Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)
nicht anlügen, Fritz.« Das war die Wahrheit. Ich meinte es auch nicht im ehrenhaften, George-Washington-artigen Sinn. Ich meinte, dass ich Phoebe wirklich nicht anlügen konnte – selbst wenn sie starb, würde sie mich innerhalb einer Sekunde durchschauen. »Damit würden wir nie durchkommen.«
»Aber Cassie, wenn wir sie überzeugen, könnte ihr das ihre einzige letzte Sorge auf der Welt nehmen.« Er senkte die Stimme. Sie wurde gefährlich zärtlich. »Ich könnte diese Rolle sehr leicht spielen. Es wäre das überaus überzeugende Porträt eines verliebten Mannes.« Er blickte mir weiterhin ins Gesicht und hielt meine Schultern. »Du bist sehr hübsch, Cass. Und sie weiß, dass ich auf dich abfahre.«
»Du fährst auf viele Leute ab.«
Er lachte leise und nicht im Geringsten beschämt. »In Ordnung – sie weiß auch, dass du auf mich abfährst.«
»Ach, wirklich?«
»Versuche nicht, es zu leugnen. So sind wir, Grimble – jung und kraftvoll und extrem anziehend. Natürlich fahren wir aufeinander ab. Es wäre unnatürlich, wenn dem nicht so wäre. Nun, was schadet es, das ein wenig hochzuspielen?«
Wenn er es so darstellte, war schwer zu erkennen, was es schaden sollte. Und ich musste zugeben, dass Phoebe auf einer Wolke der Seligkeit in die nächste Welt entschweben würde, wenn sie Fritz und mich zusammen wüsste.
»In Ordnung«, sagte ich. »Versuchen wir es. Beenden wir es stilvoll.«
»Danke, du wirst es nicht bereuen.« Er pflanzte mir einen feierlichen Kuss auf die Stirn. »Versuche, nicht zu widersprechen, wenn ich erzähle, wie wir einander umworben haben.«
»Oh, ich kann es kaum erwarten. Ich wette, es war romantisch.«
Er sagte: »Im Ernst, danke.«
Ich sagte: »Im Ernst, du weißt, dass ich alles tun würde, um sie glücklich zu machen.«
»Sag übrigens Ben und Annabel nichts. Ich werde sie später einweihen.«
»Okay.«
Wir brachten ohne weitere Worte den Champagner und die Gläser in Phoebes Zimmer.
Wir tranken gemeinsam. Ich flößte Phoebe den üblichen kleinen Schluck ein, den sie langsam auf der Zunge umherrollte. Ben und Annabel gingen bald darauf. Ben hatte ein Konzert mit Neil. Er sagte, er käme zurück, wenn es vorbei wäre, und beugte sich über das Bett, um Phoebe auf die Wange zu küssen.
Sie flüsterte: »Ich hoffe, das Konzert läuft gut.«
»Ich komme später wieder. Ich erzähle dir alles darüber – tue ich das nicht immer?« Er blies ihr noch einen Kuss zu.
Phoebes Augen folgten Ben aus dem Raum. Sie lächelte vor sich hin, und ihre Lippen bewegten sich.
Fritz fragte: »Was?«
Sie hatte nicht mit uns gesprochen. Ihre umwölkten Augen klärten sich, und sie konzentrierte den Blick auf Fritz.
Er warf mir einen raschen Blick zu und nahm meine Hand. Dies war unser Moment. Jetzt, wo es darauf ankam, war ich lächerlich nervös.
»Mum«, sagte Fritz. »Liebes, Cassie und ich wollen dir etwas sagen. Wir haben entdeckt, dass wir einander innig lieben. Wir werden heiraten.«
Ich erinnere dies als den schönsten, lohnendsten Moment meines Lebens. Während ich sie ansah, durchströmte Freude Phoebes abgemagerten Körper und ließ ihre Augen aufleuchten.
Sie flüsterte: »Wundervoll.« Sie sah mich an. »Du bist genau das richtige Mädchen für ihn. Ich habe es immer gewusst.«
Fritz sagte: »Ja, du hattest die ganze Zeit Recht. Jetzt kannst du aufhören, dir Sorgen darüber zu machen, dass sich niemand um Cassie kümmern wird. Weil ich es tun werde.«
Phoebes Lippen, zu einem glückseligen Lächeln verzogen, bewegten sich.
»Es tut mir Leid, Liebes – ich kann dich nicht hören.« Fritz legte sein Ohr an ihren Mund. »Was ist?«
»Grannys Ring.«
»Oh, du meinst denjenigen mit den Saphiren. Du willst, dass ich ihn Cass gebe.«
Phoebe flüsterte: »Er wird an ihrer kleinen Pfote so hübsch aussehen.«
»Du hast Recht«, sagte Fritz und lächelte mir zu. »Er hätte für sie gemacht sein können.«
»Und die Perlenkette liegt in der obersten Schublade. Ich habe sie für deine Braut aufgehoben.«
Es gab so vieles, was ich sagen wollte, aber nicht zu sagen brauchte. Phoebe und ich erkannten die Liebe in den Augen der jeweils anderen, unmittelbar durch die Adern und ins Herz. Ich beugte mich über das Bett und küsste ihre schmalen Wangen. Die Struktur ihrer Haut fühlte sich anders an – lauwarm, und ein wenig klamm.
»Liebste Cassie.« Phoebe lächelte mir schläfrig zu. »Mein kleiner Braunbär. Wie glücklich du mich gemacht hast.«
Ich hatte sie
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