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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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Sie kicherte erneut. Alle kicherten, außer mir. »Es klang ungefähr so …« Annabel stieß theatralische Orgasmuslaute aus. »Wir mussten ins Badezimmer gehen, damit sie uns nicht lachen hörten.«
    »Du machst Witze«, sagte Claudette. »Besitzt die Frau kein Schamgefühl?«
    »Natürlich nicht – komm schon, du kennst sie aus der Schulzeit. Sie hat sich nicht geändert.«
    »Fritz offensichtlich auch nicht«, sagte Hazel. »Ich würde gerne der Frau begegnen, die ihn sesshaft werden lässt.«
    Annabel legte mir eine Hand auf den Arm. »Du wirst dar-über lachen, Cassie –, aber Ben und ich hatten gehofft, er würde mit dir zusammenkommen.«
    »Oh, nun.« Ich hätte für meine Forschheit einen Oscar bekommen sollen.
    »Sie ist allein besser dran«, erklärte Hazel. »Wir müssen für Cassie jemanden finden, Mädels. Sie ist die Einzige von uns, die noch nicht ihre wahre Liebe gefunden hat.«

    Ich weinte im Taxi auf der Fahrt nach Hause. Mir wurde einmal gesagt, dass es zur weiblichen Natur gehört, in Taxis zu weinen, aber ich hatte es noch nie zuvor getan. Ich hatte Liebeskummer und war wütend. Verdammter Fritz. Verflucht und verdammt sei er. Er würde nie wieder mit Peason schlafen? Hu. Ich hätte es mir von ihm schriftlich geben lassen sollen. Er hatte einen schwachen Willen und war oberflächlich und verdiente sie wahrscheinlich.
    Hauptsächlich hatte ich jedoch Liebeskummer. Ich kannte Fritz zu gut, um lange wütend zu sein. Ich hatte seinen Mut und seine Sanftheit erlebt. Seine Zartheit mit Phoebe hatte mich zutiefst berührt. Er war durch diese ganze traurige Zeit hindurch mein bester Freund und meine Stütze gewesen, die einzige unversehrte Verbindung zur Welt. Ich wusste, dass Liebe bei ihm sehr tief ging, und ich konnte nicht verstehen, warum er etwas so Kostbares und Seltenes auf Felicity Peason verschwendete. Ich wischte Ströme von Tränen fort, bis mein einziges abgenutztes Taschentuch völlig durchweicht war.
    Der Taxifahrer war nett zu mir – das sind sie anscheinend häufig. Als ich ausstieg und die Fahrt bezahlte, sagte er: »Sind Sie okay, meine Liebe?«
    »O ja. Wunderbar.«
    »Dann passen Sie auf sich auf.«
    »Danke.«
    Seine Freundlichkeit schmerzte mich, weil sie mich an -meine Einsamkeit erinnerte. Als ich meine Wohnung aufschloss, weinte ich schon wieder. Ich legte mich aufs Sofa, ohne den Mantel auszuziehen, und weinte, wie ich um Matthew nie geweint hatte. Es war mir jetzt klar, dass der Verlust Matthews nur meinen Stolz verletzt hatte. Fritz zu verlieren war, als würde mir das Herz mit Stumpf und Stiel herausgerissen – ich hatte bis jetzt nicht erkannt, dass ich darauf vertraut hatte, ihn letztendlich für mich zu gewinnen.
    Ich sehnte mich nach Phoebe. Ich wusste genau, was sie getan hätte. Sie hätte mich weinen lassen und gesagt: »Armer Schatz«, bis sie entschieden hätte, dass ich bereit war für eine Tasse Tee. Dann hätte sie etwas über Fritz gesagt, welch ein Dummkopf er war, dass er Peason anstatt mich erwählte. Sie hätte mich daran erinnert, dass ich noch jung war – ja, viel zu jung, um beschließen zu können, dass alles vorüber sei. Es war eine von Phoebes großen Maximen, dass wahre Liebe für jeden existiert und einen jederzeit treffen kann.
    »Es ist nichts falsch daran, davon zu träumen, sich zu verlieben«, hatte sie mir einmal gesagt. »Es ist vollkommen normal. Wenn du dich nach Liebe sehnst, bist du deswegen nicht weniger Feministin. Liebe zu brauchen bedeutet nicht, dass du schwach bist. Wir sind nicht dafür geschaffen, allein zu sein.«
    Sie hatte mir auch ganz sanft gesagt (das war unmittelbar, nachdem ich mich von Matthew getrennt hatte), dass ich mich selbst nicht gut genug kannte, um den richtigen Mann zu erkennen, wenn ich ihm begegnete.
    »Bleib offen«, hatte sie gesagt. »Und verlier die Hoffnung nicht. Du musst darauf hoffen, dass sich das Leben ändern wird, sonst wirst du nie etwas ändern.«
    Phoebe war von Natur aus Optimistin, und ihre eigensinnige Ader stählte ihren Optimismus noch. Die Sonne würde aufgehen, die Dinge würden sich bessern, Menschen würden ihre Fehler einsehen, und treulose Geliebte würden entweder bereuen oder vergessen werden. Sie war sich sicher, dass sich die Welt letztendlich zurechtfügen würde – und für sie tat sie das auch immer. Phoebe sagte, sie sei ungewöhnlich vom Glück gesegnet. Ich dachte, sie zöge das Glück an, weil sie es verdiente.
    Ich mühte mich in eine aufrechte Haltung und

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