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Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Titel: Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Brackston
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schweigen von so einem kolossalen Jagdmesser. Da hat er gesagt, der Mann in dem Jägerladen auf der anderen Seite des Platzes hätte es dir am selben Tag verkauft. Worauf ich gesagt habe, das kann nicht sein. Was solltest du auch mit so einem Ding anfangen wollen? He, kannst du mir das beantworten?«
    Gretel war viel zu sehr damit beschäftigt, an ihrer Olive zu ersticken, als dass sie ihm eine Antwort hätte geben können.
    »Herrjemine, Gretel, muss ich jetzt etwa aufstehen und dir auf den Rücken klopfen?«
    Doch Gretel schaffte es, das Ding auszuwerfen. Ein gewaltiges Husten katapultierte es im Tiefflug auf die andere Seite des Zimmers, wo es von einem Zinnkrug abprallte.
    »Du hättest sie ruhig entkernen können«, beklagte sie sich.
    »Zu müde«, gab Hänsel zurück und unterstrich seine Worte mit einem Gähnen und herabhängenden Lidern.
    Gretel wartete. Sie wusste, sollte er jetzt einschlafen, würde er mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder über die Geschichte mit dem Jagdmesser nachdenken. Komplizierte Gedankengänge weilten nur selten in Hänsels Hirnstübchen zu Besuch, noch seltener kamen sie ein zweites Mal.
    Ihr eigenes Hirn schien bereit, für diesen Abend den Laden dichtzumachen. Offensichtlich hatte sie unterschätzt, welchen Tribut die Ereignisse der Woche ihr abforderten. Die verführerische Qualität des Cocktails in Verbindung mit der einschläfernden Wirkung eines vollen Magens und der besänftigenden Liebkosung durch das Badewasser hatten sie bis zur Nutzlosigkeit entspannt. Besser, sagte sie sich, sie gab den ungleichen Kampf für diesen Tag auf. Morgen würde sie ihre Überlegungen wieder aufnehmen. Ein gesunder Schlaf förderte oftmals erstaunliche Augenblicke der Klarheit zutage, die sich ihr derzeit zweifellos entziehen würden.
    Gretel sammelte gerade die Kraft, sich aus dem Bad hochzustemmen, als wildes Hämmern die Tür erbeben ließ.
    »Im Namen Seiner Hoheit«, blaffte eine vertraute Stimme. »Öffnet! Wir sind in König Julians Auftrag gekommen und werden uns nicht abweisen lassen!«
    Hänsel, wohlig eingekuschelt in Morpheus’ Armen, hörte gar nichts und schlummerte friedlich weiter. Gretel öffnete den Mund zu einer Antwort, war aber zu langsam.
    »Ihr wollt es nicht anders! Wir brechen die Tür auf!«, brüllte der Wachtmeister. »Zurückbleiben!«
    »Wartet!«, jaulte Gretel, aber ihr Flehen ging in dem Hämmern, Splittern, Donnern und nachfolgenden Trampeln unter, das ihr die Geschichte von der Zerlegung ihrer Haustür erzählte. Binnen Sekunden war das Zimmer voller Soldaten.
    »Also wirklich!«, schimpfte Gretel und verschränkte die Arme vor ihren prallen Brüsten. Der Schaum reichte nun nicht mehr ganz, um ihre Körpermassen zu verhüllen und Beschämung zu verhindern. Die Soldaten drängelten sich in Position. Einige kämpften regelrecht um einen besseren Blick, andere zuckten vor dem zurück, was sie sahen.
    »Hänsel!«, rief Gretel. »Hänsel, Herrgottsakra, wach auf!«
    Wo die ganze Macht eines Regiments königlicher Truppen versagt hatte, Hänsel aufzurütteln, hatte seine Schwester Erfolg.
    »Was issn?« Die immer noch brennende Zigarre fiel ihm in den Schoß und löste Gezappel und wildes Gegrapsche an seiner Hose aus. »Was ist hier los?«, verlangte er zu erfahren.
    Der Wachtmeister trat vor, den Säbel gezückt.
    »Das Mordinstrument könntet Ihr erst mal wegstecken«, beschied ihm Gretel.
    »Im Namen von König   …«
    »Oh, bitte!«
    »… Julian, wir sind gekommen, um die geflohene Nekromantin und Kindesentführerin   …«
    »Jetzt geht Ihr zu weit!« Gretel war dermaßen erbost, dass sie Anstalten machte, aus der Wanne zu klettern. Mindestens zwei der Soldaten schrien auf, die anderen standen mit Stielaugen da und gafften. Gretel achtete nicht weiter auf sie und stieg aus der Wanne, ohne sich die Mühe zu machen, ihre Blöße zu bedecken. »Ehrenmänner würden den Blick abwenden!«, schimpfte sie.
    »Behaltet sie genau im Auge!«, kommandierte der Wachtmeister   – eine Aufforderung, die nun wirklich nicht nötig gewesen wäre. »Das könnte ein Trick sein!«
    »Hänsel, gib mir meinen Hausmantel.«
    Hänsel setzte sich in Bewegung, um zu tun, was der Anstand zweifellos erforderte, musste jedoch rasch feststellen, dass ein halbes Dutzend Schwertspitzen auf seine Kehle zielten.
    »Bleib, wo du bist!«, brüllte der Wachtmeister.
    »Ihr seid der reizbarste Bursche, der mir je begegnet ist«, bekundete Gretel. »Vielleicht solltet Ihr Euren

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