Eternal Riders: Ares (German Edition)
beteten Dämonen an und waren darum … na ja, Ungeziefer … aber Engel sollten eigentlich mit der Prämisse arbeiten, dass alle Menschen Erlösung finden konnten. Auch wenn Ares es besser wusste.
»Nein.« Er begann die Treppe hinaufzusteigen. »Aber es ist schwierig, sich zu unterhalten, wenn überall um dich herum Blut in Strömen fließt.« Außerdem bebte sein ganzer Körper schon vor Verlangen, sich mit ein paar der kräftigeren Männer zu schlagen, von denen einer ein T er’taceo war, ein Dämon in menschlicher Gestalt.
»Woher wusstest du, dass ich hier bin?«, fragte sie, als sie unter irakischem Himmel ins Mondlicht traten.
»Mir ist eingefallen, dass du eine Vorliebe dafür hast, falsche Engel zu zwingen, dir zu dienen. Es war nicht schwierig, einen zu finden, der bis vor Kurzem dein Sklave war.« Er wirbelte herum und packte ihre Oberarme. »Du hast schon immer für beide Teams gespielt … hast daran gearbeitet, dir deine Flügel zurückzuholen, während du gleichzeitig versuchst, dich bei Lilith einzuschleimen, in der Hoffnung, einen Platz an ihrer Seite zu erhalten, solltest du Sheoul betreten.«
Sie keuchte empört auf. »Das würde ich nie tun. Wie kannst du es wagen – «
»Halt die Klappe. Ich bin alles andere als dumm. Und jetzt verrat mir, warum du wirklich hier bist. Die Apokalypse interessiert dich doch einen Dreck. Für Menschen hast du schließlich noch nie viel übrig gehabt.«
Aufrichtige Angst blitzte in ihren Augen auf. »Es geht um deinen Bruder«, gab sie zu. »Pestilence ist dabei, die Gemeinschaft der Ausgestoßenen zu dezimieren, um einen weiteren Transfer deines Agimortus zu verhindern. Viele sind schon nach Sheoul gegangen und wahre Gefallene geworden, damit sie nicht mehr fähig sind, das Symbol zu tragen und er sie nicht umbringt. Eure Mutter muss ihm sagen, er soll damit aufhören, uns zu töten.«
Ihm sagen, er soll aufhören. Als ob das so einfach wäre. Das musste auch Tristelle wissen. Wenn das kein Ave-Maria-Spielzug war, wollte er auf der Stelle tot umfallen. »Du magst deine Zeit vergeuden, aber meine nicht. Sag mir, wo ich Sestiel finden kann.«
»Ich weiß nicht – «
Ares packte sie bei ihrem Umhang und stieß sie gegen den Höhleneingang. »Sag’s mir.«
»Ich musste es ihm versprechen.«
Ares ließ sie los. »Dann kann ich dir nicht helfen. Wenn mein Bruder kommt, um dir das Herz durch den Mund herauszureißen, grüß ihn bitte von mir.« Er öffnete ein Höllentor.
»Warte!« Tristelle verstellte ihm den Weg. »Ich kann dir nicht genau sagen, wo Sestiel ist, aber er hat Albion erwähnt.«
»Großbritannien«, murmelte er. Engel bezeichneten Orte immer mit ihren alten Namen … Ares hatte keine Ahnung, wieso sie sich eigentlich nicht an die neuen Zeiten gewöhnen konnten. Aber es konnte doch kein Zufall sein, dass Cara in ihrer Nachricht erwähnt hatte, dass sie vorhatte, nach England zu fliegen. Verdammt. Er wünschte, er hätte ihre Nachricht früher bekommen, aber er hatte sich an so entlegenen Orten sowohl auf der Erde als auch in Sheoul aufgehalten, dass er nirgendwo ein Netz gehabt hatte.
»Ja, dort. Er hat einen Höllenhund, der seinen Aufenthaltsort verbirgt, aber er sagte, er könne nicht die ganze Zeit bei ihm bleiben. Er war ein Teil der Bewegung, die dich aufhalten wollte.«
Ares runzelte die Stirn. » Mich aufhalten?«
»Nicht dich allein. Euch alle.« Sie zog ihren Umhang enger um sich zusammen. »Vor ein paar Monaten, bevor Resephs Siegel brach, wurdet ihr alle von Höllenhunden angegriffen, stimmt’s?«
Er erstarrte. »Ja.«
Ihr Blick wanderte unruhig hin und her. »Dafür ist Sestiel verantwortlich. Er und einige andere Ausgestoßene. Sie spürten im Gefüge der Welt, dass Ärger in der Luft lag, und als die Dämonin, Sin, die Werwolfseuche in Gang setzte, schmiedete Sestiel einen Plan, um euch alle außer Gefecht zu setzen. Also hat er euch die Höllenhunde auf den Hals gehetzt.«
»Damit wir, falls unsere Siegel brachen, nicht imstande wären, die Welt ins Chaos zu stürzen«, murmelte er, mehr zu sich selbst als an Tristelle gewandt. So sehr es ihm auch missfallen hätte, für alle Ewigkeit durch Höllenhunde gelähmt zu sein, musste er Sestiel eines lassen: Es war ein guter Plan gewesen, und einer, der dem Exengel seinen Platz im Himmel gesichert hätte, wenn er denn funktioniert hätte. »Wird er es noch einmal auf diesem Weg versuchen?«
»Vielleicht.«
Ares ging in Gedanken ein Dutzend Szenarios durch, und ja, jetzt,
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