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ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

Titel: ETF-Handbuch der Börse Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Etterer , Rödl Partner , Martin Wambach
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fällig, im Rahmen der Steuererklärung wird aber ermittelt, ob der tatsächliche Steuersatz über oder unter diesem Wert liegt. Jeder Sparer, dessen durchschnittlicher persönlicher Steuersatz über 25 Prozent liegt, profitiert von der Abgeltungsteuer. Wer beispielsweise den Spitzensteuersatz von 42 Prozent zahlt, muss derzeit von 1.000 Euro Zinsen über dem Sparerfreibetrag rund 443 Euro Steuern zahlen. Mit einer Abgeltungsteuer von 25 Prozent werden es nur noch 263,75 Euro sein.
    Es ist geplant, dass die Abgeltungsteuer zudem das erst 2001 von der rot-grünen Regierung eingeführte Halbeinkünfteverfahren ablösen soll. Derzeit werden nur 50 Prozent der Einkünfte aus Dividenden mit dem persönlichen Einkommensteuersatz des Aktionärs belegt. Diesen Rabatt räumt der Fiskus ein, um eine Doppelbesteuerung sowohl auf der Ebene des Unternehmens als auch beim Aktionär zu vermeiden.
    Künftig sollen für jeden Euro Dividendenzahlung über dem Sparerfreibetrag 25 Cent Steuern fällig sein. Das führt nach Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz zu deutlich höheren Belastungen. Hat ein Anleger mit einem persönlichen Steuersatz von 30 Prozent seinen Sparerfreibetrag ausgeschöpft, muss er derzeit 158,30 Euro Steuern auf eine Dividende von 1.000 Euro zahlen. Bei einer Abgeltungsteuer von 25 Prozent müsste er 264,75 Euro an den Fiskus überwei- sen. Anlegern, für die der Spitzensteuersatz von 42 Prozent gilt, bleiben von 1.000 Euro Dividenden jetzt 778,45 Euro übrig; mit der Abgeltungsteuer von 25 Prozent werden es nur noch 736,25 Euro sein.
    Abgeltungsteuer auf Veräußerungsgewinne
    In der Tendenz sind die Auswirkungen auf die Besteuerung von Veräußerungsgewinnen ähnlich. Ein Spekulationsgewinn wird künftig nicht mehr im Rahmen des Halbeinkünfteverfahrens besteuert, sondern es gilt der Satz der Abgeltungsteuer, d. h. die Steuerlast auf solche Gewinne steigt. Vor allem für langfristig orientierte Anleger kommt es zu einer teuren Veränderung, weil die nach einem Jahr geltende Steuerfreiheit für private Veräußerungsgewinne abgeschafft werden soll.
    Die neue Abgeltungsteuer soll nur für Wertpapierkäufe gelten, die nach dem 31. Dezember 2008 getätigt werden, sowie für deren Verkäufe.

Prinzip der Theorie von Markowitz
    Meistens wird das Jahr 1952 als Geburtsstunde der modernen Finanzwirtschaft bezeichnet – das Jahr, in dem Harry Markowitz die Moderne Portfoliotheorie (Portfolio Selection Theory) begründete. 1990 wurde er dafür mit dem Nobelpreis für Ökonomie ausgezeichnet. Seine Theorie versucht, die folgenden zwei Fragen zu beantworten:
    1. Wie kann das in der Praxis übliche Verhalten von Investoren, das Anlagerisiko durch Aufnahme von mehreren Wertpapieren in das Portfolio zu streuen, begründet und quantifiziert werden?
    2. Welche und wie viele Wertpapiere sollten in ein Portfolio aufgenommen werden?
    Das Ziel der Arbeit von Markowitz war, ein Risikomaß zu ermitteln, mit dem die in einem Portfolioverbund auftretenden Diversifikationseffekte – also der Nutzen der Streuung auf verschiedene Märkte, Regionen oder Anlageformen – messbar gemacht werden können.
    Markowitz’ Ansatz für eine optimale Portfoliozusammensetzung basiert im Wesentlichen darauf, dass nicht nur die Ertragsaussichten einer Investition, sondern auch die mit ihr verbundenen Risiken betrachtet werden. Typische Anleger erwarten hohe Renditen und wünschen sich gleichzeitig, dass diese Renditen sicher, d. h. ohne Risiken zu erzielen sind. Daraus ergibt sich je- doch ein traditioneller Zielkonflikt. Um einerseits die Renditen zu maximieren und andererseits das Risiko zu minimieren, müssen die Investments gegeneinander ausbalanciert werden. Auf diese Weise kann für Anleger die optimale Anlagestrategie nach Rendite-Risiko-Gesichtspunkten ermittelt werden. Zwar sind Rendite und Risiko von Wertpapierinvestments untrennbar aneinander gekoppelt (je höher das Risiko, desto höher die potenzielle Rendite), mittels Diversifikation, also Streuen der Investments, lässt sich in einem Portfolio jedoch unter bestimmten Rahmenbedingungen ein Teil des Risikos eliminieren, ohne dass gleichzeitig Einbußen bei der Rendite hingenommen werden müssten. Durch die Diversifikation addieren sich die Risiken der Einzeltitel nicht einfach, sondern heben sich zum Teil gegenseitig auf.
    Effiziente Portfolios
    Die Entscheidungssituation eines Anlegers unter Risikogesichtspunkten analysiert Markowitz mit Hilfe des sog.

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