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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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gefreut.«
    »Und was musst du jetzt darauf antworten?«
    »Hey! Ich habe mich doch schon bedankt!«
    »Aber das meine ich doch gar nicht!«, bemerkte sie leicht empört. »Du hättest mir ruhig auch ... Ach, was soll´s! Männer! Ihr seid doch echt alle gleich!«
    Schmollend drehte sie sich von ihm weg zum Seitenfenster. Mike amüsierte das. Er spürte, dass sie nicht ernsthaft sauer war.
    Wenige Minuten später erreichten sie den Parkplatz des Hotels. Plötzlich war Feline wie verwandelt: Fröhlich vor sich hin pfeifend stieg sie aus und wartete, bis Mike den Wagen abgeschlossen hatte, um sich dann mit ihrem linken Arm bei ihm einzuhängen.
    Er ließ es sich gefallen – ausnahmsweise.
    Auf die Hotelgäste, die sich bereits zahlreich im Speisesaal versammelt hatten, um ihr Nachtmahl zu sich zu nehmen, wirkten die beiden wie ein frisch verliebtes junges Pärchen.

24
    Der General studierte wieder einmal die maßstabsgetreuen dreidimensionalen Modelle sowie die Pläne, die vor ihm auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers ausgebreitet waren. Nichts tat er dieser Tage lieber, schließlich beflügelten die Zeichnungen der prunkvollen Bauten seine Fantasie vom Hauptsitz des neuen Reiches, den er errichten wollte, sobald seine Mission erfolgreich zu Ende gebracht war.
    Die Skizzen zu betrachten und sich auszumalen, wie es sein würde, wenn sich eines nicht allzu fernen Tages all diese majestätischen Prachtbauten nicht mehr nur vor seinem geistigen Auge, sondern in der greifbaren Realität vor ihm aufbauten, das ließ in ihm ein überwältigendes Gefühl von unangreifbarer Macht aufkommen.
    Seine Vision war klar: Er wollte eine gewaltige neue Stadt erschaffen, die das Herz der neuen Welt sein sollte – angelehnt an den Vatikanstaat mit all seinen imposanten Bauwerken, aber irgendwie doch ganz anders. Viel größer. Weltmännischer. Beeindruckender. Die Insignien seiner Macht mussten schon von Weitem sichtbar sein und die Menschen in ihren Bann ziehen.
    Er selbst würde seinen Sitz inmitten dieser gigantischen Anlage haben, die von zahlreichen Wachtürmen und hohen Mauern umgeben war, um das Zentrum der Macht vor potenziellen Angreifern zu schützen – zum Wohle des Volkes.
    Die Macht – davon war der General zutiefst überzeugt – musste schließlich in den Händen weniger liegen, die genau wussten, was gut für sie und ihre Untergebenen war. Nur ein straff geführtes Volk war ein gutes Volk. Alle großen Herrscher hatten das gewusst und sich daran gehalten.
    Es war eine fantastische Vorstellung, der sich der General genüsslich hingab. Lediglich ein Anflug von Anspannung störte ihn dabei. Es fiel ihm schwer, die Geduld bis zu jenem Moment aufzubringen, an dem sein Werk vollendet sein würde.
    Aber die Zeichen standen gut. Spätestens seit dem Besuch des Superiors war dem General klar, dass sie bereits ein großes Stück vorangekommen waren.
    Gerne hätte er jetzt mit einem Menschen über seine genialen Pläne gesprochen. Dass seine Visionen bisher niemand wirklich verstanden hatte, daran war nichts mehr zu ändern. Längst verdrängt waren die unzähligen schlimmen Erlebnisse seiner Jugend, wenn er von anderen Kindern verspottet und ausgelacht wurde, sobald er von seinen schemenhaften Ideen einer fremden Welt erzählte. Bestenfalls als Tagträumer und Spinner hatten sie ihn bezeichnet.
    »Diese Narren!«, murmelte der General.
    So sehr er unter den Hänseleien seiner vermeintlichen Kameraden auch gelitten hatte, so sehr war ihm doch schon damals klar gewesen, dass er die einzigartige Gabe hatte, über Grenzen zu schauen und Dinge zu begreifen, die anderen auf ewig verschlossen blieben. Durch diese Gabe würde er schon bald in der Lage sein, seine gewaltigen Visionen in die Tat umzusetzen. Dazu fühlte er sich berufen. Das war seine Aufgabe. Niemand anders war in der Lage, sie zu erfüllen.
    Schon bald würde er seinerseits all jenen mit einem müden Lächeln begegnen können, die ihn nie ernst genommen hatten. Er würde sie vor sich niederknien lassen und sie würden gedemütigt um Gnade winseln.
    Bis ins kleinste Detail malte er sich aus, wie es sein würde, wenn seine Peiniger aus früheren Tagen nun ihm ausgeliefert waren. Ja, in gewissem Sinne war er ihnen heute sogar für ihre ständigen Bosheiten dankbar, schließlich hatte er erst dadurch gelernt, stark zu sein, Schmerzen zu ignorieren und sich trotzdem durchzusetzen.
    Zufrieden lehnte sich der General in seinem Schreibtischstuhl zurück. Seine Gedanken

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