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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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Großmeister nun, sondern auf einen Bergkamm, der sich etwa auf halber Strecke zwischen dem Bugarach und Rennes-le-Château erhob. Mike hatte ihn bislang nur von der anderen Seite gesehen, deshalb erkannte er ihn nicht gleich.

    »Das dort drüben ist La Pique«, sagte der Großmeister. »Dort wird es passieren.«
    »Aber der Zugang ist doch an einer ganz anderen Stelle?«, wunderte sich Mike. »In meiner Vision führte der Weg über die Magdalenenquelle beim Serbairou in die Gralshöhle.«
    »Das ist der eigentliche Zugang«, nickte der Großmeister. »Von dort aus führt ein unterirdisches Netzwerk direkt ins Zentrum.«
    »Ins Zentrum des Pentagramms?«, fragte Mike.
    »Es ist der Ort, an dem sich beide Wege treffen.«
    »Dann ist dort auch die Schwelle nach Avalon«, erinnerte sich Mike daran, was Jean ihm über das Apfelland erzählt hatte. Erst jetzt war ihm allerdings klar, was er damals noch nicht begriffen hatte: Was immer sich dort befand, es war das Tor zu einer anderen Welt. Das Tor nach Avalon. Artus Tor.
    »Jean wird Boone und Felines Vater über den eigentlichen Zugang in den unterirdischen Tempel geleiten.«
    »Was wird Jean?« Mike glaubte, sich verhört zu haben. »Er kann doch nicht …«
    »Er muss sogar, sonst würden sie ihn umbringen und seine Aufgabe wäre nicht erfüllt«, beruhigte ihn der Großmeister sofort. »Wir werden von der anderen Seite kommen. Vom Las Bordos del Soula. Das Pferd Gottes – es befindet sich genau am gegenüberliegenden Ende der Sierre Mijane. Sie macht einen Bogen – genau wie die Brüstung hier unter uns, die den Tour Magdala mit dem Gewächshaus dort drüben verbindet.«

    »Dann ist Saunières Anlage als Landkarte zu verstehen?«, schlussfolgerte Mike. Ihm fiel die Buchstabenkombination »BS« ein, die überall in der Kirche auftrat, wobei das »B« in einer 90-Grad-Stellung zu Füßen des »S« lag. Bislang konnte Mike sich nicht erklären, weshalb Saunière eine seiner Initialen gekippt hatte.
    Als der Großmeister nun aber von einer Sierre Mijane sprach und diese in Relation zu Saunières Arbeiten brachte, war ihm schlagartig klar geworden, dass er nicht genau hingesehen und sich von einer falschen Voraussetzung hatte leiten lassen.
    Tatsächlich schien mit dem umgekippten »B« ein »M« gemeint zu sein. »SM«, die Abkürzung für Sierre Mijane.
    »Die Speerspitze ist der Turm«, erklärte der Großmeister. »Von hier aus erfolgt die Peilung.« Dann schaute er auf die Uhr. »Ich denke, wir sollten aufbrechen. Feline nehmen wir mit.«
    »Zu Fuß?«
    »Es ist die einzige Möglichkeit«, nickte der Großmeister. »Leider führt keine Straße dort hinauf.«
    Mike hatte nichts dagegen. Zumindest einen Teil der Strecke kannte er schon – von seiner gemeinsamen Rundwanderung mit Jean und Michelle.
    Der Großmeister verstaute drei Taschenlampen und einige Fackeln in seinem Rucksack. Sie sollten ihnen in der Dunkelheit der unterirdischen Gänge den Weg weisen.

58
    »Hier ist es also«, sagte der General von Ehrfurcht erfüllt, als er gemeinsam mit Boone und dem Wächter vor dem Fluss stand, der den Serbairou von der Umgebung trennte. »Ich habe immer vermutet, dass hier der Ort des Geheimnisses ist.«
    Die Papiere aus Himmlers Unterlagen hatten darauf schließen lassen, dass sich in diesem Bereich der Zugang zu der Gralshöhle befinden musste. Sie verbarg sich in der weitläufigen unterirdischen Anlage des alten Rhedae, die sich unterhalb des Tal Gottes zwischen Rennes-le-Château, Bugarach und Rennes-les-Bains erstreckte. Hinsichtlich des konkreten Ortes schwiegen sich die Dokumente jedoch aus. Es war den alten Schriften vorbehalten, diesen zu offenbaren.
    »Wir müssen da rauf«, zeigte Jean auf eine von Bäumen verdeckte Anhöhe.
    »Sie gehen vor!«, befahl Boone.
    Vorsichtig suchte der alte Mann einzelne Steine, die aus dem Flussbett herausschauten, tastete sie mit seinen Füßen auf ihre Standfestigkeit ab und überquerte so trockenen Fußes das Gewässer. Boone und der General folgten ihm.
    Der eigentliche Weg führte sie an verschiedenen alten Menhiren und Steinbrocken unterschiedlicher Größe vorbei, von denen einige gravierte Zeichen trugen, die man erst wahrnahm, wenn man ihre Bedeutung kannte.
    Der Wächter ging zielstrebig auf einen etwa zehn Meter hohen und mindestens doppelt so breiten Fels zu, der von Weitem betrachtet ein wenig wie das Gesicht eines alten Mannes aussah. Sein oberster Ausläufer ragte über die Baumwipfel hinaus.
    »Wir sind da«,

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