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Eve & Adam (German Edition)

Eve & Adam (German Edition)

Titel: Eve & Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Applegate , Michael Grant
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Sieh dich nur mal an.«
    »Lassen Sie sie in Ruhe.« Die Worte sind heraus, ehe ich darüber nachdenken kann.
    Die beiden Männer sehen aus, als bekämen sie gleichzeitig einen Herzanfall. Niemand wagt zu atmen.
    Terra funkelt mich ungläubig an.
    In Aislins Blick sehe ich Belustigung. Wenn auch nur ganz schwach. Und Dankbarkeit.
    Doch Terra lässt es dabei bewenden, holt nur einmal scharf Luft.
    »Aislin bleibt die Nacht über bei uns«, verkündet sie. »Solo, du besorgst ihr ein Zimmer. Lass Evening schlafen. Sie muss sich schonen und kann das hier wirklich nicht brauchen.«
    Die Worte »das hier« triefen vor Gift.
    »Vierundzwanzig Stunden«, sagt Terra zu Aislin und sticht mit ihrem manikürten Finger in die Luft. »Und nur, weil meine Tochter mir nie verzeihen würde, wenn ich dich jetzt rauswerfen würde.«
    Sie entfernt sich klackernd, bleibt jedoch nach zehn Schritten stehen und dreht sich halb um. »Pieps Dr. Anderson an, Solo. Das Mädchen ist übel zugerichtet.«
    Damit verschwindet sie. Der bewaffnete Sicherheitsmann wendet sich zum Gehen.
    »Hey, Solo«, sagt Aislin kleinlaut.
    »Wir verständigen Eve.«
    »Nein, auf keinen Fall! Du hast doch ihre Mom gehört.«
    »Schon, aber Terra … sie soll sich zum Teufel scheren. Dir ist etwas Schlimmes zugestoßen und du willst Eve sprechen, nicht mich.«
    Aislin lehnt sich leicht gegen mich. Sie riecht nach Alkohol und Zigaretten. »Du bist wirklich nett. E.V. findet das hoffentlich auch noch heraus.«
    Ich ignoriere sie, doch in mir tobt es.
    Mir ist, als hätte mich ein Pfeil in die Brust getroffen. Ich bin erschrocken und atemlos zugleich. Und plötzlich ist da ein Gefühl, das ich bisher nicht kannte.
    Ich gehe mit Aislin den Flur entlang. Sie stützt sich auf mich und schwankt, allerdings wohl nicht vom Alkohol. Ich glaube, sie hält sich nur mit den Fingernägeln an mir fest.
    »Hast du die Polizei gerufen?«
    »Lange Geschichte«, sagt sie.
    »Das solltest du aber …«
    Wir kommen am Schwesternzimmer vorbei.
    »Wir besuchen Eve«, erkläre ich der Nachtschwester. »Evening.«
    Sie springt auf. »Das Mädchen braucht einen Arzt.«
    »Piepsen Sie Dr. Anderson an«, sage ich.
    »Mir fehlt nichts.« Aislin macht eine wegwerfende Handbewegung.
    Eves Zimmertür steht offen, aber ich klopfe trotzdem. Ich muss ein paarmal klopfen, bis sie aufwacht.
    »Ja?«, ruft sie.
    »Ich bin’s, Solo. Ich habe Aislin dabei.«
    »Was?«
    »Hi, E.V.!«, ruft Aislin.
    »Was …? Komm rein, na los.«
    Eve sieht genauso aus, wie ich wahrscheinlich vor zwanzig Minuten ausgesehen habe. Und was da in ihrem linken Mundwinkel glänzt, könnte Spucke sein.
    Warum macht mich das irgendwie an? Im Ernst, Sabbern im Schlaf?
    Eve setzt sich auf. Sie trägt ein zu kleines T-Shirt und die Haare stehen ihr zu allen Seiten ab.
    Sie starrt Aislin entsetzt ins Gesicht. Mich nimmt sie kaum wahr.
    Aislin wankt zum Bett und verschmilzt geradezu mit Eves Armen. Die Umarmung dauert lange. Ich bleibe in der Tür stehen und blicke auf meine Füße.
    Gerade denke ich, dass es an der Zeit wäre, leise den Abgang zu machen, da sieht Eve mich über Aislins Schulter hinweg an und runzelt die Stirn. Mit einer schnellen Kopfbewegung fordert sie mich auf einzutreten.
    Das tue ich auch. Und zwar mit einem Gefühl, als würde ich das Allerheiligste betreten.
    Oh mein Gott, ich war noch nie in einem Mädchenzimmer. Es riecht hier ganz anders. Es riecht gut.
    Aber diese Einsicht ist zugleich entmutigend. Alles ist neu für mich.
    »Ach, Aislin«, sagt Eve leise. »Aislin.«
    Die Schwester streckt ihren Kopf ins Zimmer. »Dr. Anderson ist unterwegs. Aber du solltest auf keinen Fall nachts Besuch haben.«
    »Bitte«, sagt Eve und streicht Aislin über die Haare, »lassen Sie uns doch.«
    Die Schwester ringt die Hände.
    »Zwei Minuten«, sagt Eve ungeduldig, und die Schwester geht.
    Eve hat etwas von ihrer Mutter, stelle ich schockiert fest. Ich habe es bisher nicht bemerkt, aber wenn sie etwas will, hat sie denselben Kommandoton drauf wie sie.
    »Also?«, fragt sie Aislin.
    Aislin weicht ihrem Blick aus.
    Eve sieht mich an. Ich fange an zu reden, noch bevor ich es merke.
    »Deine Mutter hat mich geweckt, ich sollte sie am Aufzug treffen. Dann kam Aislin. Ich wurde beauftragt, ihr ein Zimmer zum Schlafen zu besorgen.«
    »Meine Mutter hat dir also aufgetragen, sie zu mir zu bringen?«
    »Nein. Das hat sie mir sogar ausdrücklich verboten.«
    Eves abweisende Miene wird ein wenig freundlicher.
    »Ich mache

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