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Eve & Adam (German Edition)

Eve & Adam (German Edition)

Titel: Eve & Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Applegate , Michael Grant
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sehr viel Blut verloren.«
    Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass jemand Maddox in den Fuß geschossen hatte oder in den Ellbogen. Nicht in den Bauch. Nichts, was tödlich enden konnte.
    Ich komme mir vor wie der letzte Vollidiot.
    »Waren es dieselben Typen?«, frage ich.
    Aislin blickt verlegen auf ihre Füße. »Er hat ihnen das Geld nicht gegeben, die neuntausend Dollar. Er hat damit neuen Stoff gekauft. Den wollte er dann wieder verticken, damit er die Typen bezahlen kann und noch etwas übrig behält.«
    Obwohl ich den schwer verletzten Maddox förmlich vor Augen sehe, flammt Wut in mir auf. Ich habe ihm das Geld nicht fürs Dealen beschafft.
    Ich lehne mich gegen das Bett. »Haben sie die Typen geschnappt?«
    Aislin schüttelt den Kopf. »Ich hab’s ja begriffen.« In ihren Augen stehen Tränen. »Ich weiß, wie er ist. Und ich weiß jetzt auch, dass ich mich von ihm trennen muss. Aber nicht, solange er vielleicht stirbt, verstehst du?«
    »Ja.« Ich nicke, obwohl ich nicht glaube, dass sie das wirklich durchziehen wird. Sie wird zu ihm zurückkehren, wie sie es immer getan hat. Die Hoffnungslosigkeit droht mich plötzlich schier zu überwältigen.
    Aislin wird mit Maddox zugrunde gehen oder eben mit dem Arschloch, das ihn irgendwann ersetzen wird.
    Und was werde ich tun? Solo helfen, meine Mutter zu ruinieren? Und dann? Mit meiner schönen Schöpfung im Schlepptau obdachlos durch die Stadt ziehen und den Verkehr zum Stillstand bringen?
    Mir wird klar – und ich gebe Adam die Schuld daran, weil er mich abgelenkt hat –, dass Solo inzwischen sicher einen Computer gefunden hat. Die verhängnisvollen Daten sind wahrscheinlich schon im Umlauf und das Schicksal meiner Mutter ist besiegelt.
    Es geht hier aber nicht schon wieder um mich, denke ich wütend. Es geht um Aislin.
    »Komm, wir holen uns einen Kaffee«, sage ich.
    Aislin schnieft in ihren Ärmel und ich verlasse zusammen mit ihr die Notaufnahme und gehe zur Cafeteria.
    Ich nippe bereits an meinem Kaffee, da fällt mir ein, dass ich Adam stehen gelassen habe.
    »Der kommt schon zurecht«, murmele ich.
    »Ich weiß nicht«, sagt Aislin unglücklich. Sie nimmt an, ich spreche von Maddox. Doch dann wechselt sie Gott sei Dank das Thema. »Wo ist Solo? Habt ihr es getan?«
    Ich weiß, dass Aislin damit ausnahmsweise einmal nicht miteinander schlafen meint.
    »Er ist mit dem Stick verschwunden.«
    »Oh.« Aislin weiß nicht, was sie sagen soll. Kein Wunder, denn ich an ihrer Stelle würde überhaupt nicht mehr wissen, was ich zu irgendwas sagen soll.
    Warum ich Aislin liebe? Weil sie an mich denkt, obwohl ihr eigenes Leben gerade aus den Fugen geraten ist. Weil ich ihr trotzdem immer noch wichtig bin.
    Ich bin keine so gute Freundin wie sie.
    »Und … deine Mom?«, fragt sie.
    Ich zucke mit den Schultern. Ich habe Magenkrämpfe, kann nicht mehr klar denken und hätte mich vorhin, ohne nachzudenken, beinahe Adam an den Hals geworfen. Was ist nur mit mir los? Solo ist damit beschäftigt, meine Mutter zu ruinieren, und ich sehne mich nach Adam?
    Er ist eben einfach perfekt.
    Und ich bin völlig durcheinander.
    »Aislin«, beginne ich, »ich muss dir etwas sagen. Oder vielmehr zeigen. Jemanden. «
    »Okay. Hast du ein Taschentuch für mich?«
    Ich ziehe zwei Servietten aus dem Serviettenspender. »Aber es hat keine Eile. Du siehst ihn schon noch früh genug.«
    Plötzlich setzt sich jemand auf einen der leeren Stühle neben uns. Das ist unhöflich und ich bedenke den Eindringling mit einem eisigen Blick.
    Es handelt sich um einen gut aussehenden Asiaten um die zwanzig. Er trägt eine grüne Lederjacke und lächelt nicht. Ich brauche einen Moment, um zu begreifen, dass ich ihm schon einmal begegnet bin. Im Golden Gate Park.
    Das Blut weicht aus Aislins Gesicht.
    »Verschwinde, du Scheißkerl!«, faucht sie.
    Der Kerl mustert sie wenig beeindruckt. Er verschränkt die Arme über der Brust und beugt sich vor.
    »Ihr zwei Hübschen habt nicht zufällig zwölftausend Dollar übrig, oder?«
    »Es sind neun«, erwidere ich.
    »Es waren neun.« Er zuckt gespielt bedauernd die Schultern. »Die Zinsen sind hoch.«
    »Der Leitzins ist meines Wissens im Keller«, sage ich voller Herablassung.
    Eine vollkommen blödsinnige Bemerkung, aber der Typ verzieht keine Miene. »Wir sind nicht die Zentralbank, unsere Zinssätze sind höher.«
    Er sieht mir an, dass ich überrascht bin. »Ja, ich weiß, ich bin primitiv und gewalttätig und müsste deshalb eigentlich dumm und

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