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ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

Titel: ETF-Handbuch der Börse Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Etterer , Rödl Partner , Martin Wambach
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fallende Kurse für einen Gesamtmarkt, eine Region oder eine Branche erwarten, können mit ETFs auf Short-Indizes das dazu passende Investment tätigen. Diese Indizes bewegen sich entgegengesetzt zum zugrunde liegenden Referenzindex. Damit ermöglichen sie Anlegern, die Abwärtsbewegung eines Aktienmarktes bequem in Gewinne zu verwandeln. Fällt beispielsweise der DAX® an einem Tag um 1,5 Prozent, erhöht sich der Wert eines ShortDAX-ETF um eben diesen Prozentsatz.
    Der ShortDAX® der Deutschen Börse ist so konstruiert, dass die Indexbewegung immer auf dem Schlusskurs des Vortags aufbaut. Deshalb können weder Index noch ETF einen negativen Wert annehmen. Zieht also der Index um 5 Prozent an, verliert der ETF auf den ShortDAX genau diese fünf Prozent von seinem aktuellen Niveau.
    Zusätzlich zur inversen DAX-Bewegung beinhaltet der Short- DAX die durch die Anlagestrategie anfallenden Zinszahlungen in Höhe des doppelten Tagesgeldzinssatzes: Zinsen erhält der Anleger zum einen für das investierte Anlagevolumen, das er – während er den Short-ETF hält – anderweitig zinsbringend „parken“ kann, weil bei einem Short-Index kein normales Port- folio aufgebaut werden muss. Zum anderen werden die durch den Leerverkauf vereinnahmten Geldmittel verzinst. Dadurch verdoppelt sich der Zinsgewinn. Unabhängig davon, wie sich der Aktienmarkt entwickelt – in den ETF fließt also immer Geld. Auf diese Weise entstehen zurzeit über 8 Prozent pro Jahr börsen- wetterfeste Einnahmen für die Short-ETF-Anleger.
    >Aktuelle Daten zum ShortDAX-ETF finden Anleger auf boerse-frankfurt.de. Einfach ShortDAX in die Kurssuche eingeben und den entsprechenden ETF auswählen.
    ETF-Investment mit Hebel
    Eine weitere besondere Form der ETFs sind die ETFs auf Leverage-Indizes. Hier nutzt der Anleger den sog. Leverage Effekt: Er nimmt zusätzlich ein Darlehen in Höhe des Anlagebetrags auf und investiert so den doppelten Betrag in den Index, partizipiert also mit einem zweifachen Hebel bzw. doppelt an der Wertentwicklung des Index. Im Falle von sinkenden Kursen muss der Anleger allerdings auch den doppelten Verlust verbuchen. Als Preis für das Darlehen berechnet der ETF-Anbieter dem Anleger den einfachen EONIA-Satz; ein entsprechender Betrag wird täglich vom Fondsvermögen abgezogen.
    Die Basis für solch einen ETF mit Hebel ist der LevDAX® der Deutschen Börse. Dieser ist mit einem Hebel von zwei ausgestattet, sodass Anleger an Aufwärtsbewegungen des DAX doppelt partizipieren, im Gegenzug allerdings auch an Abwärtsbewegungen doppelt beteiligt sind.
    Mit dem Einsatz eines Leverage-ETFs können Anleger ihre Investments in deutsche Aktien gezielt ihrer Risikobereitschaft anpassen.
    Covered-Call-ETFs
    Unter einer Covered-Call-Strategie versteht man den gedeckten Verkauf einer Option, d. h. Sie verkaufen eine Aus-dem-Geld- Option auf eine Aktie, die Sie besitzen. Dadurch nehmen Sie die Optionsprämie ein, begrenzen dafür jedoch Ihre Gewinnchance. Denn wenn der Kurs der Aktie in Ihrem Besitz steigt, steigt auch der Wert der Option, die Sie verkauft haben.
    Für diese Strategie, die auch Buy-Write genannt wird, sind derzeit zwei ETFs erhältlich, die an die entsprechenden Indizes gekoppelt sind: Der eine ETF bildet den DAXplus® Covered Call für deutsche Bluechips ab, der andere den entsprechenden Covered Call für die europäischen Bluechips im DJ EURO STOXX 50®. Bei beiden ETFs ist die Partizipation an Wertsteigerungen von DAX bzw. DJ EURO STOXX 50 auf maximal fünf Prozent im Monat begrenzt. Am 20. Juli 2007 beispielsweise erwirtschaftete die entsprechende DAX-Option eine Zusatzrendite von 0,4 Prozent. Dies bedeutet aufs Jahr gerechnet einen Zusatzgewinn in Höhe von 4,8 Prozent gegenüber der Indexentwicklung. Je höher die Volatilität, d. h. je stärker die Aktienkurse schwanken, desto höher sind die Optionsprämien und damit die Rendite der Covered-Call- Strategie und der entsprechenden ETFs.
    Protective-Put-ETFs
    Bei einer Protective-Put-Strategie kaufen Anleger eine Put-Option und besitzen gleichzeitig den zugehörigen Basiswert. Dadurch sind die Verluste auf die Höhe der gezahlten Put-Prämie begrenzt, an steigenden Aktienmärkten partizipiert ein Investment dagegen fast vollständig, gegenüber einem ungesicherten Portfolio lediglich reduziert um die Optionsprämie.
    Die entsprechenden Protective-Put-ETFs sichern quartalsweise einen Mindestkurs für den abgebildeten Index, stellen also eine Versicherung gegen Kurseinbrüche

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