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Essen mit Freunden - Roman

Essen mit Freunden - Roman

Titel: Essen mit Freunden - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Insel Verlag
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Sybille mit einem breiten Grinsen, »interessiert es mich sehr. Und ich glaube, es würde mir gefallen, wenn er mir das eine oder andere faltet. Vielleicht sollte ich ihn einfach mal fragen.« Sie erhob sich und schlenderte in Richtung See.
    Â»Typisch«, sagte Luise und sah ihr hinterher.
    Anne zuckte mit den Schultern. Dann goss sie Sekt nach und reichte Luise das Glas. »Auf dich!«
    Â 
    Â»Bist du zufrieden mit deinem Tag?«, fragte Ole, als sich Luise mit ihrem Teller zu ihm und Judith auf die Decke setzte.
    Die Sonne war untergegangen, Fackeln und Windlichter illuminierten die kleine Gesellschaft. In der Mitte der Runde loderte Oles Feuerkorb. Es roch nach Holz und Gewürzen. Svenja war zwar schon recht früh verschwunden, da Trixi mit dem zahnenden Baby nach Hause wollte, und auch
Thorben hatte sich bereits verabschiedet, um es nicht ganz mit seiner neuen Flamme zu verderben. Luise fühlte sich aber glücklich wie lange nicht. Ihre Mutter und Paul waren in ein Gespräch mit Anne und Natascha vertieft. Sybille bemühte sich um Markus, während der sich um den Grill bemühte. Nele und Lilly hatten sich nach den Würstchen in ihre Schlafsäcke verkrochen und waren eingedöst. Die ersten Sterne glänzten am Himmel.
    Â»Ja, es ist wunderschön. Ich bin ganz gerührt, dass ihr alle da seid und euch so viel Mühe gebt. Und das nicht nur heute, sondern die ganze Zeit … trotz allem«, antwortete sie, auch wenn es ihr selbst sehr sentimental vorkam. »Das letzte Jahr war nicht einfach.«
    Â»Das stimmt. Viele Veränderungen. Überall. Darf ich?« Markus war mit einem Teller aufgetaucht und deutete auf den freien Zipfel Decke neben Luise.
    Sie nickte und rückte ein Stück zur Seite, denn sie war zu angefüllt mit dem Glück dieses Tages, als dass sie ihm den Platz hätte verwehren können. »Danke übrigens für die Kitchen Aid«, sagte sie, weil ihr auffiel, dass sie sich ihm gegenüber noch gar nicht zu dieser Leihgabe geäußert hatte.
    Â»Schon okay. Funktioniert sie wenigstens?«
    Â»Zumindest Cantuccini kann sie.«
    Â»Cantuccini?« Er kniff kaum merklich die Augen zusammen, stellte aber nicht die Frage, die sie erwartet hatte.
    Â»Danke auch für den Tipp mit der Zitrone«, sagte sie, um sie trotzdem zu beantworten.
    Seine Augen blitzten auf, und sie sah plötzlich, was Anne vorhin gemeint haben mochte. Diese schöne Landschaft voll Leben, in die sich sein Gesicht mit einem Lächeln unvermutet verwandeln konnte und die das Gegenüber für Mo
mente dazu einlud, auf Reisen zu gehen und in Geschichten einzutauchen, die irgendwo hinter diesem Lächeln verborgen lagen. Luise senkte den Blick und sah auf ihren Teller. »Das Fleisch ist gut«, stellte sie fest.
    Â»Mariniert. Knoblauch, Soja, Honig«, sagte er.
    Â»Honig, ah ja.« Sie kaute bedächtig. »Du machst sicher auch Zimt ans Hackfleisch, oder?«
    Â»Kommt drauf an, wobei. Und für wen.« Er riss sich ein Stück von ihrem Weißbrot ab, tunkte es in die Reste der Salatsauce und aß schweigend.
    Â»Was macht eigentlich dein Besteller?«, fragte Ole wie aufs Stichwort.
    Â»Mein was?«
    Â»Dein Besteller. Der, der sich das Essen zu zweit bestellt hat.«
    Luise sah Ole entsetzt an. »Hast du etwa darüber geredet?«
    Â»Ja, tut mir leid«, gestand er mit schuldbewusstem Gesicht. »Du hast zwar was von Schweigepflicht gesagt, aber du hattest ja auch gefragt, was ich kochen würde. Neulich beim Essen kamen wir darauf, womit man jemanden kulinarisch verführen könnte, da habe ich es erzählt.«
    Normalerweise würde Luise nun vor Wut platzen, aber dies war weder der passende Tag noch die geeignete Situation. Sie atmete tief durch. »Und? Auf was für Ideen seid ihr gekommen?«, fragte sie ein bisschen lauter als geplant.
    Â»Ich würde mir Huhn wünschen«, meldete sich Judith zu Wort. »Und mit Zimt könntest du mich tatsächlich um den Finger wickeln.« Sie lächelte.
    Â»Austern. Auf jeden Fall Austern«, schaltete sich Sybille ein. Was von Anne mit großem Gelächter quittiert wurde.
    Â»Ich wäre für Erdbeeren«, bemerkte Paul. »Mit Sahne und Vanille. Oder mit Pfeffer und Schokolade.«
    Â»Und Gurken. Den Geruch von frischen Gurken finde ich sehr erotisch«, schloss sich Luises Mutter den Überlegungen an.
    Â»Ah ja?«, sagte Luise und

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