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Eve & Adam (German Edition)

Eve & Adam (German Edition)

Titel: Eve & Adam (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Applegate , Michael Grant
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ja nicht alles, was meine Mutter dir erzählt«, sagt Evening.
    Panik steigt in mir auf. »Aber ich weiß doch nur das, was sie mir erzählt hat. Wenn ich das alles nicht glauben darf …«
    Wir sitzen nebeneinander. Ihr Schenkel und ihre Schulter berühren mich. Wir wenden einander die Köpfe zu und der Abstand zwischen unseren Gesichtern ist auf einmal ganz klein.
    »Ich …«, sagt sie. Es ist kaum mehr als ein Krächzen. Sie senkt die Augenlider, als wäre sie schläfrig, und kommt mir langsam näher.
    Plötzlich reißt sie die Augen auf, sieht mich erschrocken an und weicht zurück.
    »Ich muss woanders sitzen«, sagt sie hastig.
    »Warum?«
    »Einfach so.« Aber sie rührt sich nicht von der Stelle.
    »Wo?«
    »Wie bitte?« Sie hat den Blick wieder gesenkt. »Ach so, ja. Auf dem Platz da vorn.«
    Sie steht auf, aber im selben Moment geht ein heftiger Ruck durch die Straßenbahn. Um zu verhindern, dass sie in den Gang fällt, lege ich ihr den rechten Arm um den Bauch. Sie rutscht ein wenig nach unten und mein Arm ein wenig nach oben, bis er nicht mehr weiterkommt.
    Die Straßenbahn beschleunigt und die Fliehkraft drückt sie gegen mich.
    Wir sind die einzigen Fahrgäste.
    Erst wehrt sie sich und will aufstehen, aber dann bleibt sie doch auf meinem Schoß sitzen, auch als die Straßenbahn deutlich langsamer wird.
    »Oh Mann«, sagt sie mit schwacher Stimme. Und dann, als würde sie nicht mit mir, sondern mit einer ganz anderen Person reden: »Ja, aufstehen. Ich muss jetzt aufstehen. Weil es falsch ist, deshalb. Also: aufstehen!«
    Mit einer unkoordinierten Bewegung, die ich seltsam angenehm finde, drückt sie sich von mir weg und steht auf. Sie schwankt ein wenig, obwohl die Straßenbahn gar nicht mehr ruckelt.
    Seufzend lässt sie sich auf den Sitz vor mir fallen und fährt sich mit den Fingern durch die Haare.
    Dann sagt sie: »Okay, okay, ich schaffe das.« Wieder klingt es, als wären ihre Worte nicht an mich gerichtet.
    Mir fällt ein, was ihre Mutter gesagt hat, und ich wiederhole es: »Du kannst tun, was du willst.«
    Sie gibt einen erstickten Laut von sich.
    Zwanzig Minuten später erreichen wir das Krankenhaus.

37
    EVE
    Der Eingang zur Notaufnahme ist eine schmale Automatiktür, die in eine Betonwand eingelassen ist. Über der Tür hängt ein Schild, auf dem das Wort Notaufnahme in einem fröhlichen Pink geschrieben steht. Daneben ist ein blauer Teddybär abgebildet.
    Vielleicht ist dieser Eingang nur für die Sanitäter gedacht. Ich beschließe, dass mir das egal ist.
    Wir folgen einer Tragbahre nach drinnen, auf der ein wild um sich schlagender Betrunkener liegt.
    »Fegefeuer!«, schreit der Mann. »Fegefeuer!« Deshalb nimmt niemand von uns Notiz.
    Bis sie Adam bemerken.
    Die Tragbahre wird langsamer. Die beiden Typen, die sie schieben, starren ihn mit offenem Mund an.
    Eine Ärztin kommt uns entgegen, zündet sich eine Zigarette an, nimmt einen Zug und bleibt abrupt stehen. Rauch quillt zwischen ihren Lippen hervor. Sie hat vergessen auszuatmen.
    Der Betrunkene, ein älterer Mann um die sechzig, vielleicht ein Obdachloser, verstummt irritiert.
    »Entschuldigen Sie«, sage ich. Niemand hört mich, niemand sieht mich. Ein wenig verärgert bin ich schon. Ich existiere schließlich auch noch!
    Niemand denkt auch nur daran, uns aufzuhalten. Wir schlüpfen an der Tragbahre vorbei und gelangen zum Behandlungsbereich.
    Hier herrscht viel Betrieb. Krankenschwestern eilen an uns vorbei, gefolgt von deutlich langsamer gehenden Ärzten. Alle sehen hundemüde aus.
    Es geht weniger laut und dramatisch zu als in den Arztserien im Fernsehen und die Beleuchtung ist viel schlechter. Vielleicht führen die Ärzte alle innere Monologe über ihr Liebesleben, aber wahrscheinlich warten sie nur auf das Ende ihrer Schicht.
    Adam bringt alles um sich herum zum Stillstand.
    Ich mache mir schon Sorgen, dass irgendwelche Leute sterben könnten, weil die Ärzte stehen bleiben und ihn anstarren.
    »Wo finde ich Maddox Menlow?«, frage ich.
    Wieder ist es, als hätte ich nichts gesagt, deshalb brülle ich: »Aislin, wo bist du?«
    »E.V.?«
    Der weiße Vorhang um ein Krankenbett fliegt auf und Aislin streckt den Kopf heraus.
    Ich laufe zu ihr, umarme sie. Mein Blick fällt auf das Bett. Kein Maddox.
    »Wo ist er?«, frage ich.
    »Er wurde gerade in den OP gebracht.«
    »Oh nein!«, sage ich. »Wie schlimm ist es?«
    Aislin sieht mich aus tief liegenden Augen an. »Ein Bauchschuss. Sie … sie können noch nichts sagen. Er hat

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