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Es ist niemals vorbei

Es ist niemals vorbei

Titel: Es ist niemals vorbei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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du willst.»
    «Ach ja? Soll ich lieber wie du meine Menschlichkeit aufgeben und zu einem Job werden? Wie alt bist du jetzt? Fünfundvierzig? Du hast weder Frau noch Kinder. Vor Jasmine habe ich dich nicht einmal mit einer Freundin erlebt.»
    «Du weißt, dass das jetzt Schläge unter die Gürtellinie sind, oder?»
    «Vielleicht, aber du begreifst einfach nicht, was es bedeutet, eine Familie zu haben, für die man verantwortlich ist. Sie zu lieben und von ihr geliebt zu werden. Oder was es heißt, wenn das Leben eines Kindes gefährdet oder sein Leben unwiderruflich beschädigt wird, weil es seinen Vater verliert.»
    «Sprichst du jetzt von Ben oder von Diego? Denn eins kannst du mir glauben: Was Mac betrifft, gibt es da kaum einen Unterschied. Sein Spiel ist gewagt, das gebe ich zu, aber er geht fest davon aus, dass er Diego helfen kann und dann zu Ben zurückkehrt.»
    «Du tust, als wäre er nach Atlantic City gefahren. In Wahrheit spielt er russisches Roulette mit mehreren Kugeln. Ich werde ihn nie wiedersehen –»
    «Karin, lass gut sein.»
    «Wenn ich ihn nie mehr wiedersehe, werde ich dich und Jasmine persönlich dafür verantwortlich –»
    «Karin, das reicht jetzt. Dieses Theater nützt niemandem etwas. Jasmine fühlt sich wie der letzte Dreck –»
    «Jasmine fühlt überhaupt nichts. Sie ist rund um die Uhr Agentin, weiter nichts.»
    «Jasmine empfindet sehr viel, und
ich liebe sie
. Sie ist auf dem Weg nach Mexiko, um Mac zurückzuholen. Für dich. Denn sie ist noch starrsinniger als du, falls das überhaupt möglich ist.»
    «Was soll das heißen?»
    «Genau das, was ich gesagt habe. Es war doch eigentlich deutlich.»
    «Mit wem sprichst du?» Meine Mutter kam die Treppe herunter. Sie trug Ben auf einem Arm und hielt sich mit der anderen Hand am Geländer fest. Ihr Gesichtsausdruck rangierte irgendwo zwischen schläfrig und besorgt.
    «Das war Billy. Mitten im Gespräch hat er einfach aufgelegt.» Ich betrachtete das Handy in meiner Hand. Es fühlte sich heiß an. Meine Gedanken überschlugen sich. Warum hatte ich mich dermaßen aufgeführt? Und was sollte ich jetzt tun?
    Mom setzte Ben ab. Er wackelte zu dem Fernseher und drückte hintereinander auf die Tasten, bis er ansprang. Ich hob Ben auf und küsste seine Wange. Suchte einen Zeichentrickfilm und setzte Ben aufs Sofa.
    «Ich muss weg», sagte ich zu meiner Mutter. Sie stand an der Spüle und füllte einen Kessel mit Wasser.
    «Jetzt?»
    Hastig durchblätterte ich die Seiten des blauen Ringordners auf dem Tresen, fand die Rufnummer eines Taxiunternehmens, ging zum Telefon und wählte.
    «Ich brauche so bald wie möglich einen Wagen, der mich von Shore Haven in Brewster abholt», erklärte ich der Stimme in der Zentrale.
    «Zum nächsten Flughafen.»
    «Das wäre Hyannis. Gerade haben wir von Shore Haven jemanden dorthin gebracht», entgegnete die Stimme.
    Jasmine.
    «Können Sie sofort jemanden schicken?»
    «Na, sagen wir, in einer Viertelstunde.»
    «Fein.»
    Ich legte auf. Meine Mutter starrte mich an. «Geht das schon wieder los. Dir ist doch klar, dass du ein Kind hast, oder?»
    «Wie kannst du mich das fragen?»
    «Wo ist Mac?»
    «In Mexiko.»
    Erschrocken sah sie mich an, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Dann schüttelte sie den Kopf und sagte zu sich selbst: «Nein, ich werde keine Fragen stellen.» Dann wandte sie sich an mich: «Tu, was du für richtig hältst, Karin. Ben und ich kommen zurecht.»
     
    Das Taxi bog in den Kreisel ein und hielt vor dem kleinen einstöckigen Flughafengebäude von Hyannis. Vor einer Stunde hatte Jasmine unser Haus verlassen, vielmehr hatte ich sie hinausgeworfen. An den Parkuhren vor dem Flughafen standen etwa ein halbes Dutzend Wagen, doch Menschen waren weit und breit nicht zu sehen. Aber es war ja auch noch nicht einmal sieben Uhr an einem kalten Wintermorgen. Ich zahlte, verließ das Taxi und trat durch die Glastüren in eine Halle. Einige kleinere Fluglinien hatten dort ihre Schalter, es gab einen Wartebereich mit Bänken und zur Rechten ein auf ländlich getrimmtes Café. Warm war es hier nicht, höchstens nicht mehr ganz so kalt wie draußen.
    Zwei Frauen mittleren Alters in Rollkragenpullovern und marineblauen Blazern mit den Abzeichen ihrer Fluggesellschaft am Kragen unterhielten sich hinter dem Schalter. Beide hatten kurze Haare, die wie Watte vom Kopf abstanden, rot gefärbt bei der einen, bei der anderen in naturbelassenem Grau.
    «Entschuldigung, ist vielleicht gerade eine Maschine

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