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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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Adressaten zu benennen. Nur für Priester! Oder für Eingeweihte. So gesehen wunderte es ihn nicht, dass ausgerechnet ein Pfarrer die Idee mit der versteckten Botschaft gehabt hatte.
    Nur eines war Mike im Moment noch nicht klar:
    Weshalb hatte sich der Schreiber dieser Manuskripte derart Mühe gegeben, seine Nachricht kompliziert verschlüsselt in dem langen Text zu verstecken, während es bei dem kleinen Skript absolut ausreichend gewesen war, sich auf die höher oder tiefer gestellten Buchstaben zu konzentrieren und daraus eine Wortfolge zu basteln? Und war es möglicherweise nur noch ein kleiner Schritt, der ihn von dem Schlüssel zu Saunières Geheimnis trennte?
    Auch darauf hatte Jean vielleicht eine Antwort. Er würde ihn gleich danach fragen.
    Kaum hatte Mike den Umschlag mit den vermeintlichen Originalen aus seinem Zimmersafe geholt, klopfte es an die Tür.
    »Wer ist da?«, fragte Mike.
    »Ich bin’s!«, antwortete ihm eine weibliche Stimme. »Feline! Was treibst Du denn die ganze Zeit hier oben?«
    »Ich komme gerade aus der Dusche«, log er. »Was gibt’s denn?« »Kannst du mich nicht reinlassen?«, fragte sie. »Ich kann doch schlecht durchs halbe Hotel schreien, nur damit du mich verstehst!«
    »Kleinen Moment!«
    Um keinen Verdacht zu erregen, legte Mike die originalen Dokumente rasch wieder in den Safé zurück und verschloss diesen. Dann entledigte er sich seiner Kleidung, schnappte sich ein Handtuch, zog es fest um seine Hüften, befeuchtete seinen Körper mit einigen Spritzern Wasser und öffnete schließlich die Tür, um sie hereinzulassen.
    »Was gibt´s?«, fragte er erneut.
    »Unten warten schon alle auf dich!«, sagte sie. »Mensch, wo bleibst du denn nur so lange?«
    »Bin gleich da.«
    Mike fiel auf, wie ihre Blicke an seinem Körper auf- und abwanderten. Offensichtlich gefiel ihr der Anblick.
    »Klasse Körper!«, bemerkte sie bewundernd.
    »Äh ..., danke«, erwiderte Mike trocken. Er war nicht der Typ Mann, der sich zur Schau stellen musste, um sich männlich zu fühlen, dennoch schmeichelte ihm das Kompliment.
    »Sonst noch etwas?«, fragte er ungeduldig.
    »Ja! Eines wäre da noch: Ich habe kein Zimmer bekommen und brauche doch wenigstens eine Dusche …«, erklärte sie mit einem aufgesetzt hilflosen Blick. »Dürfte ich vielleicht doch bei dir …?«
    Mike seufzte. Ihren Wunsch, den er angesichts der Hitze nachvollziehen konnte, wollte er ihr nun nicht weiter abschlagen.
    »Hinter der Ecke links!«
    »Danke!«, warf sie ihm einen Handkuss entgegen und betrat den Raum, wobei sie geschickt die Enge des kurzen Gangs, der in das Zimmer hineinführte, ausnutzte, um einen unvermeidbaren Körperkontakt zu dem Journalisten herzustellen. »Das ist sehr lieb von dir!«
    Dass sie problemlos auch ohne eine Berührung an ihm vorbeigekommen wäre, war Mike natürlich nicht entgangen. Ebenso wenig, dass sie mit dem Entkleiden gar nicht erst warten wollte, bis sie im Bad angelangt war, sondern schon vor Mikes Augen damit begann, lasziv ihre Bluse Knopf für Knopf zu öffnen, während sie ihn mit einem frechen Augenaufschlag anvisierte.
    »Na, gefällt dir, was du siehst?«, fragte sie.
    »Ich wäre kein Mann, Feline, wenn ich sagen würde, dass es das nicht tut.« Er setzte sich auf das Bett. »Aber mehr ist da nicht. Tut mir leid. Vielleicht findest du mich altmodisch, aber ich habe noch meine Ex-Freundin im Kopf …«
    Feline wurde klar, dass ihr Vorhaben gescheitert war.
    Sie setzte sich neben ihn.
    »Mike, ich muss sagen, dass dich das noch attraktiver macht.«
    Sie hatte etwas ungemein Verführerisches an sich, dem Mike unter normalen Umständen sicher erlegen wäre.
    »Ich denke, ich muss jetzt nach unten, Feline. Viel Spaß bei der Abkühlung!«, lächelte er sie an, woraufhin Feline mit einem spitzen »Merci« im Bad verschwand.

15
    Die mütterliche Haushälterin geleitete den eingetroffenen Besuch, auf den der General bereits gewartet hatte, zu ihm.
    Der untersetzte Mann, der eine schwarze Aktentasche trug, war in bestem Rentenalter und – abgesehen von seiner schwarzen Sonnenbrille – relativ unauffällig gekleidet. An seinem Jackett heftete ein goldenes Symbol: ein auf dem Kopf stehendes Pentagramm, dessen Zentrum ein unübersehbar wertvoller Diamant bildete.
    Wäre sein Wesen nicht von einer derart dominierenden Präsenz geprägt gewesen, der man sich kaum entziehen konnte, wäre er zweifellos als unbedeutender Beamter durchgegangen.
    Doch der General wusste sofort, mit wem er es

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