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Eternal Riders: Ares (German Edition)

Eternal Riders: Ares (German Edition)

Titel: Eternal Riders: Ares (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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Langsam begriff sie, dass die Situation, in der sie sich befand, tatsächlich real war – aber sie wusste nicht, wie sie in diese neue Realität passte, voller Dämonen, Legenden und Lichttore, die einen in Sekundenschnelle überall hinbringen konnten.
    Und dann war da auch noch dieses … was auch immer es war, das sich zwischen ihr und Ares abspielte. Sie hatte ihn geküsst. Er hatte sie zurückgeküsst. Er konnte definitiv nicht verbergen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, nicht, nachdem sie gespürt hatte, wie sich seine Empfindungen in ihren Bauch gedrückt hatten, als er sie gegen die Wand gepresst hatte.
    Also, ja, irgendetwas Körperliches ließ die Luft zwischen ihnen knistern. Aber manchmal schien es, als wäre da sogar noch mehr. Er konnte so hart sein, ein richtiger Arsch, und dann wiederum war seine Berührung wie eine zarte Feder auf ihrer Haut, oder aber er ließ zu, dass sie sich an ihn klammerte, wenn sie vor Angst außer sich war. Tatsache war, dass er ihr das Leben gerettet und ihr einen sicheren Hafen gewährt hatte. Zugegeben, sie an einem sicheren Ort zu wissen, war in seinem eigenen Interesse, aber er könnte ihr ihre Gefangenschaft auch sehr viel unangenehmer gestalten.
    Und dann war da noch diese kleine spaßige Erklärung dazu, wie sehr Gewalt ihn erregte. Irgendein abartiger Teil in ihr konnte einfach nicht aufhören, ihn herauszufordern, und sie war sich nicht sicher, wieso. Vielleicht weil das Verfallsdatum ihrer Lebensspanne ziemlich kurz bevorstand, wenn er recht hatte, und sie nicht vorhatte, kampflos unterzugehen.
    Auch wenn sie nie religiös gewesen war, hatte sie darum gebetet, ihre volle Stärke wiederzuerlangen, die sie vor dem Einbruch in ihr Haus gehabt hatte. Zwei Jahre lang hatte sie gehofft, endlich diese ständige Paranoia, die Schreckhaftigkeit, die Todesangst loszuwerden, die ihr jedes Mal die Kehle zuschnürte, wenn sie ein seltsames Geräusch hörte oder jemand an die Tür klopfte.
    Sei vorsichtig mit deinen Wünschen. Denn, na ja, jetzt hatte sie endlich ihre innere Quelle der Kraft angezapft, aber nur, weil sie angegriffen, gekidnappt, mit einem Brandzeichen versehen und gejagt worden war. Sie war sich nicht sicher, ob das ein faires Geschäft war.
    Nein, sie war sich sicher. Das war es nicht.
    Tropfnass, mit nichts als einem Handtuch am Leib, stapfte sie ins Schlafzimmer, als ihr dämmerte, dass das Einzige, was sie anzuziehen hatte, eine Schlafanzughose war. Das hast du jetzt davon, dass du deine Entführung nicht ein bisschen besser geplant hast.
    Da ihr keine Wahl blieb, durchsuchte sie Ares’ Kleiderschrank, bis sie ein T-Shirt fand, das sie zum Schlafen anziehen konnte. Denn so ungern sie es auch zugab, er hatte recht, sie musste Hal finden. Nachdem ihr Leben jetzt unauflösbar mit seinem verbunden war, war es wichtiger denn je, ihn aufzuspüren und in Sicherheit zu bringen. Trotzdem, die Vorstellung, dass sich ihre Rolle dabei darauf beschränkte, im Bett zu liegen und zu schlafen, machte sie offen gesagt ziemlich sauer.
    Sie hatte schon die letzten beiden Jahre verschlafen, hatte gerade genug getan, um zu überleben, und sie hatte es so satt. Sie wollte wieder der Mensch sein, der sie vor dem Einbruch gewesen war, jemand, der Ziele hatte und daran arbeitete, sie zu erreichen. Das war der Grund gewesen, wieso sie nach South Carolina gezogen war und eine ganzheitliche Tierarztpraxis aufgemacht hatte. Obwohl sie ihre Fähigkeit verborgen hatte, hatte das noch lange nicht bedeutet, dass sie sie nicht als Teil einer natürlichen Heilmethode nutzen konnte.
    Frustriert zog sie sich das rot-weiße T-Shirt über den Kopf. Der Saum reichte ihr bis zur Mitte der Oberschenkel und die Ärmel bis über die Ellbogen. Mit gerunzelter Stirn zog sie an dem Stoff, bis sie die Aufschrift lesen konnte: Detroit Red Wings. Anscheinend war Ares Hockeyfan. Ein nettes, brutales Spiel.
    Gewalt erregt mich.
    Seine Worte ließen sie erschauern, während gleichzeitig ein verbotener Nervenkitzel durch ihre Adern jagte. Von Geburt an war sie Pazifistin gewesen, dazu erzogen zu glauben, dass die Feder mächtiger sei als das Schwert, dass körperliche Gewalt nur die letzte Zuflucht sein konnte und es selbst dann Regeln und Fairness und so wenig Blutvergießen wie möglich geben sollte. Ihr Vater war der festen Überzeugung gewesen, dass Krieg unter gar keinen Umständen akzeptabel sei.
    » Besser du stirbst, als dass du deine Seele befleckst, indem du einen anderen tötest «, pflegte

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