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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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Stirn, seine Augen waren groß vor Sorge.
    Seine Angst machte sie mutig. Sie stieg an dem Seil hinab und war froh, dass sie barfuß war und so mit den Füßen die Knoten gut ertasten konnte.
    Es dauerte nur eine Minute, bis sie die Laterne und den Riss erreicht hatte. Das orangefarbene Licht leuchtete ein paar Meter weit in die Öffnung im Kalkstein hinein. Caitlyn spähte in die schattige Tiefe und erwartete schon fast, den Schimmer von Gold zu sehen.
    Doch alles, was sie sah, waren Felsen und Schatten.
    »Siehst du was?«, rief Raphael von oben.
    »Keinen Schatz. Aber ich glaube, es ist der Eingang zu einem Tunnel oder einem Höhlensystem. Ich kann das Ende nicht erkennen.«
    »Komm wieder rauf!«
    Sie blickte zu ihm hinauf. Sein Gesicht hob sich gegen den schwach erhellten Himmel ab. Das einzige Mal, dass sie ihn bei vollem Tageslicht gesehen hatte, war bei ihrer allerersten Begegnung gewesen, als er durchs Dordogne-Tal ritt.
    Die Spalte im Felsen war ungefähr dreißig Zentimeter von ihr entfernt. Sie streckte einen Arm aus und suchte nach Halt.
    »Caitlyn! Was tust du da?«
    Sie griff an die Felskante und zog sich mit klopfendem Herzen heran. Wie sollte sie hinüberkommen? Sie wusste nicht, wie sie ihren Oberkörper weit genug in die Öffnung bekommen sollte, um nicht in den Brunnen zu fallen, wenn sie das Seil losließ.
    »Caitlyn!«
    Sie ließ die Felskante los und schwang zurück zur Mitte des Schachts. Dann packte sie das Seil fester, ließ mit den Füßen den Knoten los und baumelte einen Moment herum. Mit einem Fuß trat sie vorsichtig ins Leere, bis sie den felsigen Rand des Risses fand. Sie setzte die Ferse auf, zog sich näher heran und setzte dann beide Füße auf den kalten Stein auf. Nun kam ein heikler Moment. Sie war halb in der Höhle, halb draußen, und musste das Seil tiefer greifen, um weiter hineinzukommen. Ihre Armmuskeln begannen zu zittern. Sie warf einen kurzen Blick nach unten in die schwarze Tiefe. »Kein guter Ort da unten, Caitlyn«, flüsterte sie zu sich selbst.
    Sie verlagerte ihren Griff. Ihre Hände rutschten, ihr Körper taumelte einen endlosen Moment vorwärts, bis sie ihr Gleichgewicht wiederfand.
    Von oben hörte sie klagendes Stöhnen.
    Mit Füßen und Hintern bewegte sie sich zentimeterweise rückwärts weiter, bis sie endlich spürte, wie sich ihr Körperschwerpunkt in der Öffnung der Höhle befand. Sie ließ das Seil los und griff nach solidem Felsen.
    Sie stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Erst jetzt merkte sie, dass sie zitterte.
    »Caitlyn! Ist alles in Ordnung?«
    Sie steckte den Kopf durch die Öffnung des Risses und blickte nach oben. »Ich hoffe doch sehr, dass es zu dieser Höhle noch einen weiteren Eingang gibt, denn auf dem Rückweg mache ich das nicht noch mal.«
    Raphael lachte und teilte Beneto mit, was sie gesagt hatte.
    »Was ist da?«, rief Beneto nach unten, mit einem Anflug von Verlegenheit in der Stimme. Caitlyn vermutete, dass es ihm so vorkam, als redete er ins Leere.
    »Lass mich mal sehen.« Caitlyn kroch tiefer in die Höhle hinein. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, was Madame Brouwer einmal über natürliche Höhlen gesagt hatte und dass sie nicht eben und asphaltiert waren.
    Diese hier allerdings schon. Der Boden, über den sie langsam kroch, war aus quadratischen Steinen.
    Einige Meter weiter im Inneren war die Decke über ihrem Kopf außer Reichweite, und der Boden begann schräg nach unten zu verlaufen. Es war zu dunkel, um zu erkennen, was dahinterlag. Sie kehrte zum Eingang zurück.
    »Sie ist von Menschen angelegt!«, rief sie nach oben. »Sie führt irgendwohin.«
    »Mach das Seil ab, wenn ich unten bin«, sagte Raphael zu Beneto, »damit niemand sieht, wo wir sind, und uns folgt.«
    Beneto reichte ihm eine Ledertasche, und Raphael knotete sich den Riemen um die Brust. Caitlyn wusste, dass sich das Kästchen mit Biancas Herz darin befand. Sie hatten beschlossen, es mitzunehmen, in der Hoffnung, dass sie es endlich so bestatten konnten, wie Bianca es verlangt hatte.
    Beneto legte Raphael die Hand auf die Schulter. »Sei vorsichtig.«
    Raphael nickte. »Ja.« Er schwang die Beine über den Rand des Brunnens und begann das Seil hinunterzuklettern. Er fackelte nicht lange und schwang sich mit einer Leichtigkeit in die Höhlenöffnung, die Caitlyns Anstrengungen geradezu lächerlich erscheinen ließen. Dann knotete er die Laterne ab und nahm sie mit hinein. Einen Moment später zog Beneto das Seil hinauf.
    Sie krochen schnell

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