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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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Mayonnaise, Muscheln, Tofu, Joghurt.»
    «Na ja.» Meine Mutter sah sich um. «Vielleicht doch lieber nicht.»
    «Ich glaube, wir könnten für immer in diesem Schneepalast hausen», sagte ich und griff nach Macs Hand auf dem Tisch. «Es wäre ein einfaches Leben.»
    Mac lächelte, aber es wirkte bemüht. «Und was ist, wenn Ben größer ist? Dann muss er zur Schule gehen.»
    «Wir würden ihn zu Hause unterrichten.»
    «Karin, bitte», sagte meine Mutter. «Du hättest nie die Geduld, ein Kind Tag für Tag, Monat für Monat zu unterrichten. Das ist doch alles Unsinn.»
    «Aber wenn wir gezwungen wären, dann –»
    «Die Polizei wird Ana finden», erklärte Mac. «Dann wird alles ein Ende haben. Wahrscheinlich schon bald.» Wie krampfhaft er versuchte, sich selbst von dieser Aussicht zu überzeugen! Das verunsicherte mich noch mehr.
    «Aber was ist, wenn diese Frau der DEA und der mexikanischen Polizei noch jahrelang entwischt?» Meine Mutter schaute zwischen Mac und mir hin und her. «Es wäre nicht das erste Mal, oder?»
    «Nein.» Ich dachte an Anas Zähigkeit und Schläue. «Sie hat ein großes Netz, das sie schützt.»
    «Und genau das ist ihr Schwachpunkt», beharrte Mac. «Zu diesem Netz gehören Menschen, deren Geldgier und Drogensucht stärker sind als ihre Treue zu Ana. Einer von ihnen wird umfallen und sie verraten, es ist nur eine Frage der Zeit.»
    «Hauptsache, du hältst dich da raus.» Ich drückte seine Hand.
    Mac erwiderte den Druck. Ana war unberechenbar, Mac jedoch nicht. Für ihn wäre es der reine Wahnsinn, nach Mexiko zurückzukehren, selbst wenn sich sein Sohn in Gefahr befand. Diego war erwachsen und kannte die Welt seiner Mutter. Er würde sich zu helfen wissen. Darüber dachte ich noch nach, als ich später im Bett lag und nicht einschlafen konnte. Und je länger ich darüber nachdachte, desto zuversichtlicher wurde ich. Wenn Diego auch nur halb der Mann war, der sein Vater war, und nur halb so gerissen wie seine Mutter, dann konnte ihm nichts passieren.
    Ich hörte Macs gleichmäßigem Atem zu, überließ mich dem tröstlichen Gefühl, dass wir wieder zusammen und vielleicht nicht vollkommen sicher, aber doch sicher genug waren, und schlief beruhigt ein.
    In dieser Nacht träumte ich von den beiden. Mac und Diego, Vater und Sohn, wie sie vor zwanzig Jahren hätten sein können, hätten sie voneinander gewusst. Ein weißer Amerikaner irischer Abstammung und sein halbmexikanischer Sohn liefen Hand in Hand über einen Strand, der zu einem Karussell wurde, zu einem Klassenzimmer, einem Baumhaus, einem Kanu, bis sie wieder an dem Strand waren und im seichten Wasser schwammen. Sie redeten, lachten und planschten und freuten sich, zusammen zu sein.
    Sie kehrten zum Strand zurück und legten sich auf ein Badetuch.
    Der Mann küsste den Jungen auf die Stirn und sagte: «Träum süß.»
    Ich spürte den Kuss auf meiner Stirn und hörte den Mann hinzufügen: «Auf Wiedersehen.»

Sechzehn
    Mit einem Ruck wurde ich wach. Mein Herz hämmerte. Ich war verschwitzt und warf die Bettdecke ab. Im Zimmer war es stockdunkel. Die Leuchtziffern des Weckers zeigten kurz nach fünf Uhr morgens an. Um mich zu beruhigen, atmete ich tief durch, drehte mich um und betastete das Bett neben mir. Mac war nicht da. Vermutlich saß er irgendwo im Haus und dachte über das Problem Diego nach. Ich zog meinen Bademantel über, fand meine Slipper und dachte: Deshalb habe ich von den beiden geträumt. Weil ich wusste, dass Mac noch immer nicht mit sich im Reinen ist.
    Auf dem Weg die Treppe hinunter sah ich, dass Mac auf dem Wohnzimmersofa lag, eine Decke über sich gebreitet. Aber irgendetwas war anders, sein Körper war irgendwie komisch. Nie im Leben hätte er rote Socken getragen.
    Ich zog die Decke fort.
    Jasmine.
    «Karin – wie viel Uhr ist es?» Sie setzte sich auf und schaute benommen um sich.
    «Was tust du hier?»
    Jasmine rieb sich die Augen und holte tief Luft. «Hat er es dir nicht gesagt?»
    «Wo ist er?»
    Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. «Inzwischen dürfte er auf halbem Weg nach Mexiko sein.»
    «Scheiße!»
    «Schrei noch lauter, Karin. Sonst können deine Mutter und Ben dich nicht hören.»
    «Warum bist du hier?»
    «Diego hat sich bei Mac gemeldet.»
    «Wann? Ich habe kein Telefonklingeln gehört.»
    «Am späten Nachmittag. Vielleicht hat Mac sein Handy ja auf Vibration gestellt. Diego steht das Wasser bis zum Hals. Als Mac versucht hat, ihn zurückzurufen, hat er ihn nicht erreicht.

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