Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)
ich, dass ich Phoebe anrufen müsste.
»Das war so ein schöner Abend am Freitag«, sagte sie glücklich. »Honor ist eine faszinierende Frau, findest du nicht, und Matthew so ein netter Mann, wenn man ihn aus der Reserve lockt. Ich kann gut verstehen, warum du ihn liebst.«
»Ich muss mit einem deiner Söhne sprechen«, sagte ich.
»Mit welchem?«
»Egal. Ich habe ungefähr eine Million Nachrichten hinterlassen.«
Phoebe kicherte. »Sind sie nicht furchtbar? Ich werde ihnen einen Zettel durch die Tür schieben. Was soll ich sagen, -worum es geht?«
»Oh, nichts – ich meine, ich kann es nicht wirklich erklären.« Ich konnte mich nicht dazu überwinden, Phoebe zu er-zählen, dass ich mein Versprechen brechen und die Jungs in den Plan ihrer Mutter einweihen wollte. »Bitte sie, mich anzurufen. Gib ihnen meine Büronummer, wenn es sein muss.«
Am Mittwoch traf ich Annabel zum Abendessen. Wir gingen zu unserem üblichen, fröhlichen Italiener in Camden Town, um große Portionen Spaghetti Carbonara zu verschlingen und eine Flasche Rotwein zu trinken. Unsere Freunde brachten wir nie hierher. Wir wollten bequem gekleidet sein und keinen Lippenstift auflegen.
Annabel sah in ihrer engen schwarzen Strickjacke und dem knackigen grauen Rock wunderschön aus, und die Kellner umschwärmten sie (Kellner und Polizisten liebten Annabel immer). Sie war jedoch nicht in der Stimmung, das zu würdigen. Ihr letzter Schwarm, ein ranghöherer Kollege bei der Bank, hatte getan, was sie anscheinend alle taten, und war mit irgendeinem Dummerchen von einer Catering-Firma davongetanzt.
»Es ist nur ein Date«, sagte ich in dem Bemühen, ihr Mut zu machen. »Er wird ihrer überdrüssig werden, sobald er erkennt, wie dumm sie ist.«
Annabel schüttelte untröstlich ihr glänzendes blondes Haar. »Sie ist nicht dumm. Sie hat einen Abschluss in Russisch. Ich weiß, was passieren wird. Ich habe es schon hundert Mal erlebt. Er wird sich in sie verlieben, und sie werden eine wunderschöne, piekfeine Hochzeit feiern und drei Kinder haben. Es ist nicht fair. Warum habe ich meine Zeit mit Examen verschwendet? Ich hätte stattdessen Vorstandsessen kochen sollen.«
»Komm schon, Frau. Reiß dich zusammen. Du bist erfolgreich und brillant. Du bist die Leiterin der Arbitrage-Abteilung, um Himmels willen.«
Sie tadelte mich milde. »Du hast nicht die leiseste Ahnung von meiner Arbeit.«
Ich gab vor, das nicht gehört zu haben, für den Fall, dass sie mit einer weitschweifigen Erklärung beginnen wollte. »Es gibt dort draußen Unmengen Männer, die erfolgreiche -Frauen mögen«, sagte ich, wohl wissend, dass das nicht stimmte.
»Ich dachte wirklich, Miles wäre einer davon. Ich wünschte, ich hätte gemerkt, dass ich meinen Intellekt vor ihm nicht hätte zeigen dürfen. Vielleicht werde ich mich das nächste Mal hilfloser geben, wenn ich mit ihm zusammen bin.«
»Für Würstchen betteln gehen!«
Annabel entspannte sich, als sie lachen musste. »Du kannst es dir leisten, politisch korrekt zu sein, weil du Matthew hast. Wo ist er übrigens heute Abend?«
»Bei einem Essen mit Klienten – der Arme hat in letzter Zeit viel zu hart gearbeitet. Ich glaube, es geht um einen wichtigen Auftrag, durch den er Partner in der Firma werden könnte. Das bedeutet, dass ich ihn noch viel weniger sehen werde.«
Annabel sagte: »Du Arme.«
»Du brauchst mich nicht allzu sehr zu bedauern. Du weißt, wie sehr mich sein unbarmherziger Ehrgeiz antörnt.« In meiner Handtasche unter dem Tisch klingelte das Handy. »Entschuldige«, sagte ich. Wir schalteten unsere Handys normalerweise aus, wenn wir uns trafen, aber ich jagte noch immer den Jungs hinterher.
Es war Phoebe. »Ich habe Fritz erwischt«, sagte sie. »Tatsächlich halte ich ihn am Arm fest, sodass er nicht entkommen kann. Sprich mit Cassie, Liebling.«
Fritz nahm den Hörer. »Okay, Grimble, hier bin ich.«
»Endlich – weißt du, wie viele Nachrichten ich hinterlassen habe?«
»Ja, und es tut mir Leid. Aber ich hatte mit einem ziemlichen emotionalen Wirrwarr zu kämpfen.«
Ich hätte sehr gerne gewusst, ob das etwas mit Madeleine zu tun hatte, konnte das Thema aber kaum aufbringen, solange Phoebe und Annabel am jeweiligen Ende zuhörten. »Ich will nicht drängeln«, sagte ich, »aber es ist wirklich ziemlich wichtig.«
»Was ist los? Warum kannst du es mir nicht jetzt gleich sagen?«
Ich musste erneut vorsichtig sein. »Das geht nicht am Telefon. Ich dachte, du und Ben könntet zum
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