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Eve & Adam (German Edition)

Eve & Adam (German Edition)

Titel: Eve & Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Applegate , Michael Grant
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eine Mal, kriegst du dann die Kurve und suchst dir einen Typ, der dich besser behandelt? Sorgst du dann dafür, dass die Scheiße mit Maddox endlich aufhört?«
    Aislin schnupft und nickt schwach.
    In Wirklichkeit ist es nicht viel Geld. Für die meisten Menschen schon, aber nicht für meine Mutter. Das Problem ist nur, meine Mutter verschenkt kein Geld, sie kauft dafür etwas. Wenn ich sie um Hilfe bitte, bin ich ihr etwas schuldig.
    Aber ich kann mich nur einmal kaufen lassen. Also muss ich den Preis erhöhen.
    Ich ziehe mein Handy heraus und simse meiner Mutter.
    Aislin sieht Adam an. »Da fehlt noch einiges.«
    »Ich arbeite gerade am Gehirn«, sage ich zerstreut.
    »Warum?«
    »Das gehört zur Simulation. Er braucht ein Gehirn. Ich überlege gerade, ob ich ihn superschlau machen soll oder nur durchschnittlich intelligent.«
    Aislin denkt kurz nach. »Kannst du ihn nicht einfach nett machen?«
    Mein Handy klingelt. Meine Mutter erwartet mich in einer Stunde in ihrem Büro.
    »Eine Stunde«, bestätige ich müde und ohne weitere Erklärung.
    Es ist sonderbar. Tagelang habe ich mich nach Aislins Gesellschaft gesehnt, aber jetzt, wo sie da ist, will ich, dass sie geht.
    Wenn sie es spürt, lässt sie es sich jedenfalls nicht anmerken.
    »Kann ich zugucken?« Sie deutet auf Adam.
    Ich ziehe einen zweiten Stuhl an meinen Schreibtisch. Wir sind beide niedergedrückt.
    »Siehst du diese bunten Kugeln?«, frage ich. »Laut Anleitung sind das die Gene, die jemanden mal sehr intelligent gemacht haben. Hier ist ein zweites Gen-Set und hier noch eins. Alles Bausteine für blitzgescheite Kerle. Glaubt man zumindest.«
    »Glaubt man?«
    »So genau weiß das niemand. Es gibt keinen bestimmten Schalter für Intelligenz. Es gibt intelligent sozusagen in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Intelligent-Vanille, Intelligent-Schokolade, Intelligent-Himbeer.«
    Aislin starrt fasziniert auf den Bildschirm. »Du meinst, die haben die DNA von echten Menschen entschlüsselt und so herausgefunden, was genau sie intelligent machte? Von wem denn?«
    Ich zucke die Schultern. »Keine Ahnung. Das Programm nennt keine Namen.«
    »Also vielleicht Einstein oder Stephen Hawking?«
    »Könnte sein.«
    »Das finde ich aber überhaupt nicht gut. Menschen zu erschaffen, die genauso sind wie andere …«
    »Es ist ja nur eine Simulation«, sage ich. »In Wirklichkeit würde das nicht gehen.«
    Aislin sieht mich an. Durchdringend und misstrauisch. Ich wende den Blick ab.
    »Nur weil sie mit mir etwas gemacht haben …«, sage ich. Den zweiten Teil des Satzes kenne ich nicht.
    »Und, fragst du deine Mutter?«
    »Nach dem Geld?«
    »Nein, ob du ein – wie hat Solo gesagt? – Mod bist.«
    Ich strecke das Körperglied aus, das ich in den letzten Tagen immer DAS Bein genannt habe. »Lass mal überlegen. Ich kann gehen. Meine Verbände sind weg. Ja, ich glaube schon, dass wir darüber sprechen werden.«
    Schweigend sitzen wir eine Weile da, während ich geduldig verschiedene Gehirnkonfigurationen durchspiele. Allmählich lässt die Spannung zwischen uns nach. Ich will nicht, dass etwas zwischen uns steht.
    Ich brauche Aislin. Sie ist alles, was ich habe. Und sie braucht mich, auch wenn ihr das nicht immer klar ist.
    »Wir könnten zuerst die Muskeln machen und dann das Gehirn«, schlägt sie vor.
    »Nicht alles ist Veranlagung. Für Muskeln muss er auch trainieren.«
    »Mach du einen Kerl aus ihm, das Trainieren übernehme dann ich.« Ihr erstes Grinsen seit Stunden.
    »Ohne Gehirn?«
    Sie seufzt. »Männer sind ohne besser dran.«

21
    EVE
    Das Büro meiner Mutter ist einfach unglaublich. Es ist wie Las Vegas, Baby! Allerdings mit einem ausgesprochen coolen High-Tech-Touch.
    Der riesige Raum wird von einem zehn Meter hohen Wasserfall beherrscht. Das Wasser stürzt eine Reihe von schräg stehenden, flachen Steinen hinab. Die Winkel der Steine verändern sich langsam, kaum merklich. Lassen den Wasserfall immer wieder anders aussehen.
    Der Schreibtisch – zu dem ein so profaner Ausdruck eigentlich gar nicht passt – besteht aus einer gewaltigen Platte aus gebürstetem Edelstahl, waagrecht, wo er waagrecht sein muss, aber dann nach links aufsteigend wie die Mischung aus einem startenden Flugzeug und einem Skalpell.
    An der Decke hängen Skulpturen, die mein Vater kurz vor seinem Tod geschaffen hat. Er hat vor allem mit Metall gearbeitet, gelegentlich auch mit Holz oder Glas.
    Es handelt sich jedoch nicht um Mobiles, sondern um feste, an Kabeln hängende

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