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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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zu haben?
    »Und wo ist der nächste Hinweis?«, fragte sie.
    »Ich hatte gehofft, du könntest mir das sagen.«
    Sie nagte an einem Fingernagel und betrachtete die beiden Männer auf dem Pferd, die nach Jerusalem ritten. Ihr Blick fiel auf Jerusalem selbst. Es lag ganz am Rande der Karte, unterhalb der Wand, an der Fortuna gehangen hatte.
    Ihr fiel Madame Snowes Album vom Château de la Fortune ein, und das Foto von Antoine Fournier. In dem Text unter dem Foto hatte gestanden, wo das Gemälde aufgehängt werden sollte. Caitlyn schloss die Augen und stellte sich das Gemälde vor.
    Fortuna schritt durch die Wolken, eine Hand auf dem edelsteinbesetzten Rad, die andere nach unten deutend. Ein Fuß ruhte auf einem Wolkenfetzen, der andere deutete nach unten in dieselbe Richtung wie ihre Hand.
    Caitlyn öffnete die Augen. Wenn Fortuna jetzt an der Wand hängen würde, würde sie auf Jerusalem deuten. »Wohin genau gehen alle Pilger?«, fragte Caitlyn vorsichtig. »Was gibt es in Jerusalem zu sehen?«
    Er sah sie ungläubig an. »Gibt es im Jahr 2011 viele Menschen, die diese grundlegenden Dinge nicht wissen?«
    »Ich bin nie in die Kirche gegangen. Und, ja, ich weiß vielleicht nicht, wohin die Pilger in Jerusalem gehen, aber ich weiß bestimmt mehr über Biologie, Geologie und Dinosaurier als du.«
    »Ganz sicher. Ich bin noch nie einem Dinosaurier begegnet und weiß noch nicht einmal, was das ist. Aber um deine Frage zu beantworten: In Jerusalem gibt es mehrere heilige Stätten, aber die wichtigste ist diese«, sagte er und deutete auf die Darstellung eines großen Gebäudes mit zwei Kuppeldächern. »Die Kirche vom Heiligen Grab. Der Ort der Kreuzigung und Bestattung Jesu.«
    Ein Teil des Gebäudes erinnerte sie an etwas, und die Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Blitz. »Die kleinere Kuppel«, sagte sie und deutete darauf, »die auf dem kurzen runden Turm! Sie sieht aus wie der Brunnen im Hof der Burg, oder? Der Brunnenschacht sieht genauso aus wie der Turm dieses Gebäudes, und das schmiedeeiserne Dach, unter dem der Eimer hängt, sieht aus wie die Kuppel.«
    Raphael ließ vor Überraschung die Kerze fallen. Er bückte sich nach ihr und hob sie auf. Sie brannte noch. »Der Brunnen. Ich fand schon immer, dass seine Form irgendwie eigenartig ist. Das muss der nächste Schritt sein.«
    »Ich habe also den Hinweis mit der Jakobsmuschel gelöst?«
    »Es passt alles! Stella Maris , die Jakobsmuschel, das Wasser unter der Sonne auf dem Fenster; es bezieht sich alles auf Wasser, wie in einem Brunnen!«
    Mit sich zufrieden lächelte Caitlyn. »Aus denselben Gründen dachte ich an den gouffre , aber auch aus Gründen, die mit Tod zu tun haben.« Sie dachte schnell noch einmal über ihren Gedankengang mit Finisterre und dem Abgrund des Todes nach. »Aber diese bemalte Fliese sieht unbestreitbar aus wie der Brunnen.«
    »Wir werden es so oder so herausfinden, oder?« Er hob sie hoch und umarmte sie stürmisch.
    »Was herausfinden?«, fragte eine Stimme von der Tür.
    Caitlyn wandte den Kopf.
    Es war Beneto.

Kapitel 27
    E in ölgetränkter, brennender Lumpen fiel tief hinunter in den engen, dunklen Brunnen, bis er nur noch ein kleiner Lichtpunkt war und dann plötzlich verlosch.
    »Das ist sehr tief«, sagte Caitlyn.
    »Hast du es nicht gesehen?«, sagte Raphael.
    »Was?«, fragten Caitlyn und Beneto gleichzeitig. Caitlyn bemerkte leicht überrascht, dass sie alle drei Italienisch sprachen. Waren Tote sprachbegabt? Zu schade, dass sie diese Begabung nicht gehabt hatte, als sie noch am Leben gewesen war.
    »Meine Augen sind nicht mehr so scharf, wie sie einmal waren«, sagte Beneto.
    Caitlyn warf einen finsteren Blick auf den alten Mann, der den dritten Punkt ihres menschlichen Dreiecks bildete, das in die Tiefen des Brunnens blickte.
    Genau wie Raphael gesagt hatte, war sie für Beneto unsichtbar, und er konnte ihre Anwesenheit auch sonst nicht wahrnehmen. Raphael hatte darauf bestanden, dass sie versuchen sollte, Beneto zu berühren, um ihm zu zeigen, dass sie echt war. Aber ihre Hand glitt ab, als gäbe es einen Widerstand, den sie nicht überwinden konnte. Es war, als wollte man zwei Magnete mit den sich abstoßenden Seiten aneinanderdrücken.
    Es war kurz vor der Morgendämmerung, im Osten war der Horizont blasslila. Sie hofften, mit der Untersuchung des Brunnens fertig zu sein, bevor jemand in der Burg wach wurde.
    »In der Schachtmauer war ungefähr nach dem ersten Viertel eine dunkle Stelle, zwischen dir und mir,

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