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ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

ETF-Handbuch der Börse Frankfurt

Titel: ETF-Handbuch der Börse Frankfurt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Etterer , Rödl Partner , Martin Wambach
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kleinere Teil, das Satelliteninvestment, ist mit einem höheren Risiko behaftet, hat dafür aber auch das Potenzial, eine überdurchschnittliche Rendite zu erwirtschaften. Zu den Satelliteninvestments zählen Schwellenländerfonds, wie Osteuropa- oder Emerging Markets-Portfolios, oder Branchenfonds.
    Die jeweilige Gewichtung des Kernanteils bzw. des Satellitenanteils ist maßgeblich abhängig von der individuellen Risikobereitschaft des Anlegers und der allgemeinen wirtschaftlichen Marktlage. Der Vorteil dieses strategischen Ansatzes ist vor allem die Möglichkeit, das Investment nach persönlichen Risiko-Rendite- Anforderungen maßzuschneidern.
    Bisher war die Core-Satellite-Strategie hauptsächlich institutionellen Investoren vorbehalten, da besonders hohe Kosten wie Ausgabeaufschläge oder Verwaltungsgebühren Privatanleger von der Anwendung dieser Strategie abgehalten haben. Genau an dieser Stelle bieten Exchange Traded Funds eine optimale Lösung: Mit jährlichen Gesamtkosten zwischen 0,10 und 0,4 Prozent bei den Core-Investments und 0,30 bis 0,90 Prozent bei den Satelliten, jeweils bezogen auf das Anlagekapital, können Sie kostengünstig sowohl in große Standardindizes als auch in Regionen- oder Branchenfonds investieren. Anlagerenditen werden bei ETFs nicht durch hohe Ausgabeaufschläge und Verwaltungskosten aufgezehrt.

    In der Praxis sind Exchange Traded Funds bei der Core-Satellite-Strategie der Kern des Portfolios, der Renditestabilität bringen soll. Anleger tragen damit nur das Marktrisiko, da das unsystematische Risiko der Einzeltitel aufgrund des hohen Diversifikationsgrads völlig ausgeblendet ist. Dieses Kerninvestment kann mit aktiv verwalteten Anlagen verbunden, aber auch ausschließlich über ETFs gestaltet werden (vgl. Tabelle).

    In einem Portfolio eines „risikoscheuen“ Anlegers könnte beispielsweise der Rententeil in Höhe von 50 Prozent und der Geldmarktanteil von 25 Prozent den Kernanteil darstellen, während der Satellitenanteil mit den restlichen 25 Prozent über osteuropäische Renten, Aktien weltweit, Unternehmen aus der Umweltbranche oder Schwellenländern gestreut wird.
    Im Gegensatz dazu könnte im Portfolio eines ertragsorientierten Anlegers der Kernanteil in 25 Prozent europäische Renten, 10 Prozent Geldmarktpapiere und 15 Prozent weltweite sowie europäische Aktien gesplittet sein. Der Satellitenanteil läge dann bei 50 Prozent.
    Investments in fremde Märkte
    Wenn Sie Ihr Portfolio gut diversifizieren wollen, müssen Sie in spezielle Länder, Branchen oder Regionen investieren, die Ihnen oftmals weniger bekannt sind, sodass Sie nicht ohne Weiteres fundierte Anlageentscheidungen treffen können.
    Das könnte z. B. bei einer Anlegerin der Fall sein, die ihr Asien-Engagement weiter ausbauen, aber keine kostspieligen Research-Möglichkeiten für spezielle Asien-Aktien zur Verfügung hat. Hier stellt der Kauf eines geeigneten ETF die ideale Lösung dar. Die Anlegerin kann mit dem Einsatz von ETFs schnell und völlig unkompliziert in asiatische Aktienmärkte einsteigen.
    Die mit den ETFs verbundene Portfoliodiversifikation ist ein klarer Vorteil gegenüber der Auswahl von einigen wenigen, häufig schlecht recherchierten Einzelwerten in unbekannten Märkten.
    ETFs als Futures-Ersatz
    Dank ihrer hohen Liquidität sind ETFs eine äußerst interessante Alternative zu Futures-Positionen. Außerdem bedarf der Einsatz von ETFs keiner aufwändigen Dokumentation und keinerlei Margin- oder Sicherheitsleistungen. Ein weiterer wichtiger Vorteil von ETFs ist ihre Kostenstruktur: Da es sich bei ETFs um offene Publikumsfonds ohne Laufzeitbeschränkung handelt, fallen – anders als bei Termingeschäften – keine sog. Rollkosten an. Rollkosten entstehen, wenn Anleger Investments in Futures bei deren Fälligkeit in den nächsten Terminkontrakt mit späterem Verfall umschichten müssen.
    Insbesondere für Anleger, die keine Termingeschäftsfähigkeit für den Futures-Handel besitzen, bieten sich Investments in die entsprechenden ETFs an. Im Gegensatz zu Termingeschäften ist beim Handel mit ETFs kein gesondertes Margin-Konto notwendig. Darüber hinaus gibt es für ETFs keine Mindestkontraktgröße, was den Vorteil hat, dass auch kleinere Beträge leichter und präziser gehandelt werden können. Und nicht zuletzt sind ETFs eine wertvolle Alternative, wenn Investoren in bestimmte Märkte investieren wollen, für die keine Futures verfügbar sind.
    Mit ETFs auf fallende Märkte setzen
    Anleger, die

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