ihm einen zynischen Blick zu. „Warum hört sich das nicht wie ein Kompliment an?“
    Cam schob die Hände in die Hosentaschen und bemerkte mild: „Gegen ein Paar betrunkene Raufbolde halten Sie sich ganz gut …“
    „Es waren drei“, knurrte Sebastian.
    „Dann eben drei betrunkene Raufbolde. Aber nächstes Mal haben Sie vielleicht nicht so viel Glück.“
    „Nächstes Mal? Wenn Sie denken, dass ich mir das zur Gewohnheit machen werde …“
    „Für Jenner war es

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