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Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden

Titel: Eve & Caleb - 03 - Kein Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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konnte.
    Außer Sarahs Rücken vor mir konnte ich kaum etwas sehen, stattdessen hörte ich, wie das Wasser gegen die Wände schwappte, als die Mädchen sich durch den Tunnel arbeiteten. Irgendwo weiter vorne weinte eines der Mädchen. »Mein Schuh steckt fest«, schrie sie. Alles hielt an. Ich konnte ihr Keuchen hören, während ich meine Stiefel auszog und sie an meine Brust drückte. Jemand wisperte ihr etwas zu, versuchte, sie leise anzutreiben, und dann setzten wir uns wieder in Bewegung, tiefer in die Dunkelheit hinein.
    Ich warf einen Blick nach hinten, auf den schwachen Lichtschein, der aus dem Motelzimmer in den Schacht fiel. Schatten huschten über die Wasseroberfläche. »Da ist noch ein Tunnel«, hörte ich einen Soldaten rufen. Einer von ihnen sprang herunter. Das Wasser reichte ihm fast bis zur Hüfte. Er blieb abwartend stehen und blinzelte in die Dunkelheit, um herauszufinden, wie weit wir gekommen waren.
    »Schnell«, flüsterte ich. Sie waren keine zehn Meter hinter uns. Es kostete mich alle Mühe, meine Füße vom Boden zu heben, und meine Beine brannten vor Anstrengung. Jeder Schritt war ein Kampf gegen die Strömung.
    Wir gingen weiter. Immer wieder hielt die Gruppe inne und setzte sich dann erneut in Bewegung. Ich lief hinterher und lauschte auf Sarahs Bewegungen irgendwo vor mir. Um sie herum spritzte das Wasser auf, während sie versuchte, genug Bodenhaftung zu bekommen, um sich abstoßen zu können. Hin und wieder rief Beatrice ihren Namen, um sicherzustellen, dass sie immer noch direkt hinter ihr war. Ich atmete bewusst langsam und tief ein und aus, aber auch das half nicht gegen die Kälte oder die schwindelerregende Panik, als mir das Wasser bis zu den Rippen stieg.
    Der Soldat war nicht länger hinter uns. Wahrscheinlich hatte er bereits am Tunneleingang kehrtgemacht und war zurück ins Zimmer geklettert. Halte durch, feuerte ich mich an, als ich spürte, wie meine Energie langsam nachließ und meine Beine von der Kälte schwer und taub wurden. Immer in Bewegung bleiben. Aber das Wasser stieg nun schneller und ging mir bereits bis zur Brust. Einige Mädchen vor mir hatten Schwierigkeiten, sich an der Oberfläche zu halten.
    »Da ist das Ende«, hörte ich Clara irgendwo weiter vorne sagen. »Dort drüben – nur noch ein kleines Stück.« Der Tunnel wurde breiter, bis er stellenweise einen Durchmesser von fast einem Meter achtzig hatte. Der raue Beton scheuerte über meine Haut. Ich stützte meine Handfläche dagegen, um das Gleichgewicht zu halten.
    Ich konnte nicht genau erkennen, wo Clara war, nur dass sie einige Meter entfernt hinter einer Biegung im Tunnel stand. Als das Wasser uns bis an die Schultern reichte, konnte ich meine Tasche und meine Stiefel kaum noch festhalten. Meine durchweichten Kleider waren so schwer, dass ich nur im Schneckentempo vorankam.
    »Wir müssen schwimmen«, sagte ich und versuchte, mein Kinn über Wasser zu halten. Ich konnte fühlen, dass Sarah hinter mir zurückgefallen war. Sie strampelte verzweifelt mit den Beinen. Ich streckte die Hand aus und zog sie auf das Ende des Tunnels zu. »Atme so tief ein, wie du nur kannst«, wies ich sie an. »Dann tauchen wir unter. Benutz deine Arme – so.« Ich hielt ihr Handgelenk fest und drückte es unter Wasser, um ihr den einfachen Armzug vorzumachen, den Caleb mir vor Monaten beigebracht hatte. Vor uns sickerte Licht von oben in den Tunnel herab. Ich konnte gerade eben Beatrice ausmachen, die vor uns schwamm, angetrieben von dem plötzlichen Wasseranstieg. Sie erreichte das Ende des Tunnels, wo im selben Moment ein Paar Beine verschwand, als ein weiteres Mädchen hinaufgezogen wurde.
    Ich holte tief Luft und wartete, bis Sarah es mir nachgetan hatte, dann tauchten wir unter. Sie umklammerte meine Finger. Ich zog sie hinter mir her auf den Tunnel zu, indem ich wie wild mit den Beinen strampelte. Dabei schrammte ich mit der Schulter über die rauen Tunnelwände und riss mir die Haut auf. Die Fluten stürzten über mir zusammen.
    Als ich meine Augen öffnete, war das Wasser trüb. Einige Blasen stiegen vor meinem Gesicht auf. Ein kleines Stück weiter traf ein schwacher Lichtstrahl auf das Wasser und leitete uns zum Tunnelausgang. Als ich die Stelle erreichte, richtete ich mich auf, doch das Wasser war inzwischen zu hoch, als dass ich hätte stehen können. Ich kämpfte mich zurück unter Wasser und wuchtete Sarah mit beiden Händen nach oben. Von irgendwo jenseits der Wasseroberfläche waren Stimmen zu hören,

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