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Euro Psycho

Euro Psycho

Titel: Euro Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Taylor
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sage ich. »Hmhm.«
    »Außerdem«, wirft die Prinzessin ein, »gehört der Verein Duran, dem reichsten Mann dieses Landes. Einem Mann, der am Ende des Jahres möglicherweise unser Staatsoberhaupt sein wird.«
    »Was?«
    »Ja, Kev, die Wahlen stehen vor der Tür. Die Umfragen sagen Duran einen Erdrutschsieg voraus.«
    »Du siehst also, Kev«, fährt Aram fort, »wenn man in diesem Land die Meisterschaft gewinnen will, kommt es nicht nur darauf an, den besten Fußball zu spielen, man hat es auch mit Teams zu tun, die überall ihre Kontakte haben. Und mit Leuten – wie zum Beispiel Lazor Duran –, die über ein großes Vermögen und politischen Einfluss verfügen.«
    Sie sind ziemlich scharf darauf, Duran anzuschwärzen, oder? Ziemlich scharf darauf, den Zeigefinger zu erheben. Nun gut, die Liga mag eine dubiose Angelegenheit sein – das habe ich heute Abend erlebt –, aber ist Shish nicht auch irgendwie dubios? War er es nicht, der mich zum Eurovision Contest geschickt, der mich hierhergebracht hat und immer wieder hier auftaucht? Und was ist mit El Presidente? War er es nicht, der einen Spieler verpflichtet hat, den sonst keiner haben wollte? Der seine Position in diesem Land weiter ausbaut?
    Ist hier nicht alles irgendwie zwielichtig und suspekt?
    Geht hier eigentlich nie was glatt über die Bühne, ohne dieses ständige Rumgemache? Ich fürchte, ich habe dem nichts entgegenzusetzen. Ich werde die Brocken hinschmeißen. Ehrlich. Ich werde meinen Arsch zurück auf die Insel schwingen, mich arbeitslos melden, in meinem grauenvollen Netto-Bademantel auf dem Sofa abhängen, Kopfläuse und Kuchen voller Scheiße in mich hineinstopfen und dabei in Erinnerungen an ruhmreiche Zeiten schwelgen.
    Von wegen.
    Denn es gibt eine Verbindung zwischen der korrupten Liga in diesem korrupten Land und dem Wichser. Und darum werde ich erst wieder hier verschwinden, wenn ich die Beweise habe, die meinen guten Ruf wiederherstellen, und ich mich gerächt habe. Darum beschließe ich, den sauren Apfel bei den Hörnern zu packen, und erkläre: »Wie gesagt, das mit der Meisterschaft überlasst ruhig mir.« Ich zucke mit den Achseln, als wäre mir das alles scheißegal, und füge hinzu: »Ach, noch was.«
    »Ja, Kev«, sagt der Präsident.
    »Ich bin Ihr neuer Spielertrainer.«
    Oder ST , wie ich ab sofort ausnahmslos von jedem genannt werden will. Auch wenn das allen unweigerlich auf den Sack gehen wird. Euch, wehrte Leser, eingeschlossen.
    »Schön«, sagt El Presidente und nickt, als habe er damit gerechnet. »Für das Doppelte Ihres aktuellen Gehalts?«
    »Das Dreifache.«
    »Zweihunderteinundvierzigtausendfünfhundert Pfund.«
    »Runden wir’s auf.«
    »Also zweifünfzig.«
    »Einverstanden … Und was Eisenfaust betrifft …«
    »Sie halten Ihn für eine nutzlose, altmodische Marionette.«
    »Ganz genau.«
    »Und Sie wollen, dass er seinen Hut nimmt.«
    »Seinen Hut. Seinen Gaul. Seinen Flachmann. Alles. Hauptsache, er verpisst sich.«
    »Wann?«
    »Heute Abend.«
    »Geht in Ordnung, Kev. Ich werde ihn anrufen.«
    Gut. Bestens. Ich setze nach. »Ihre Spieler, die haben alle noch andere Jobs, oder?«
    »Ja, Shavo ist Briefträger, Zatik Tabakhändler …«
    »Gut, gut. So genau wollt ich’s gar nicht wissen. Ab heute Abend sind sie alle Vollzeitprofis, okay? Mit angemessener Bezahlung.«
    El Presidente lächelt bloß: »In Ordnung … Und Sie wollen bestimmt auch die Mannschaftsaufstellung festlegen?«
    Das geht zu einfach. Ich hatte mit Widerstand gerechnet, mit einer hitzigen Diskussion, aber ich renne offene Türen ein. Rennen wir also noch etwas weiter.
    »Ich möchte Ash Hughes haben, eine ehrliche Haut, als Ersatz für den korrupten Lado Borodin«, sage ich, wieder hat niemand etwas einzuwenden. »Ich werde Ash gleich anrufen«, verkünde ich und ziehe das Vertu Constellation Precious aus meiner KKC -Paradise-Bossed-Leinenhose. »Das Transferfenster! Scheiße!«, entfährt es mir.
    »Wir haben hier kein Transferfenster, Kev«, erklärt David. »Die Behörden hier sind, sagen wir mal, Förderer des Fußballs …«
    »Wie auch immer, Ash Hughes wird nicht hierherkommen«, stellt Shishakli fest. »Warum sollte er dir trauen? Deine ehemalige Mannschaft hält dich immer noch für einen Betrüger.«
    »Abwarten«, sage ich und rufe Hughes an. Er hebt ab.
    »Kev«, sagt er. Es ist das erste Mal seit dem Champions-League-Finale, dass ich mit ihm spreche. Er klingt abweisend. Er ist stinksauer, dabei ist Ash eigentlich einer von der

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